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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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ich.
    Noch wenige Wochen zuvor hätte ich mich nach einer solchen Unterhaltung in meine Schmollecke verzogen und Mark zu meinem Ex erklärt. Ich hätte mir überlegt, wie ich ihn am besten um die Ecke bringe, und seine Beerdigung geplant. Doch jetzt im Bus nach Hause dachte ich weder an das eine noch an das andere. Gewiss, ich war enttäuscht. Das ja. Aber ich wusste auch, dass wir es wieder hinkriegen würden. Ich wollte Mark inzwischen wieder lieber lebendig als tot. Ich liebte ihn. Von ganzem Herzen.
    Nur weil er Ihren Geburtstag oder den gemeinsamen Jahrestag vergisst, heißt das nicht, dass er Sie nicht liebt. Es heißt lediglich, dass er vergesslich ist. Helfen Sie ihm. Schreiben Sie Geburtstag, Jahrestag oder andere wichtige Daten in seinen Kalender.
    Wir versprachen einander, so ein Wochenende zu zweit in Zukunft regelmäßig zu machen, beim nächsten Mal vielleicht in Philadelphia oder Washington D. C.
    Gute Idee eigentlich. Aber wir konnten nicht jedes Mal wegfahren, wenn wir Sex haben wollten. Ich musste einen Weg finden, meine Amygdala auch zu Hause auszuschalten. Andernfalls bliebe es bei unserer mageren Erfolgsbilanz von ein bis zwei Mal Sex pro Jahr. Wir waren beide wild entschlossen, diese Bilanz auf ein Mal pro Woche oder wenigstens ein Mal pro Monat zu heben.
    In einem meiner Ratgeber las ich ein Kapitel über Attraktivität. Männer mit viel Geld, so hieß es da, seien für Frauen äußerst attraktiv, eine Tatsache, die im weiblichen Gehirn fest verankert ist. Wir bilden uns vielleicht ein, über diesen Dingen zu stehen, tun wir aber nicht.
    » Habe ich mich entliebt, als Mark seinen Job verloren hat? Und habe ich damit auch meine Attraktivität verloren?«
    Meine Rolle als Brötchenverdiener setzte mich enorm unter Druck. Fast immer machte ich mir Sorgen, ob ich genug Geld verdienen würde, um die Hypothek zu bezahlen, Rücklagen zu bilden und unseren Lebensstandard zu halten. Ob diese Sorgen meine Amygdala ständig in Aktion hielten? Aber was ist an einer unkonventionellen Beziehung verkehrt? Ich kann doch auch als Frau Geld verdienen und mich noch immer zu ihm hingezogen fühlen?
    Ich überlegte. Von morgens früh bis abends spät war ich beschäftigt mit Kochen, Putzen, Arbeiten, Einkaufen, Post erledigen, Müll rausbringen, Rechnungen bezahlen, Steuern bezahlen, Hundekot entsorgen, Krallen schneiden, Kaarinas Hintern wischen, Vorlesen, beim Malen helfen, Aufräumen und dergleichen mehr.
    Nachts schlief ich alles andere als gut. Entspannung fand ich so gut wie nie, und wenn, hatte ich sofort ein schlechtes Gewissen.
    Wenn das keine Lustkiller waren.
    Ich musste lernen, weniger zu tun, aber ich wusste nicht, wie. Ich arbeitete, lebte und schlief– mitten im alltäglichen Chaos. Wenn es im Haus unordentlich war, herrschte auch in meinem Kopf Chaos. Ich musste lernen, mich wohlzufühlen trotz offener Rechnungen oder haufenweise Abwasch. Gleichzeitig musste ich Mark mehr einspannen. Er musste sich mehr um Kaarina kümmern, beim Saubermachen helfen und bei den vielen anderen Dingen.
    » He, Liebling, hast du mal eine Minute?«, fragte ich. Er kannte diese Frage mittlerweile und sah mich argwöhnisch an.
    » Was ist?«
    » Ich lese gerade ein sehr interessantes Buch.«
    » Oje«, seufzte er und griff nach der Fernbedienung.
    » Ich weiß jetzt, warum wir keinen Sex mehr haben.«
    Plötzlich war er ganz Ohr.
    » Die Autorin hat eine Menge recherchiert in Sachen Evolution des weiblichen Gehirns. Sie hat herausgefunden, dass Frauen von Natur aus Männer attraktiv finden, die mehr Geld verdienen als sie selbst. Zuerst wollte ich das nicht glauben. Doch nachdem ich eine Weile darüber nachgedacht habe, erschien es mir einleuchtend.«
    » Und was willst du jetzt von mir? Soll ich einen zweiten Job annehmen?«, fragte er.
    » Nein, das sage ich gar nicht.« Das Gespräch lief in die falsche Richtung. Irgendwie hatte ich den Faden nicht gefunden. » Ich habe keine Antwort«, fuhr ich fort. » Aber das Buch hilft uns immerhin, unser Problem zu verstehen oder zumindest einen Teil davon.«
    Damit hatte ich Marks Aufmerksamkeit endgültig verloren. Er stierte an die Wand und wartete darauf, dass ich Ruhe gab.
    » Ich meine doch nur, dass ich deine Hilfe brauche«, sagte ich.
    » Wie soll ich dir denn dabei helfen?«, fragte er angefressen.
    » Ich weiß nicht«, sagte ich und gab es auf.
    Er stellte den Fernseher an. Und damit war der Faden endgültig ab und das Gespräch erledigt.
    Warum stellt er sich immer

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