Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln
Beziehungsgespräch zu starten.
» Bist du bereit?«, fragte ich.
» Ja.«
» Was ist der Sinn des Lebens?«, fragte ich ihn.
» Spaß haben.«
» Meinst du das ernst, oder machst du Witze?«
» Nein, ich meine das ernst. Es geht um Spaß haben im Leben.«
» Willst du wissen, was für mich der Sinn des Lebens ist?«
» Was?«
» Mein ganzes Potenzial zu entfalten. Die beste Mutter, die beste Ehefrau und die beste Autorin zu sein, die ich sein kann. Mich ständig anzutreiben, immer besser zu werden.«
Schweigen.
Seine Miene verriet mit keinem Deut, ob er mir überhaupt zugehört hatte. Sie war geradezu stoisch.
» Bist du bei der Sache?«
» Ja, natürlich.«
» Was habe ich gerade gesagt?«
» Dass du die Beste sein willst, die du sein kannst.«
» Und was denkst du darüber?«
» Klingt gut. Könnte ich unterschreiben«, sagte er.
Dann sprachen wir davon, was es bedeutet, verantwortungsvoll zu sein. Und was es bedeutet, respektvoll zu sein.
» Was meinst du, was mit uns passiert, wenn wir gestorben sind?«, fragte ich.
» Nichts.«
» Wie, du meinst, dass wir verrotten, von Maden gefressen und wieder zu Kohlenstoff werden?«, fragte ich.
» Ja«, sagte er.
» Ich glaube nicht an die Hölle, und auch an einen Himmel über den Wolken zu glauben, wo Engel auf der Harfe spielen, fällt mir schwer. Aber ich glaube, dass irgendetwas mit uns passieren wird. Ich glaube nicht, dass unsere Zeit auf Erden die einzige Zeit ist, die uns als Menschen gegeben ist. Wir alle sind mehr als nur ein Körper. Wenn wir sterben, so glaube ich, werden unsere kollektiven Energien miteinander verschmelzen. Die Hindus glauben so etwas Ähnliches, dass jede Seele mit einer größeren Seele verschmilzt. Vielleicht sind wir ja alle Teil der gleichen kosmischen Energie. Im irdischen Leben sind wir zwar körperlich voneinander getrennt, aber nach dem Tod vereinen wir uns wieder.«
Wir redeten weiter. Darüber, wer was im Haushalt macht, und ob der eine möglicherweise mehr tut als der andere. Wir kamen überein, dass ich eventuell mehr mache, dass Mark aber weniger Zeit für Kaarina hätte, wenn er mehr Hausarbeiten übernehmen würde.
Dann redeten wir über unsere Gefühle.
» Macht es dir etwas aus, über deine Gefühle zu sprechen?«
» Ja«, sagte Mark.
» Warum?«
» Weiß nicht. Ist eben so«, sagte er. » Männer sprechen nicht gerne über Gefühle.«
Vor wenigen Monaten noch hätte ich ihm alle möglichen Gründe aufgezählt, warum er über seine Gefühle sprechen müsste. Doch ich hatte mich geändert. Ich wusste heute, dass er die Wahrheit sagte. Gefühle machen Männern Angst. Oft wissen Männer gar nicht, was sie fühlen oder wie sie empfinden. Das weibliche Gehirn kann gleichzeitig denken und fühlen. Männer hingegen können entweder nur das eine oder nur das andere, aber nicht beides gleichzeitig, haben Wissenschaftler herausgefunden.
Ich bin überzeugt, dass es auch Männer gibt, die sehr gut darin sind, ihre Gefühle zu kommunizieren, und Frauen, die das nicht können. Auf uns aber traf diese Verallgemeinerung zu.
» Weil du Angst hast, ich könnte dich zurückweisen, wenn du mir von deinen Gefühlen erzählst?«, fragte ich.
» Nein«, sagte er. » Ich rede nur einfach nicht gerne darüber. Ich bin Finne, schon vergessen?«
» Das ist eine faule Ausrede«, sagte ich lächelnd.
» Finnen haben keine Gefühle«, sagte er. » Finnen haben es auch nicht mit dem Reden. Geh mal ins Internet und gebe bei Google die Suchbegriffe › Finnland ‹ und › Gefühle ‹ ein.«
» Okay, gewonnen«, sagte ich und lachte.
Dann sprachen wir über das Thema Hingabe. Über den Unterschied, den es macht, für den anderen zu leben und immer für ihn da zu sein, weil man es so will oder weil man muss. Und wir sprachen davon, dass es nach wie vor wichtig sei, an unserer Ehe zu arbeiten, und uns dadurch zu zeigen, dass wir zusammen sein wollen, und es nicht bloß noch die standesamtliche Urkunde ist, die uns zusammenhält.
Ich las ihm ein paar Passagen aus meinem Ratgeber vor, um darüber zu sprechen, ob der Sinn einer Ehe tatsächlich darin besteht, einander zu fördern und zu ermutigen:
» Und?«, fragte ich.
» Sehe ich genauso«, meinte er.
» Ich auch.«
Wir redeten über unsere Ziele und Träume und über das Beste in uns. Dann machte ich weiter und brachte die nächste Frage auf, ob wir wirklich Angst davor hätten, dass man uns nicht lieben könnte, wenn man uns wirklich kennen würde.
» Lies das
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