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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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klappen.
    Dass Mark überhaupt nichts hatte, was ihn störte, nahm ich ihm nicht ab. Zum Beispiel schien er jedes Mal genervt, wenn ich auch nur in die Nähe der Waschmaschine kam. War das etwa kein Problem? Die Zigeunerin in mir gab keine Ruhe. Da ist was, flüsterte sie. Los, finde es heraus.
    Also vertiefte ich mich mal wieder in meine Bücher und las alles über Machtkämpfe. Die meisten Paare hatten sie. In einem der Bücher fand ich sogar eine Liste ihrer typischen Auswüchse:
Wir verbringen zu viel Zeit zusammen versus Wir verbringen zu viel Zeit getrennt.
Du kommst immer zu spät versus Du bist immer überpünktlich.
Das gehört nicht in den Kleiderschrank, sondern in den Keller versus Das gehört nicht in den Keller, sondern in den Kleiderschrank.
Der Abwasch muss gleich nach dem Essen gemacht werden versus Der Abwasch kann bis morgen warten.
Wir sollten über unsere Gefühle sprechen versus Damit kann ich nichts anfangen.
Ich möchte zum Essen X versus Ich möchte zum Essen Y. Oder alternativ: Ich möchte im Fernsehen X sehen versus Ich möchte im Fernsehen Y sehen.
Den Klodeckel oben lassen ist okay versus Den Klodeckel oben lassen ist nicht okay.
Die Wäsche muss man gleich zusammenlegen, wenn sie aus dem Trockner kommt versus Die Wäsche kann im Trockner liegenbleiben, bis man den Trockner wieder braucht.
    Den letzten Punkt habe ich hinzugefügt.
    Im Grunde geht es bei den Machtkämpfen in Ehen gar nicht um Macht. Es geht um das eigene Ich, darum, der Sieger zu sein. Wenn ich nachgebe, fühle ich mich als Verlierer. Wenn Mark nachgibt, fühlt er sich als Verlierer. Wenn keiner von uns nachgibt, streiten wir endlos, und auch ein » Ich habe letztes Mal nachgegeben, jetzt bist du an der Reihe « würde da nichts nützen.
    In unserem Falle jedoch ging es bei den Machtkämpfen auch um Macht. Im häufigsten Machtkampf zwischen uns ging es um die Wäsche– das war Marks Streitthema Nummer Eins, und meist hatte Mark weniger Macht als ich. Ich war der Boss in unserer Ehe und im Haushalt. Das gab er auch zu, witzelte sogar darüber, nannte mich vor seinen Freunden auch mal » der Präsident« und brachte unserer Tochter bei, dass Mami Nummer Eins, Daddy Nummer Zwei, Kaari Nummer Drei und Rhodes Nummer Vier sei. Will heißen: Jeder muss Mami gehorchen. Kaari und Rhodes müssen Daddy gehorchen. Rhodes muss jedem gehorchen.
    Ich habe nicht um diese Macht gebeten, wollte sie gar nicht unbedingt. Doch sie kam mit meiner Rolle als Brötchenverdiener, Finanzmanager und Familienorganisator. Mark hätte mit mir eigentlich über Geld und Entscheidungen streiten müssen, stattdessen aber stritt er mit mir um die Wäsche.
    Eines Morgens beschloss ich, ihn ein wenig damit zu provozieren.
    » Kannst du mir erklären, warum du nicht willst, dass ich die Wäsche mache?«
    » Du kannst die Wäsche doch machen, wenn du willst«, sagte der gleiche Mann, der mir vor Wochen noch gepredigt hatte, ich solle bis in alle Ewigkeit die Finger von der Waschmaschine lassen.
    » Ich dachte, du willst nicht, dass ich mich um die Wäsche kümmere.«
    » Kannst du aber, wenn du willst. Tu dir keinen Zwang an.«
    » Ich dachte, ich mache es verkehrt. Willst du mir nicht zeigen, wie ich die Wäsche machen soll?«
    » Nein. Tu, was du nicht lassen kannst.«
    Aus meinen Büchern wusste ich, dass Männer den Konflikt mehr scheuen als Frauen. Wenn sie dichtmachen und nichts sagen, so nehmen sie an, würde es gar nicht erst zum Streit kommen. Das verwunderte mich, da mein Mann sich sehr gut mit anderen streiten konnte. Warum fiel es ihm dann so schwer, sich mir gegenüber zu behaupten?
    Ich kam nicht weiter. Ich wusste nicht, wie ich das verflixte Wäschethema vom Tisch kriegen sollte. Was, wenn er es genauso meinte, wie er es sagte? Wenn es ihm nach einem plötzlichen Sinneswandel nun völlig egal war, ob ich die Wäsche machte oder nicht?

11. Kapitel
    Die Offenbarung
der Seelen

    » Wir haben Angst, man würde uns nicht lieben, wenn man uns wirklich kennen würde. Und wir haben Angst, uns zu offenbaren, weil wir fürchten, zurückgewiesen zu werden. Doch nur wenn wir unser Innerstes offenbaren, eröffnen wir uns die Chance, wahrhaft geliebt zu werden.«
    Matthew Kelly

W ir brauchten etwas, über das wir uns austauschen konnten, um unsere neu erlernten Kommunikationstechniken zu erproben. Ich beschloss, sie auszuprobieren, während wir unsere intime Nähe vertieften.
    Bei Intimität denken die meisten an Sex. Aber Sex ist nur eine Form von

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