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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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sagte ich ihm, er solle gehen und sich bloß nie wieder blicken lassen. In meinen Gedanken sah ich mich nach Delaware zu meinen Eltern ziehen. Doch dann hörte ich die Stimme meiner inneren Wissenschaftlerin: » Willst du dich wirklich von ihm scheiden lassen wegen einer schnippischen Bemerkung? Er ist nur mies gelaunt. Er ist einfach so. Ein echter Stinkstiefel manchmal. Das weißt du doch. Neulich noch hast du erst gedacht, wie glücklich du mit ihm bist. Wie wundervoll er ist. Das ist nur eine kleine Reiberei. Sprich mit ihm. «
    Nein, ist es nicht – widersprach ich dieser Stimme der Vernunft. Ich hasse ihn. Ich halte das nicht mehr aus. Es ist aus und vorbei. Ich habe es satt, dass er so mit mir umspringt. Fast ein Jahr haben wir an unserer Ehe gearbeitet. Irgendwann reicht es.
    Ich ging wieder nach draußen.
    » Geh«, sagte ich. Er war in Badehose und klatschnass, weil er gerade durch den Rasensprenger gelaufen war. Kaarina lachte vergnügt und rannte ihm nach.
    » Gehen? Wohin?«
    » Hau einfach ab.« In meinem Innern hörte ich Frau Dr. Oberschlau flüstern : Geh nie von ihm fort und verlange nie, dass er von dir fortgeht. Du kämpfst nicht mit fairen Mitteln. Aber ich konterte: Sei still. Ich will dich nicht mehr hören. Ist mir egal.
    » Du spinnst«, sagte Mark.
    » Ich will dich nicht mehr hier haben. Geh.«
    » Nein, ich gehe nicht«, weigerte er sich und verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust. » Ich gehe nirgendwohin.«
    Dann kam er auf mich zu und streckte die Arme nach mir aus. » Komm her«, sagte er und schlang die Arme um mich. Ich schluchzte in seine tropfnasse Schulter.
    » Warum sprichst du so mit mir? Du weißt, dass ich das hasse. Und du siehst ja, was es mit mir macht. Warum?«, fragte ich ihn.
    » Ich weiß nicht. Kommt manchmal einfach so heraus. Ich vergesse dann, wie müde und kaputt du bist. Wie schwer das alles ist.«
    Ich starrte ihn an. Er vergaß, wie müde und kaputt ich war? Das konnte doch wohl nicht wahr sein! Mir kam es so vor, als ob er nichts begriffen hatte. Er war ja auch nicht derjenige, der nächtelang an Kaarinas Bett gesessen hatte, als sie noch ein Baby war. Das war ich. Und er war auch nicht derjenige, der in den vergangenen Jahren zahllose Nächte um seinen Schlaf gebracht worden war. Egal, welch große Fortschritte wir in unserer Ehe gemacht hatten, die Nachtschichten blieben nach wie vor an mir hängen. Unsere Tochter ließ sich noch immer nicht von Daddy beruhigen, wenn Mami verfügbar war. Und nur selten verbrachte er einen ganzen Tag mit ihr. Ich war fast immer in der Nähe, um ihn abzulösen.
    » Du weißt doch, wie du dich fühlst, wenn du den ganzen Tag auf dem Rad unterwegs warst, nach Hause kommst und einfach nur auf dem Sofa hängen und deine Ruhe haben willst.«
    » Ja«, meinte er.
    » Und genauso fühle ich mich, und das die ganze Zeit.«
    Etwa eine Woche später, an einem Donnerstagnachmittag, machte Mark seine übliche Radtour und rief mich an, kaum dass er losgefahren war. » Hey«, sagte er. » Ich habe ganz vergessen zu fragen, ob es okay für dich ist, wenn ich radeln gehe. Tut mir leid. Hätte dran denken sollen. Soll ich umdrehen? Soll ich heute Abend zu Hause bleiben?«
    Ich war völlig verdutzt.
    » Mark, donnerstags gehst du immer Rad fahren. Und Donnerstagabend ist immer dein Abend.«
    » Ich weiß, aber Dienstag wurde es schon spät, und da dachte ich, dass du mich heute Abend vielleicht lieber zu Hause hättest. Ich hätte dich fragen sollen. Bist du sicher, dass du nicht sauer bist? Ich kann auch heimkommen.«
    » Nein, fahr ruhig. Alles gut«, sagte ich. Und das war es auch.
    Ein anderes Mal, es war an einem eiskalten Sonntag im Winter, fuhr ich die anderthalbstündige Strecke zu meinen Eltern, um Kaarina abzuholen, die das Wochenende dort verbracht hatte. Nachdem ich mich ein paar Stunden bei ihnen aufgehalten hatte, packte ich Kaarinas Sachen und machte mich mit ihr auf den Rückweg. Bevor ich losfuhr, rief ich Mark an, um ihm zu sagen, dass wir jetzt unterwegs seien. Auf der Fahrt kreisten meine Gedanken um meine Ankunft, um meinen Ischias und um mein rechtes Bein, das, bis wir ankamen, vom langen Sitzen wohl eingeschlafen sein würde. Ich dachte an den Eissturm, den wir gerade erlebt hatten, und daran, dass der Fußweg vor unserem Haus wohl spiegelglatt sein würde. Kaarina würde im Auto einschlafen, und ich müsste sie mit meinem tauben Bein über den eisglatten Weg ins Haus tragen. Mark war auf eine Party

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