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Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln

Titel: Wie Sie Ihre Ehe retten ohne Ihren Mann umzubringen - Guter Rat in 13 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alisa Bowman
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der just an dieser Stelle endete.
    Dank ihr geht dieses Buch jetzt noch weiter. Und damit werden Sie nicht nur erfahren, was im ersten Jahr nach unserem » Projekt zur Eherettung« passierte, sondern auch, wie es im zweiten Jahr weiterging.
    Um die Wahrheit zu sagen, war diese Freundin nicht die einzige Person, die am Erfolg unseres Projekts ihre Zweifel hatte. Hätte ich meine Freunde damals gebeten, Wetten auf die Beständigkeit meiner Ehe abzuschließen, hätte wohl keiner auch nur einen Cent darauf gesetzt, dass wir zusammenbleiben.
    Nun, zusammen sind wir bis heute. Diesen Kraftakt haben wir gemeistert, weil wir nie aufgehört haben, an unserer Ehe zu arbeiten. Denn auch wenn unser offizielles Projekt zu Ende war, ging das inoffizielle unbefristet weiter.
    Es ging damit weiter, dass ich meine Ansichten immer und immer wieder verteidigt habe. In jenem Jahr und darüber hinaus habe ich Mark eine ganze Menge abverlangt: Ich verlangte von ihm, seine Arbeitszeit zu kürzen und an Abenden, an denen er gerne ausgegangen wäre, zu Hause zu bleiben. Ich verlangte von ihm, daheim mit Kaarina und mir zu essen und nicht im Pizza-Imbiss, ganz gleich, ob ihm der Sinn nach Resteverwertung stand oder nicht. Ich verlangte von ihm, auf Partys früher nach Hause zu gehen. Ich verlangte, verlangte, verlangte… und mit jedem Mal tat ich mich leichter damit.
    Er erbrachte nicht immer einen prompten Liebesbeweis, und er gebrauchte auch nicht immer die besten Kommunikationsmethoden, aber irgendwie schafften wir es, unsere Ehe stetig zu verbessern. Eines Sonntagnachmittags, es war im Frühsommer, ertappte ich mich dabei, wie ich in einem fort auf meine Armbanduhr sah und die Minuten und Sekunden zählte, bis Mark endlich von der Arbeit nach Hause kam. Meine Reserven geistiger und körperlicher Energie waren erschöpft, und mir fiel partout nichts mehr ein, wie ich mein Kind noch bei Laune halten konnte. Ich war angefressen. Gelangweilt. Erschöpft.
    Als Mark kam, lag ich im Gras, den Arm über die Augen gelegt, während Kaarina auf meinem Bauch saß.
    » Kann ich radeln gehen?«, fragte er.
    Ich hob meinen Arm, blinzelte und versuchte, seine Miene zu lesen. Das war doch wohl ein Witz!
    » Nein«, sagte ich. Ich hätte ihm alle möglichen Gründe an den Kopf werfen können, warum ich nicht wollte, dass er radeln ging. Hätte ihm sagen können, dass der Sonntagnachmittag nicht als Familienauszeit vorgesehen war. Hätte ihm erklären können, dass ich seit einer Viertelstunde hier im Gras lag und darauf wartete, dass er nach Hause kam. Doch ich beließ es bei einem » Nein « , und er drehte sich um und ging davon.
    Später saß ich auf dem Balkon, schloss die Augen und spürte, wie sich mein Körper langsam zu entspannen begann. » Was willst du, ein Nickerchen halten oder was?«, fragte mein Mann in einem Ton, den ich hasste.
    Ich öffnete die Augen. » Was ist dein Problem? Kein Grund, so mit mir zu reden.«
    » Ich habe das Radfahren sausen lassen, weil du nicht wolltest, dass ich gehe, und jetzt sitzt du einfach bloß herum und machst nichts. Ich hatte einen anstrengenden Tag. Ich will einfach nur nach Hause kommen und Rad fahren, was du mir verbietest, und ich verstehe nicht ganz, warum.«
    Dass auch er dem süßen Nichtstun durchaus frönen konnte, hatte ich sehr lebhaft vor Augen. Während ich das Abendessen für Kaarina zubereitete und sie bei Laune hielt, saß Mark vor dem Fernseher, las Zeitung oder surfte im Internet. War es denn ein Verbrechen, wenn man sich als Mutter mal auf den Balkon setzte, um nur ein paar Minuten auszuruhen und die warme Sonne zu genießen? War es denn so verkehrt, ihm zu sagen, dass ich etwas dagegen hatte, wenn er Fahrrad fahren ging?
    Schuld und Wut rangen in meinem Innersten miteinander.
    Schließlich siegte die Wut. » Was glaubst du, was ich den ganzen Tag mache? Glaubst du, es ist leicht, eine Dreijährige stundenlang zu unterhalten? Glaubst du, ich habe endlos Energie? Hast du je daran gedacht, dass ich auch mal eine Auszeit brauchen könnte? Bist du je auf die Idee gekommen, dass ich vielleicht spazieren oder joggen gehen möchte, ein Buch lesen oder einfach nur mal fünf Minuten für mich haben möchte? Du bist sauer, weil du keine vier Stunden radeln gehen kannst, und ich habe nicht mal zehn Minuten, um mir eine kurze Dusche zu gönnen!«
    » Alisa«, unterbrach er mich barsch und neigte sich zu Kaarina.
    Ich marschierte ins Haus und ließ ihn stehen. Ich kochte vor Wut. In meinen Gedanken

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