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Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Titel: Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Stephan
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damit auch positiv auf die Neigung aus, dass Bilder „verwackeln“. Außerdem wird der Bereich, der als scharf wahrgenommen wird, bei einer großen Blendenöffnung (kleine Blendenzahl) verkürzt. Dies ist beispielsweise bei Portraitaufnahmen ein gewünschter Effekt (siehe Regel 11 „Unschärfe bewusst einsetzen).

Die Brennweite Ihres Objektivs
    Der zweite wesentliche Parameter, der die Eigenschaften eines Objektivs beschreibt, ist seine Brennweite, die in Millimetern angegeben wird. Wird nur ein Wert angegeben (wie im Beispiel des vorhergehenden Absatzes), so handelt es sich um eine „Festbrennweite“, d.h. das Objektiv verfügt nur über diese eine Brennweite. Das macht es in der Regel etwas „lichtstärker“, weil weniger Linsen und weniger Mechanik im Objektiv verbaut werden müssen.

    Werden wie in dem Beispiel oben rechts zwei Werte angegeben (18-55mm) handelt es sich um ein „Zoomobjektiv“, bei dem man die Brennweite zwischen diesen beiden Extremen stufenlos variieren kann. Dies hat den Vorteil, dass man das Objektiv nicht wechseln muss, wenn man eine andere Brennweite verwenden möchte.

    Objektive zwischen 35mm und 50mm Brennweite werden „Normal- oder Standardobjektive“ genannt. Objektive mit kürzerer Brennweite, wie zum Beispiel 28mm, werden als „Weitwinkelobjektive“ bezeichnet und alle, die eine längere Brennweite als 50mm haben, sind „Teleobjektive“. Extreme Brennweiten wie zum Beispiel 8mm oder 500mm werden als Super-Weitwinkel (auch „Fischauge“) oder „Super-Tele“ bezeichnet. Wie im vorherigen Absatz bereits beschrieben, heißen Objektive mit variabler Brennweite „Zoomobjektive“, während die anderen als „Festbrennweiten“ bezeichnet werden.

    Eine Besonderheit von Digitalkameras soll hier noch kurz erwähnt sein: Der so genannte „Formatfaktor“ (im Engl. „crop factor“). Alle Brennweitenangaben beziehen sich auf das Kleinbildformat 24x36mm der früheren analogen Filmrollen. Der Sensorchip der allermeisten Digitalkameras ist jedoch deutlich kleiner als dieses Format, das auch als „Vollformat“ bezeichnet wird. Das sehr verbreitete APS-C-Format beispielsweise ist mit 14,8 x 22,2mm um den (Format-)Faktor 1,6 kleiner als das Vollformat.

    „Mir doch egal!“ werden Sie jetzt sagen. Ja, bis auf drei wesentliche Effekte kann Ihnen das tatsächlich erstmal egal sein:

    1. Je größer der Chip, desto teurer die Kamera. Digitale Vollformatkameras gehen richtig ins Geld.
    2. Je kleiner der Chip, desto anfälliger ist er für den ungewollten Effekt des „Rauschens“ bei hohen ISO-Werten (siehe hierzu Absatz „Die Empfindlichkeit Ihres Films oder Sensors“).
    3. Die Brennweiten der Objektive verlängern sich um den vorgenannten Formatfaktor. Ein 50mm-Normalobjektiv verhält sich an einer Kamera mit APS-C-Sensor (Formatfaktor 1,6 gegenüber dem Vollformat) also tatsächlich wie ein leichtes Teleobjektiv mit 80mm. Aus 18mm werden dann 29mm, 200mm werden zu 320mm usw. Bei den langen Brennweiten im Teleobjektivbereich kann das durchaus ein willkommener Effekt sein. Das Ganze hat aber auch eine Kehrseite: Vergessen Sie deshalb teure Super-Weitwinkel-Objektive an APS-C-Kameras!

    Je kleiner bzw. „kürzer“ die Brennweite, desto größer/breiter ist der Winkel, den man mit dem Objektiv erfassen kann (= Weitwinkel).

    Will man beispielsweise an der Atlantikküste in Portugal stehend die sich vor einem kilometerlang erstreckende Steilküste fotografieren, so ist man mit einer kürzeren Brennweite besser bedient: Man bekommt einfach mehr auf’s Foto drauf.

    Wie Sie an anderer Stelle in diesem Ratgeber nachlesen können, hat das aber nicht immer nur positive Effekte. Je mehr Sie auf diese Weise auf ein Foto bekommen, desto kleiner sind alle Details, was den Betrachter überfordern kann.

    Eine größere bzw. „längere“ Brennweite bedeutet, dass der Winkel, den man mit einem Foto abbilden kann, zwar kleiner bzw. spitzer wird, gleichzeitig nimmt der Vergrößerungsfaktor jedoch zu. Je länger also die Brennweite, desto „näher“ können Sie Motive auf Ihren Fotos „heranholen“ (= Teleobjektiv).

    Leider hat dies auch Auswirkungen auf die „Lichtstärke“, die bei längeren Brennweiten abnimmt. In dem abgebildeten Beispiel liegt die maximale Blendenöffnung dieses Objektivs bei der kurzen Brennweite von 18mm bei f/3.5 und bei der längsten Brennweite von 55mm schon bei f/5.6.

    Bei einem Objektiv kann bedingt durch dessen Bauweise also immer nur ein kleiner

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