Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
Menge Licht, die durch das Objektiv, seine Linsen und die Blende gelangt.
3. Brennweite : Die Bauart des Objektivs und damit der erreichbare Vergrößerungsfaktor.
Das verfügbare Licht
Alle Objekte, die nicht selbst leuchten, reflektieren das auf sie fallende Licht. Je nach Beschaffenheit der Oberfläche werden bestimmte Teile des Farbspektrums absorbiert, was unser Auge im Zusammenspiel mit unserem Gehirn als Farbe erkennt. Das Objektiv entspricht unserem Auge, die Blende der Iris, der Sensor (bzw. Film) unserer Netzhaut, der Prozessor der Kamera unserem Gehirn. – Allerdings liegen einige Millionen Jahre Unterschied in der Evolution zwischen unserem Auge und der Kamera in Ihrer Hand. Wenn wir also noch bei Kerzenschein recht gut und scharf sehen können, streiken bereits die meisten Digitalkameras.
Das liegt daran, dass genug Licht durch das Objektiv auf den Sensor fallen muss, um handwerklich gute Fotos zu machen. Je geringer diese Lichtmenge ist, desto länger muss das Licht auf den Sensor einwirken, um die benötigten Impulse auf dem Chip auszulösen. Je länger jedoch die benötigte Zeit ist, desto eher wird die Aufnahme unscharf werden. Entweder weil sich die Kamera minimal bewegt (Verwackeln) oder weil sich das Motiv bewegt (Bewegungsunschärfe).
Um dies zu verhindern, kann man einiges tun: Zum einen kann man dem verfügbaren Licht künstlich auf die Sprünge helfen, indem man das Motiv anleuchtet oder anblitzt. Dadurch wird die reflektierte Lichtmenge größer. Man kann auch versuchen, möglichst viel Licht einzufangen, indem man darauf achtet, dass das verwendete Objektiv einerseits eine große Frontlinse hat und andererseits die maximale Blendenöffnung besonders groß ist (die so genannte „Lichtstärke“ eines Objektivs). Auch die Güte des für die Linsen verwendeten Glases bzw. Kunststoffes spielt hierbei eine Rolle und macht Objektive mal mehr, mal weniger teuer. Schließlich kommt der Größe des Sensors in der Kamera ebenfalls eine wesentliche Bedeutung zu, genauso wie dem oder den Prozessor(en) und der Software der Kamera.
Das von verschiedenen Lichtquellen abgegebene Licht ist zudem auch von seiner Zusammensetzung sehr unterschiedlich. Man spricht hier vom Farbspektrum und der daraus resultierenden „Farbe“ des Lichts. Der Rotanteil des Lichts einer Glühbirne ist beispielsweise recht hoch, deshalb erscheint ihr Licht „weicher“ als das Licht mancher Leuchtstoffröhren. Wieder anders ist das Sonnenlicht, allerdings wirkt es bei Bewölkung oder im Schatten anders, als in der prallen Sonne. Da die Objekte das auf sie fallende Licht bekanntermaßen reflektieren, kommt hierdurch ein weiteres Problem hinzu: Die Farben des Fotos wirken unnatürlich. Weiß ist plötzlich nicht Weiß, sondern Hellbraun oder bläulich. Die Fotos haben einen „Farbstich“.
Auch hiergegen hat sich die Technik etwas einfallen lassen: Bei analogen Kameras können spezielle Filme oder Filter verwendet werden. Digitalkameras versuchen laufend einen automatischen Abgleich vorzunehmen und rechnen die Farben so um, dass Weiß möglichst immer weiß ist. Mehr dazu können Sie im Absatz „Was hat es mit dem Weißabgleich auf sich?“ nachlesen.
Die Lichtstärke Ihres Objektivs
Jedes Objektiv wird durch einige Parameter beschrieben, die etwas über seine Eigenschaften (und letztendlich seinen Preis) aussagen. Neben der in Millimetern angegebenen „Brennweite“ ist dies vor allem die so genannte „Lichtstärke“, die als Bruch ausgedrückt wird und meist neben der Brennweite auf dem Objektivgehäuse angegeben ist.
Beispiel: 50mm 1:1.8 (sprich: 50 Millimeter, 1 zu 1 Komma 8).
Der Wert 1.8 sagt aus, dass die größtmögliche Blendenöffnung dieses Objektivs bei einem Wert von 1/1.8 (bzw. f/1.8) liegt, die Blende also sehr weit geöffnet werden kann, folglich auch eine große Menge des Lichts durch das Objektiv in Richtung des Bildträgers weitergegeben werden kann.
Dies erfordert dann auch eine relativ große Frontlinse, was das Objektiv einerseits „lichtstark“ macht, was sich positiv auf die erforderlichen Belichtungszeiten auswirkt, weil viel Licht in kurzer Zeit das Objektiv passieren kann, andererseits es jedoch relativ teuer macht, weil sich Bauart und Größe der Linsen auf den Preis auswirken.
Je „lichtstärker“ ein Objektiv, desto größer ist die Lichtmenge, die durch das Objektiv hindurch in die Kamera einfallen kann. Dies wirkt sich verkürzend auf die „Belichtungszeit“ und
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