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Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen

Titel: Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Stephan
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es immer noch eine Reihe Situationen, bei denen diese Technik versagt und der Fotograf eingreifen sollte. Tut er das nicht, ist das Bild an der entscheidenden Stelle (oder sogar in Gänze) unscharf. Und das obwohl vielleicht die Lichtverhältnisse optimal waren und weder eine Bewegungsunschärfe noch eine Verwacklung vorlag, sondern einfach nur eine „Einstellungsunschärfe“.

    Beim Blick durch den Sucher einer Spiegelreflexkamera werden Sie häufig die einzelnen AF-Messfelder dargestellt finden. Das oder die Messfelder, die auf dem scharf fokussierten Bereich eines Motivs liegen, erscheinen farbig.

    Bei Kompaktkameras und Smartphones finden Sie eine ähnliche Anzeige. Hier werden die scharf eingestellten Bildbereiche oft mit farbigen Symbolen markiert.

    Da Sie inzwischen wissen, dass Unschärfe ein gewollter und bildgestaltender Effekt sein kann, wäre daher zu klären, welche Teile eines Fotos eigentlich scharf sein sollten. Nun, das hängt sehr stark vom Motiv, Ihrer Bildgestaltung und dem subjektiven Empfinden des Betrachters ab. Außer der einfach klingenden Regel, dass immer auf das bildbestimmende Motiv scharf eingestellt sein sollte und dass bei Aufnahmen mit Menschen und Tieren immer auf die Augen scharf gestellt sein muss, gibt es eigentlich keine objektiven Regeln dafür.

Wichtig ist, dass das, was Sie im Foto abbilden wollen - also das bildbestimmende Motiv - scharf ist. Das wird an den folgenden Beispielen vielleicht deutlicher:

Das Autofokussystem Ihrer Kamera wird bei schlechten Lichtverhältnissen oder sehr kontrastarmen Motiven zunehmend Probleme bekommen. Sie merken das beispielsweise daran, dass der Fokussierring des Objektivs hin- und herfährt, aber die erlösende Anzeige im Sucher nicht erscheint.

    Dann ist es sinnvoll, das Autofokussystem abzuschalten und die Fokussierung manuell vorzunehmen. Das geschieht ganz einfach über die Umstellung des Schalters AF (Autofokus) auf MF (manueller Fokus) an Ihrem Objektiv. Durch Drehen des Fokusrings Ihres Objektivs stellen Sie dann manuell scharf.

Drehen Sie den Fokusring nicht manuell, wenn die oben genannte Einstellung noch auf AF steht! Dann ist der Fokusring noch mit dem Autofokusmotor verbunden und Sie laufen Gefahr, die kleinen mechanischen Bauteile zu beschädigen. Nur bei Ultraschallmotoren (Abkürzung USM, SWM oder HSM) übersteht Ihr Objektiv dies unbeschadet, da es hier keine Zahnrädchen o.ä. gibt.
Stellen Sie bei Mensch- und auch bei Tierportraits immer auf die Augen scharf. Ist der Kopf gedreht, stellen Sie immer auf das der Kamera nächstgelegene Auge scharf.
Wenn Sie eine Spiegelreflex-, Bridge- oder Systemkamera benutzen, haben Sie sehr wahrscheinlich die Möglichkeit, die AF-Messfelder umzukonfigurieren. Bei der Standardeinstellung ab Werk sind häufig alle AF-Messfelder aktiv, was Ihnen die Kontrolle über den Fokus (also den Punkt, den Sie eigentlich scharf stellen wollen) erschwert. Wenn Sie den Auslöser halb drücken, leuchten dann meist mehrere AF-Messfelder auf. Ob dann der gewünschte Fokus dabei ist, bleibt meist Glücksache. - Aus diesem Grund sollten Sie nur das mittlere AF-Messfeld in den Einstellungen Ihrer Kamera aktivieren, Sie haben dann die volle Kontrolle über den Fokus, den Sie setzen wollen. Der Ablauf sieht dann so aus: Brennweite am Objektiv wählen, mittleres AF-Messfeld auf den Punkt Ihres Motivs setzen, den Sie scharf haben wollen, Auslöser halb durchdrücken damit der Autofokus das Bild scharf stellt, jetzt bei halb durchgedrücktem Auslöser den endgültigen Bildausschnitt wählen und schließlich den Auslöser ganz durchdrücken - Klick!
Machen Sie ein paar Testaufnahmen in Ihrer Wohnung. Stellen Sie die Kamera dabei bewusst auf einzelne Bildelemente scharf und lassen Sie andere unscharf werden. Dies erfordert etwas Übung und den richtigen Umgang mit den AF-Messfeldern (also dem Autofokussystem) und der Blende.
Verändern Sie die Blende und lernen Sie, wie sich das auf die erforderliche Belichtungszeit auswirkt (eine kleinere Blendenöffnung lässt weniger Licht hindurch, was sich verlängernd auf die benötigte Belichtungszeit und damit negativ auf die Neigung zu verwackeln auswirkt).

Was hat es mit dem „Weißabgleich“ auf sich?
    Oft haben Fotos einen bräunlichen, rötlichen oder anderen Farbstich. Die Farben wirken dann unnatürlich. Man spricht hierbei auch von zu „warmen“ (rötlichen) und zu „kalten“ (bläulichen) Farben. Die Messeinheit für die Lichtfarbe ist „Kelvin“

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