Wie Sie mehr fotografieren und weniger knipsen
besser oder das andere schlechter wäre. Es kommt auf den Einsatzzweck und das erwartete Ergebnis an.
Das haben auch die Hersteller erkannt und so haben sie neue Produktgattungen geschaffen, die eine Brücke zwischen den einfacheren Kompaktkameras und den Spiegelreflexkameras darstellen.
Diese Kameras heißen deshalb auch Bridgekameras und versuchen das Gute aus beiden Welten zu vereinen.
So sind diese Kameras relativ klein und deshalb transportabel, kommen aber mit einem fest eingebauten Objektiv aus. Sie bieten dem Nutzer aber trotzdem die volle Kontrolle über Belichtungszeit, Blende, ISO-Empfindlichkeit, Tiefenschärfe usw. In begrenztem Umfang kann auch Zubehör, wie z.B. Adapterringe oder Filter bezogen werden. Wer also die kompakten Abmessungen und das geringere Gewicht schätzt, trotzdem aber die volle Kontrolle nicht an die Automatik abgeben möchte, ist mit einer Bridge-Kamera gut bedient, nicht zuletzt, weil auch der Sensor größer ist als bei einer Kompaktkamera (immerhin ca. 5% des Kleinbildformats).
Eine relativ neue Alternative bieten auch so genannte Systemkameras , die irgendwie aussehen, wie digitale Kompaktkameras mit aufgeschraubten Objektiven einer Spiegelreflexkamera. Und so ungefähr ist es auch: Die ebenfalls für diesen Kameratyp verwendete Abkürzung "EVIL" steht für „ E lectronic V iewfinder" (elektronischer Sucher) und " I nterchangeable L ens" (wechselbare Linse).
Die Objektive sind mit denen einer Spiegelreflexkamera vergleichbar, in der Regel aber nicht mit diesen kompatibel. Die Gehäuse der Systemkameras können viel kompakter gebaut werden, weil man auf den Spiegel verzichtet und stattdessen einen elektronischer Sucher einsetzt.
Zwar ist das Gehäuse kaum größer als bei einer Kompakten, durch das Wechselobjektiv ist die Platzersparnis gegenüber einer Spiegelreflexkamera nun doch nicht mehr ganz so gewaltig. Die Größe des Sensors ist mit denen der meisten Spiegelreflexkameras (mit APS-C Sensor) identisch und damit deutlich größer als bei einer Bridge- oder Kompaktkamera.
Zu Ihrer Orientierung hier noch ein Größen- und Gewichtsvergleich der verschiedenen Kameragattungen:
Während die Kompaktkamera (1) ihrem Namen alle Ehre macht, dafür aber auch den kleinsten Sensor besitzt, sind die beiden Spiegelreflexkameras (3 und 4) alles andere als „kompakt“. Dafür hat man hier den größeren Sensor und kann die Objektive der entsprechenden Aufnahmesituation anpassen.
Die Bridgekamera (2) stellt einen guten Kompromiss dar. Die Sensorgröße liegt zwischen der Kompakten und den Spiegelreflexkameras, die Abmessungen sind aber noch „handtaschentauglich“.
Die angegebenen Gewichte gelten für die im Beispiel abgebildeten Kameras mit Objektiv, Akku und sonstigem Zubehör. Bei den Wechselobjektiven der Spiegelreflexkameras gibt es jedoch schon erhebliche Gewichtsunterschiede, so dass die angegebenen Gewichte nur eine grobe Orientierung bieten können:
(1) Canon IXUS 70 (Kompaktkamera, 140g)
(2) Canon G10 (Bridgekamera, 400g)
(3) Canon 400D (Amateur-Spiegelreflexkamera
mit Hochformatgriff und 18-200mm Zoomobjektiv, 1.340g)
(4) Canon 50D (semiprofessionelle Spiegelreflexkamera
mit Hochformatgriff und 85mm Objektiv, 1.670g)
Wie beim Computerkauf gibt es beim Kamerakauf nie „den richtigen Zeitpunkt“. Ständig stehen neue Modelle kurz vor der Veröffentlichung, laufend werden irgendwelche Neuerungen auf Messen vorgestellt. Warten Sie nicht darauf, sondern überlegen Sie sich, was für Sie wichtig ist!
Vor dem Kauf sollte man sich also bewusst machen, was man eigentlich möchte und sich kompetent beraten lassen. Auch Gespräche mit Bekannten und Freunden, die selbst fotografieren, bringen hier sicher einige wichtige Hinweise und tragen dazu bei herauszubekommen, welche Art von Kamera und vielleicht auch welcher Hersteller einem am Besten liegt. Wenn man dann auch noch die Gelegenheit bekommt, sich mal eine Kamera auszuleihen und diese selbst zu testen, sind dies die besten Voraussetzungen dafür, anschließend keinen Fehlkauf zu machen.
Einige Fotofachgeschäfte bieten an, Spiegelreflexkameras und Objektive zu mieten. Lassen Sie sich vor Ort beraten und testen Sie die Wunschkamera und/oder das Wunsch-Objektiv in Ruhe am Wochenende.
Ehemals teure Kameras namhafter Hersteller sind nach einigen Jahren immer noch technisch einwandfrei und bei Händlern oder bei Online-Auktionsbörsen (z.B. ebay) für weniger als die Hälfte des Preises eines neuen Modells zu
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