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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Lewis
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sind die Jungs.“
    Salim und Kazim schoben die Perlenschnüre des Vorhangs beiseite und betraten schwungvoll das Zimmer. Ohne zu zögern, kam Salim auf Celia zu, achtete nicht auf die sorgfältig bemalten Arme und küsste sie besitzergreifend auf den Mund. Verlangen stieg in Celia auf, aber auch Vorfreude und Aufregung, weil die Hochzeit nach all den Wochen der Planung endlich stattfand.
    Erst nach einer Weile löste sie die Lippen von seinem Mund und protestierte schwach, als Salim sie erneut küssen wollte. „Farah hat drei Stunden gebraucht, um meine Arme so zu schmücken. Mach jetzt bloß nicht alles wieder kaputt!“
    „Das Henna ist doch fast trocken.“ Dicht an ihrem Ohr flüsterte er: „Und nachher werde ich jede einzelne Linie mit der Zunge nachzeichnen.“
    „Salim.“ Sie warf einen Blick über seine Schulter. „Wir sind nicht allein.“
    „Bald werden wir allein sein“, murmelte er verführerisch, und sie begegnete seinem glutvollen Blick. Auch sie sehnte sich danach, mit ihm allein zu sein.
    Im nächsten Moment kam Sara mit den Kindern ins Brautgemach. Sie hatte offenbar Salims Worte gehört. „Da wäre ich mir nicht so sicher“, meinte sie. „Hier im Hotel und in Salala sind mindestens tausend Hochzeitsgäste untergebracht.“
    „Das gehört sich auch so“, bemerkte Salim stolz. „Schließlich ist es die Hochzeit des Jahrhunderts.“ Immerhin hatte er genug Selbstbeherrschung, um sich von Celia zu lösen und zu Kazim zu gehen. Beide trugen heute den traditionellen weißen Kaftan und als einzigen Schmuck den arabischen Krummdolch, jeweils in einer reich bestickten Scheide.
    „Kazim trägt ja heute gar keine Jeans!“ Celia fiel es erst jetzt auf.
    „Ich freunde mich langsam mit unseren Traditionen an.“ Er grinste. Ben zerrte an seiner langen Robe, und Kazim bückte sich, um ihn hochzuheben. „Als Nächstes werde ich wahrscheinlich auf einem Kamel reiten.“
    „Au ja, Dad!“, rief Kira und klammerte sich an Salims Kaftan. „Bitte, bitte, bitte!“ Sie sah hinreißend aus in ihrem mit rosa Schleifen besetzten Kleidchen.
    „Aber natürlich werden wir auf einem Kamel reiten.“ Salim hob sie hoch und wirbelte sie herum. „Für meine kleine Prinzessin tue ich alles.“
    „Die Kamele sind prächtiger herausgeputzt als ich“, beschwerte sich Celia, was nicht ganz ernst gemeint war, denn sie trug ein wunderschönes, besticktes Seidenkleid. Das Einzige, was ihr zurzeit Mühe bereitete, war, still zu sitzen – was sie jetzt schon seit Stunden musste. „Ich finde, ich brauche noch ein paar bunte Quaste, damit ich mithalten kann.“
    „Ich finde die Kamele wunderschön.“ Sara lächelte. „Wo in aller Welt hast du sie aufgetrieben, Salim?“
    „Faisal hat sie aus seinem Heimatdorf mitgebracht. Sie gehören seinem Onkel. Fünf Tage waren sie unterwegs, um hierher zu gelangen.“
    „Karawanen bevölkern die verlorene Stadt“, sagte Celia und fügte mit humorvollem Augenzwinkern hinzu: „Und nagen die sorgfältig ausgesuchten Pflanzen ab, die ich mit so viel Mühe hier angesiedelt habe.“
    „Apropos verlorene Stadt.“ Salim neigte den Kopf und warf Celia einen so intensiven Blick zu, dass ein heißer Schauer durch ihren Körper lief. „Sie ist neu erstanden und braucht einen Namen.“
    „Die Archäologen haben versucht, herauszufinden, wie die Stadt hieß, aber es ist ihnen nicht gelungen.“ Celia seufzte und dachte daran, dass sie selbst eine Weile über verschiedene Wege versucht hatte, den alten Namen aufzuspüren. „Das Team sprach immer nur von der ‚Stadt der Ubariten‘. Aber das ist mehr eine Beschreibung als ein wirklicher Name.“
    „Wahrscheinlich hieß die Stadt während der vergangenen Jahrhunderte immer wieder anders“, warf Kazim ein. „Je nachdem, wer hier die Macht hatte, wurde sie in der jeweiligen Sprache benannt. Wahrscheinlich nach dem, was ihm wichtig war.“
    „Und deshalb habe ich vor, dasselbe zu tun“, erklärte Salim und lächelte. „Ich werde sie Sel-iya taufen.“ Er sprach die einzelnen Silben langsam und deutlich aus.
    Sara lachte laut. „Das bedeutet ja Ce-lia! Was für eine großartige Idee!“
    Celias Herz klopfte, und sie errötete leicht. „Das geht doch nicht“, protestierte sie halbherzig. „Ich bin doch gar nicht von hier.“
    „Niemand von uns ist von hier.“ Salim kreuzte die Hände vor seiner breiten Brust. Seine Augen glitzerten. „Die Stadt ist verlassen worden, lag in Ruinen. Du hast geholfen, sie zu neuem Leben zu

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