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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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einen gewissen urwüchsigen Charme. »Danke.«
    Barlow wandte sich Tim zu und kam auf den eigentlichen Grund seines Besuchs zu sprechen. »Gehen wir. Es bringt nichts, Zeit zu vergeuden.«
    »Natürlich.« Tim stellte sein unberührtes Bier ab. »Ich gebe für Mr Barlow eine kleine Dinnerparty heute Abend. Sieben Uhr. Sie begleiten Mr Johnson, Amy.«
    Das war nicht einmal eine Frage. Und Amy öffnete den Mund, um irgendeine Ausrede hervorzubringen. Geschickt schaltete sich Craig ein. »Ich hole Mrs Wilson ab. Gehen Sie doch schon vor. Wir kommen sofort.«
    »Warum lockern Sie nicht diese verdammte Krawatte, Tim?«, fragte Barlow, als die beiden aus dem Bauwagen traten. »In dieser Hitze bringt die Sie noch um.«
    Craig schloss die Tür und lehnte sich dagegen. »Es sind wirklich hübsche Schultern – soweit ich bisher feststellen konnte.«
    Merkwürdigerweise schien der Bauwagen noch weniger Platz als gerade eben zu bieten. Amy ging an den Tisch zurück und ordnete ihre Papiere. »Es ist nicht nötig, dass du mich heute Abend abholst.«
    »Nein. Aber ich tue es.«
    Hier geht es ums rein Berufliche, sagte sich Amy, und so sollte es auch angegangen werden. Sie sah ihn an. »Also gut. Du brauchst die Adresse.«
    Wieder lächelte er. »Oh, ich denke, ich finde dich, Rotschopf – auf die gleiche Art wie du mich.«
    Wenn er schon das Thema darauf bringt, dachte Amy, ist es das Beste, gleich reinen Tisch zu machen. »Wir sollten einige Dinge klären.«
    »Welche Dinge?« Craig trat auf sie zu, und Amy wich bis zum Tisch zurück. »Wir hatten zu Hause auf der Farm einen Maulesel. Der scheute auch immer.«
    »Ich scheue nicht. Ich glaube einfach nur, dass du einen falschen Eindruck gewonnen hast.«
    »Ich habe schon den richtigen Eindruck gewonnen.« Er hob die Hand und spielte mit dem Ende ihres Zopfes. »Darüber, wie sich dein Körper an meinem anfühlt. Ein sehr richtiger und sehr angenehmer Eindruck.«
    »Das war ein Fehler.« Sie wollte zur Seite ausweichen, doch er verstärkte den Griff um ihr Haar.
    »Gestern Abend.« Ich gehe damit ruhig um, redete sich Amy gut zu. Grundsätzlich war sie doch schließlich ein ruhiger und vernünftiger Mensch. »Es hätte nicht geschehen dürfen.«
    »Es?« Seine Augen hatten sich verdunkelt, doch es war keine Verärgerung in ihnen zu entdecken. Erleichtert stellte Amy das fest. Offensichtlich wollte er sich so vernünftig wie sie verhalten. Vielleicht war es doch noch möglich, sachlich weiter zusammenzuarbeiten.
    »Wahrscheinlich haben wir uns beide von der Situation hinreißen lassen. Am besten, wir vergessen es einfach.«
    »Okay.« Sie sah sein Lächeln, bemerkte aber nicht, wie kühl es war. »Vergessen wir den gestrigen Abend.«
    Erfreut darüber, wie einfach sich das Problem aus der Welt schaffen ließ, lächelte sie zurück. »Also gut, warum gehen …«
    Sie verstummte, als er sie an sich zog und ihren Mund mit seinem bedeckte. Ihr Körper spannte sich an – geschockt, vor Wut, das sagte sie sich selbst. Das war es, was sie glauben wollte. Heute erinnerte nichts an das sinnlich zärtliche Erforschen im Mondschein. Dieser Kuss war direkt und klar, wie die Sonne, die durch die Fenster brach. Und wütend, dachte Amy, als Craig sie an sich zog. Sie versuchte, sich zu befreien, und wurde nur fester gehalten. Amy fand sich in einer Umarmung wieder, die ebenso bedrohlich wie verheißungsvoll war.
    Craig war alles egal. Sollte sie in ihrem vernünftigen Tonfall über Fehler reden. Er hatte schon vorher Fehler gemacht und konnte damit leben. Vielleicht war sie der größte, aber er würde jetzt keinen Rückzieher machen. Er erinnerte sich daran, wie sie sich gestern in seinen Armen angefühlt hatte, diese bebende, angespannte Leidenschaft, dieser abrupte Gefühlsausbruch. Bevor er – bevor sie beide das vergaßen – sollten sie verdammt sein.
    »Halt«, brachte sie hervor, bevor er seinen Mund wieder auf ihren presste. Sie versank im Strudel der Gefühle, und sie wusste, sie konnte sich nicht selbst retten. Warum hielt sie ihn umarmt, wo sie doch wusste, dass es verrückt war? Warum antwortete sie auf diese heftigen, hungrigen Küsse, wo sie doch wusste, dass es zu nichts als Unglück führte?
    Doch ihre Arme lagen um ihn, ihre Lippen waren geöffnet, ihr Herz schlug im gleichen Rhythmus wie seins. Dies war mehr als Verlockung, mehr als Hingabe. Was sie spürte, war kein Drang zu geben, sondern der Drang zu nehmen.
    Als sie sich voneinander lösten, holte sie tief Luft und

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