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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihr beide Gläser und schob den Gedanken von sich, wie viel interessanter es wäre, ihr beim Herauskämpfen aus dieser schwarzen Seide zu helfen. »Du hast die Haken verdreht.«
    Ungeduldig stieß sie die Luft aus. »Ich weiß. Kriegst du es hin?«
    Er blickte auf, und ihre Blicke trafen sich im Spiegel. Zum ersten Mal, seit er sie kannte, hatte sie Lippenstift benutzt. Ihr Mund war glänzend und rot und einladend. »Wahrscheinlich. Was trägst du?«
    Sie nippte am Wein, weil ihre Kehle plötzlich trocken war. »Das sollte doch klar sein. Ein schwarzes Kleid mit fehlerhaften Haken.«
    »Ich meine den Duft.« Er neigte sich näher ihrem Hals zu.
    »Ich weiß nicht.« Sie wäre ausgewichen, doch seine Finger waren an der Taille ihres Kleides beschäftigt. »Irgendetwas, was meine Mutter mir mitgebracht hat.«
    »Ich muss unbedingt deine Mutter kennenlernen.«
    Sie nahm noch einen kleinen Schluck Wein. »Bist du fertig?«
    »Nicht ganz.« Er ließ die Finger ihren Rücken hinaufgleiten und beobachtete mit Freude ihre Reaktion im Spiegel. »Du bist sehr empfänglich, Amy.«
    »Es ist sehr spät«, gab sie zurück und drehte sich um.
    »Dann sind ein paar Minuten mehr oder weniger auch egal.« Leicht legte er die Hände um ihre Taille. Abwehrend presste sie beide Gläser gegen seine Brust. Ruhig nahm er sie ihr ab und stellte sie auf die Kommode hinter ihr. »Du hast einen grausamen Geschmack beim Wein.«
    »Ich kenne den Unterschied zwischen rotem und weißem.« Sie legte die Hände auf seine Schultern, als er wieder ihre Taille umfasste. Sein Griff war leicht, nur ein sanfter Druck seiner Fingerspitzen.
    »Das ist dasselbe, als würde man sagen: Ich bin ein Mann und du eine Frau. Es gibt noch mehr dazu zu sagen als das.« Er beugte den Kopf und berührte sanft ihre Lippen. Ja, sie waren einladend. Sehr einladend. »Viel mehr.«
    »Bei mir geht es entweder den einen oder den anderen Weg, Craig.« Sie bog ihren Körper zurück. »Ich bin dafür noch nicht bereit.«
    Mit einem Ja oder einem Nein hätte er leichter umgehen können. Doch es war der Unterton in ihrer Stimme, der ihn zurückweichen ließ. »Wofür?«
    »Für das, was geschieht. Für dich und das, was ich fühle.«
    Sein Blick wanderte über ihr Gesicht und kehrte wieder zu ihren Augen zurück. »Wie lange brauchst du?«
    »Das ist eine Frage, die ich nicht beantworten kann. Du treibst mich in die Enge.«
    Er trat zur Seite und wartete, bis sie in ihre Schuhe schlüpfte. »Amy.« Als sie aufsah, nahm er ihre Hand. »Das ist nicht das Ende. Ich habe das Gefühl, dass das Ende noch weit, weit entfernt ist.«
    Sie wusste, dass er recht hatte. Und das beunruhigte sie. »Ich habe einen Grundsatz«, entgegnete sie vorsichtig. »Ich möchte wissen, wie das Ende aussieht, bevor ich etwas beginne. Mit dir kann ich kein nettes, sauberes Ende sehen, Craig. Darum bin ich mir nicht so ganz sicher, ob ich mich auf dich einlassen soll.«
    »Rotschopf.« Er hob ihre Hand an seine Lippen, worüber sie leicht errötete. »Das hast du doch schon längst getan.«
    Als Amy und Craig das Anwesen von Thornway erreichten, war die Party schon in vollem Gange. Das Büfett war beladen mit würzigen Gerichten aus der mexikanischen Küche, mit Wein und härteren Getränken. Jenseits des ausgedehnten, in Weiß und Pink gehaltenen Ranchhauses erstreckte sich ein sorgfältig gepflegter Rasen, auf dem sich hier und da Palmen zum Himmel reckten. Hinten glitzerte das Wasser in einem Pool. In der Nähe befand sich eine hübsche Terrasse, umgeben von Kletterpflanzen, die gerade zu blühen begannen. Der Duft, der aus dem seitlich gelegenen Garten herüberdrang, war so bezaubernd wie der silbrige Mondschein.
    Auf der Terrasse und dem Rasen tummelten sich die Menschen. Die oberen Zehntausend aus Phoenix waren erschienen. Amy hatte sich sofort entschieden, sich ein nettes, ruhiges Eckchen zu suchen. Sie arbeitete zwar immer gern für die High Society, doch im gesellschaftlichen Umgang wusste sie mit diesen Menschen wenig anzufangen.
    »Ein Chablis«, erklärte Craig, als er Amy ein Weinglas reichte. »Aus Kalifornien. Gute, klare Farbe, herbes Aroma und schwer.«
    Amy nippte daran. »Er ist weiß.«
    »Und dein Kleid ist schwarz, darum siehst du trotzdem nicht wie eine Nonne aus.«
    »Wein ist Wein«, beharrte sie, obwohl ihr Gaumen ihr etwas anderes verriet.
    »Schätzchen.« Er strich mit einem Finger seitlich über ihren Hals. »Du musst noch viel lernen.«
    »Da sind Sie ja.« Marci Thornway, seit

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