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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aber sein Zustand ist kritisch. Er hat viel Blut verloren und eine gefährliche Rückenverletzung.«
    Carmen schloss die Augen. »Por favor, wird er sterben?«
    »Wir tun, was wir können. Aber seine Verletzungen sind sehr ernst. Wir werden ihn rund um die Uhr beobachten.«
    Amy folgte dem Arzt auf den Korridor. »Wie sind seine Chancen?«
    »Um ehrlich zu sein, als er gebracht wurde, habe ich sie für äußerst gering gehalten. Ich hatte meine Zweifel, ob er überhaupt die Operation überstehen würde. Aber er hat sie überstanden, und, wie ich schon sagte, er ist robust.«
    »Wird er gelähmt sein?«
    »Das können wir jetzt noch nicht sagen.«
    Amy lehnte sich an den Türpfosten. Sie fühlte sich schwach und hilflos.
    Später, als die Sonne unterging, saß Craig in einem Sessel in Amys Wohnung. Amy war zusammengerollt auf der Couch eingeschlafen, völlig erschöpft und ausgelaugt. Craig hatte sie heute von einer ganz neuen Seite erlebt. Ich habe, fügte er für sich hinzu, eine ganze Menge Neues über sie erfahren.
    Ihr Explodieren nach dem Auftritt ihrer Mutter hatte ihm zum Beispiel viel verraten. Wie schwer war es, Vertrauen zum eigenen Ich, Vertrauen zu einem Mann zu entwickeln, wenn man ein zerstörtes Zuhause nach dem anderen erleben musste? Verdammt schwer, glaubte Craig.
    Es würde Zeit und Geduld erfordern, aber er wollte alles versuchen, um Amy für immer zu halten.
    Er ging hinüber zur Couch und hob Amy auf die Arme.
    »Was?« Sie blinzelte müde.
    »Du bist abgekämpft, Rotschopf. Ich bringe dich zu Bett.«
    »Ich bin okay.« Sie schmiegte den Kopf an seine Schulter. »Ich brauchte nur ein kleines Nickerchen.«
    »Das kannst du im Bett fortsetzen.« Kaum hatte Craig sie aufs Bett gelegt, rollte sie sich sofort wieder zusammen. Craig setzte sich ans Fußende und zog ihr die Schuhe aus.
    »Ich habe geträumt«, murmelte sie.
    »Wovon?« Er stellte die Schuhe auf den Boden und öffnete ihre Jeans.
    »Ich weiß nicht mehr genau. Aber es war angenehm.« Sie seufzte und hätte gern einen Weg zurück in ihren Traum gefunden. »Willst du mich verführen?«
    Er betrachtete ihre langen Beine, die wohl gerundeten Hüften, die, mit Ausnahme eines kleinen Dreiecks aus Baumwolle, nackt waren. »Nicht im Augenblick.«
    Schläfrig kuschelte sie sich ins Kissen. »Warum nicht?«
    »Weil ich dich im wachen Zustand verführen will.« Er zog die Decke über sie und beugte sich vor, um ihr einen Kuss auf ihren Kopf zu drücken. Als er sich zurückziehen wollte, ergriff sie seine Hand.
    »Ich bin wach.« Ihre Augen waren geschlossen, doch ihre Lippen hatten sich leicht geöffnet. »Fast.«
    Er setzte sich auf die Bettkante und strich ihr übers Haar. »Ist das eine Einladung?«
    »Mmm. Ich will nicht, dass du gehst.«
    Craig zog seine Stiefel aus und schlüpfte neben Amy unter die Decke. »Ich gehe nicht.«
    Sie legte die Arme um ihn und schmiegte sich an ihn. Dann suchten ihre Lippen seine. »Willst du mich lieben?«
    »Das tue ich doch«, murmelte er.
    Es herrschte ein gedämpftes, warmes Licht. Amy kam zu Craig mit der Vertrautheit und Offenheit einer langjährigen Ehefrau. Sie streichelte ihn, erregend, wie es die Berührungen einer neuen Geliebten waren. Sie sprachen nicht, sie brauchten es nicht.
    Ihre Lippen waren warm, schlaftrunken. Sie schmeckte mehr als vertraut, ihr Geschmack war ein Teil von ihm, etwas, was er sich einverleiben konnte wie seinen eigenen Atem. Er saugte an ihren Lippen, er küsste sie fordernd, aufreizend, besitzergreifend, während sie sein Hemd aufknöpfte.
    Sie wollte ihn fühlen, wollte seine Kraft spüren. In seinen Armen empfand sie ein wohliges Gefühl von Sicherheit, einer Sicherheit, von der sie bisher nicht einmal gewusst hatte, dass sie sie brauchte. Beschützt, gewollt, umsorgt, begehrt. Das alles gab Craig ihr, ohne dass sie danach fragen musste. Sein Herzschlag ging schnell und gleichmäßig. Sein Puls war wie ein Echo ihres eigenen.
    Das war es, wovon sie geträumt hatte – nicht nur die Lust, die Erregung, sondern die Sicherheit, mit dem Mann zusammen zu sein, den sie liebte.
    Sie umfasste sein Gesicht und versuchte, ihm zu zeigen, was sie ihm nicht sagen konnte.
    Sie war überwältigend. Auch wenn ihr Liebesspiel langsam, fast träge war, nahm sie Craig den Atem. Ihrer Hingabe schienen keine Grenzen gesetzt, sie strömte warm und süß aus ihr heraus.
    Keine Eile. Kein Hetzen. Schatten füllten den Raum, bis das goldene Licht zu einem weichen Grau verblasst war. Es war nichts

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