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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Seine Stimme am Telefon zu hören war schlimm
    genug gewesen, ihn leibhaftig zu sehen glaubte sie nicht ertragen zu können.
    Dennoch würde sie in sein Büro einbrechen, wenn es sich als notwendig erweisen
    sollte. Kris wäre dazu zwar auch bereit, aber das würde sie nicht zulassen. Sie
    hatte ihn so schon viel zu tief mit in die Sache reingezogen.
    »Also gut«, sagte er hell begeistert. »Lass uns anfangen. «
    »Jetzt? «
    »Warum nicht? «
    Ja, warum eigentlich nicht? Es gab keinen Grund, noch länger zu warten, sofern
    sie ein paar Arbeitsanzüge des Reinigungsdienstes abstauben konnten. »Hast du
    denn deinen Laptop mit dabei? « fragte sie.
    »Auf dem Rücksitz. «
    Sie zuckte mit den Schultern. »Dann starten wir also einen Versuch. Wir fahren
    mit meinem Wagen. «
    »Warum das denn? « Er schien leicht beleidigt, dass sie nicht in seiner Chevelle
    fahren wollte.
    »Dein Wagen ist etwas zu auffällig«, bemerkte sie trocken.
    Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. »Das ist er, nicht wahr? « sagte
    er und klopfte liebevoll auf das Armaturenbrett. »Also gut. « Er holte den Laptop
    vom Rücksitz und zog den Schlüssel aus der Zündung. Grace griff nach ihrer
    Sonnenbrille. Sie stiegen aus, schlossen den Wagen ab und liefen über den
    vereisten Parkplatz zu ihrem Transporter hinüber.
    Während der Fahrt schwiegen sie. Sie grübelte darüber nach, wie sie an die
    Berufskleidung der Reinigungsleute kommen konnten, aber es fiel ihr nichts ein.
    Außerdem wurde das Gebäude nach den normalen Bürostunden von
    Sicherheitsdiensten kontrolliert. Eventuell besaßen die Reinigungskräfte ja einen
    Schlüssel für die Hintertür, vielleicht aber auch nicht. Da sie sechs Monate für
    eine Reinigungs-Firma gearbeitet hatte, wusste sie nur zu gut, dass manche
    Leute einer solchen Person ihren Schlüssel anvertrauten, nur damit sie nicht zu
    Hause sein mussten. Grace hatte sich immer schon über diesen Mangel an
    Vorsicht gewundert, dennoch kam es öfter vor. Sofern Parrish nicht das ganze
    Gebäude gehörte, hatten sie eine Fünfzig-Fünfzig-Chance, dass die
    Reinigungskräfte, auch ohne nach dem Wachpersonal zu klingeln, in das

    Gebäude kommen konnten. Wenn andererseits Parrish das Gebäude gehörte,
    dann hatten sie mit dieser Methode kein Glück. Parrish wäre es völlig
    gleichgültig, ob die Leute warteten und ein Wachmann heraneilen musste, um sie
    hereinzulassen. In seinen Sicherheitserwägungen würde er eine solche
    Nachlässigkeit gar nicht erst zulassen. Mit dem Wissen ihrer letzten acht Monate
    musste Grace ihm recht geben. Wenn man etwas schützen wollte, dann musste
    man es schützen, Punkt. Man verwässerte nicht sein Sicherheitskonzept, indem
    man ernsthaft darüber nachgrübelte, ob das Personal nun fünf Minuten früher
    oder später das Gebäude betrat. Ein etwas ausgeklügelteres System hätte
    natürlich Überwachungskameras, um die Leute zu identifizieren, und die Tür
    würde per Knopfdruck geöffnet ...
    Kameras!
    Sie zog die Luft ein. »Wir gehen die Sache falsch an. «
    »Wieso? « fragte Kris stirnrunzelnd.
    »Vielleicht ist der Dienstboteneingang ja mit Überwachungskameras ausgerüstet.
    Wie wollen wir dann dort nachsehen, ob wir zwei Uniformen entwenden können?
    «
    Er rieb sich das Kinn. Seine langen, dünnen Finger strichen dabei nachdenklich
    über die Bartstoppeln. »Also gut. Du lässt mich schon ein paar Häuserblocks
    vorher aussteigen, und ich erkundige mich. Falls es Kameras gibt, müssen wir
    herausfinden, ob es richtige Überwachungskameras sind, oder ob nur ein Film
    aufgenommen wird, den man sich hinterher im Falle einer Straftat ansehen
    würde. «
    »Wie auch immer, wenn es dort Kameras gibt, dann brauchst auch du eine
    Verkleidung«, erwiderte Grace unnachgiebig. Er schien von dieser Vorstellung so
    überrascht, dass sie sich seiner Jugend deutlich bewusst wurde.
    »Du musst deine Brille abnehmen«, entschied sie. »Ich werde sie für dich tragen.
    Und wir machen dich etwas fetter, indem wir dir überall Handtücher unter die
    Uniform stopfen. «
    Er blickte sie zweifelnd an. »Ich werde dann aber nichts sehen können«, wandte
    er ein. »Und du auch nicht. «
    Das stimmte allerdings. Einer von ihnen musste in der Lage sein, die Führung zu
    übernehmen. Sie zog ihre Sonnenbrille aus der Tasche und reichte sie ihm.
    »Brich die Gläser heraus. « Sie hatte sie als Sonderangebot in irgendeinem
    Ausverkauf erstanden und zögerte nun nicht, sie zu

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