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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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ein Stuhl stand nicht an seinem Platz.
    Conrad deutete auf die Zimmerdecke. Direkt über dem Stuhl hing eine der
    Deckenlampen ein wenig schief.
    »Spür sie auf«, flüsterte Parrish tonlos. Sie war in seiner unmittelbaren Nähe
    gewesen und hatte ihn auch noch verhöhnt, indem sie mit einem Mann
    zusammen gekommen war. Er wusste nicht, ob sie irgend etwas Interessantes in
    den Computern hatten finden können, aber allein, dass sie sie geknackt hatten,
    machte ihn schon rasend vor Wut. »Spür sie alle beide auf. Und leg sie um. «

    Kapitel 16

    Da Grace nunmehr die zweite Nacht hintereinander schlaflos verbrachte, tränten
    ihr die Augen. Dennoch las sie zum x-ten Mal Teile der Hitlerdatei. Sie konnte die
    Sache einfach nicht aus ihrem Kopf bekommen. Immer wieder ging sie die Seiten
    durch, um sich selbst davon zu überzeugen, dass sie es sich auch wirklich nicht
    nur eingebildet hatte.
    Die Stiftung war im Jahr 1802 von einer etwas merkwürdig zusammengesetzten
    Männergruppe ins Leben gerufen worden. Napoleon Bonaparte war eines der
    Gründungsmitglieder, möglicherweise auch das wichtigste und einflussreichste.
    Zweifellos war er zu jener Zeit der einzige Mann, der die ganze Welt hatte
    erobern wollen. Auf den ersten Blick ein etwas großspuriges Unterfangen, wenn
    man jedoch die Sache in ihrem Zusammenhang sah, war es gar nicht mal so
    abwegig.
    Die Hitlerdatei vermittelte ein anderes und der allgemeinen Geschichtsauffassung
    entgegenlaufendes Bild. 1799 fiel Napoleon im türkischen Teil Syriens ein und
    kam bis zu der Festung von Acre. Die Festung, die 1240 von den Tempelbrüdern
    erbaut worden war, hatte er jedoch nicht einnehmen können. Doch vielleicht war
    ihm dort etwas zu Ohren gekommen, oder er hatte etwas dort gefunden. Nach
    seiner Rückkehr von Acre hatte sich sein Vorhaben auf jeden Fall erst richtig
    verfestigt. Er hatte sich zum Diktator über Frankreich aufgeschwungen und sich
    schon bald selbst als Kaiser krönen lassen. Er eroberte Spanien, Italien, die
    Schweiz, Holland und Polen. Außerdem griff er sowohl Russland als auch
    Österreich an. Viele Menschen hatten schon die Welt erobern wollen, aber nur
    wenige haben es tatsächlich auch versucht oder überhaupt an ein Gelingen
    geglaubt. Napoleon hatte es für machbar gehalten, seine ehrgeizigen Pläne
    waren deutlich in den Hitlerpapieren aufgeführt. Er hatte mit dem vollen Einsatz
    seiner Kräfte den verlorenen Schatz der Tempelbrüder suchen lassen, denn in
    den Dokumenten hatte gestanden: Derjenige, der die Macht hat, wird auch die
    Welt regieren. Aber was war die Macht? Nicht Gold, aber etwas Greifbares wie
    beispielsweise die Bundeslade. Was auch immer es sein mochte, die Stiftung war
    der Auffassung, es sei der Schlüssel zu unbegrenzter Machtausübung. Seit
    zweihundert Jahren hatte sie ihre gesamten Mittel dafür eingesetzt, den Schatz
    zu finden.

    Es gab drei deutlich voneinander getrennte Ebenen in der Stiftung. Am unteren
    Ende waren die Angestellten, die Bürokraten und die Laufburschen. Die zweite
    Ebene bestand aus »Gebern«, also Menschen, die Mitglieder der Stiftung waren
    und ihr, entweder freiwillig oder gezwungenermaßen, große Geldsummen zur
    Verfügung stellten. Ihrem Eindruck nach waren Druck und Erpressung an der
    Tagesordnung. Auf der obersten Ebene waren es nur einige wenige Namen, von
    denen sie die meisten kannte. Napoleon. Stalin. Hitler. Zwei amerikanische
    Präsidenten. Ein Diktator aus dem Mittleren Osten. Ein französischer General. Ein
    britischer Premierminister. Ein berühmter Gewerkschaftsführer. Ein paar
    Industrielle, sowohl Frauen als auch Männer. Besonders ein Name überraschte
    sie, denn der extrem wohlhabende Mann war besonders für seinen Einsatz für
    wohltätige Zwecke bekannt. Und Parrish Sawyer. Sein Name schien im Vergleich
    zu den anderen Berühmtheiten eher unbedeutend, aber diese Männer waren am
    Anfang ihrer Karrieren auch nicht unbedingt bekannt gewesen. Dass sein Name
    auf der Liste verzeichnet war, war ein weiteres Indiz für seine absolute
    Rücksichtslosigkeit.
    Die Macht, die Welt zu regieren. Heutzutage war die Vorstellung noch
    lächerlicher, als sie es vor fünfzig Jahren gewesen war. Wie sollte eine einzige
    Person oder auch eine einzelne Stiftung die ganze Welt regieren können? Aber
    wenn sie die Sache aus dem Blickwinkel des Einflusses einzelner Nationen
    betrachtete, dann schien es möglich, die Welt mittels ein paar ausgesuchter,
    besonders einflussreicher Staaten zu

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