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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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glasigem, entsetztem Blick an. »Ja, das tun sie. Ich meine, sie
    geben Aufschluss über das Versteck«, erwiderte sie abwesend.
    »Ach du heilige Scheiße«, murmelte er. Plötzlich weiteten sich seine Augen, und
    er starrte nervös den Bildschirm an. »Das sollte ich wohl lieber nicht sagen, was?
    «

    Vom Flur her hörte man, wie eine Tür aufgeschlossen wurde. Sie erstarrten.
    Sofort zog Kris den Computerdeckel fast ganz herunter, damit man das Licht des
    Bildschirms nicht sehen konnte. Vor der Tür konnte man nur ein ganz leises
    Geräusch hören. Wer auch immer dort gerade entlang lief, schlich leise wie eine
    Katze. Die Schritte entfernten sich jedoch, dann hörte man, wie eine weitere Tür
    ins Schloss fiel.
    »Wir müssen hier raus«, murmelte Kris. »Hast du noch ein paar Ideen für neue
    Passwörter? «
    Sie schüttelte den Kopf. Er schloss eilig erst die Datei, dann das Programm und
    schaltete den Laptop aus. Binnen kürzester Zeit hatte er den anderen Computer
    wieder angeschlossen und die Referenzwerke wieder in ihrer alten Ordnung
    hingestellt.
    Er kroch zur Tür und spähte vorsichtig nach rechts und nach links durch das
    Fenster. »Alles klar«, flüsterte er, stand auf und durchquerte eilig das Zimmer.
    Grace zerrte einen Stuhl bis zu der Deckenöffnung und kletterte auf den Sitz.
    Zunächst schob sie den Laptop und die Disketten durch die Öffnung, dann zog sie
    sich selbst hoch, wobei Kris von unten etwas nachhalf.
    Sie drehte sich um, griff nach dem Kragen seines Overalls und zog ihn durch die
    Öffnung. Ganz außer Atem verschlossen sie die Öffnung und knipsten die
    Taschenlampe an. Ohne ein Wort zu sagen, gingen sie den Weg zurück und
    dachten beide über das eben Gelesene nach.

    »Diese Nacht kommt sie nicht«, bemerkte Parrish enttäuscht zu Conrad. »Jetzt
    ist Mitternacht. Sie würde wohl kaum annehmen, mich jetzt noch hier an der
    Arbeit zu finden. «
    Conrad schwieg. Er blickte auf den Bildschirm, auf dem zwei Reinigungskräfte
    den Flur entlangkamen und durch die aufgesperrte Tür das Haus verließen. Sie
    schienen es eilig zu haben. Die Frau trug eine Tasche bei sich. Sie war klein und
    hatte krauses, blondes Haar. Der Kamerawinkel war ungünstig, aber irgendetwas
    an ihrer Kinnlinie kam ihm bekannt vor.
    Plötzlich knurrte er, und Parrish zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Das war
    sie! « sagte Conrad und rannte bereits zur Tür.
    Parrish folgte ihm auf den Fersen, als sie durch den Personaleingang die kleine
    Straße bis zur Hauptstraße vorrannten. Er sah nach rechts und nach links, aber
    niemand war zu sehen. Ein Auto fuhr an ihnen vorbei, der Fahrer war ein junger

    schwarzer Mann im Anzug, vermutlich ein neuer Abteilungsleiter, der noch bis
    Mitternacht gearbeitet hatte.
    Ein oder zwei Straßen weiter sprang hustend ein Auto an. Conrad rannte in die
    Richtung des Geräusches, wobei er auf dem Glatteis ausrutschte. In der eisigen
    Luft war der Nebel seines Atems zu sehen. Er bog gerade noch rechtzeitig um die
    Ecke, um die Rücklichter eines Wagens abbiegen zu sehen.
    »Hast du sie gesehen? « fragte Parrish außer Atem, als er neben ihm stehen
    blieb. »Was für ein Auto war das? «
    »Konnte ich nicht erkennen«, erwiderte Conrad. »Aber die Frau war Grace St.
    John. Sie trug einen kleinen Beutel, vielleicht eine Computertragetasche. «
    »Computer! « Parrish schoss das Blut in den Kopf.
    »Verflucht noch mal, die alte Hexe hat sich unsere Dateien angesehen! « Conrad
    und Parrish eilten zitternd vor Kälte zum Büro zurück. In seine durch Passwörter
    gesicherten Dateien hatte sie natürlich keine Einsicht nehmen können, aber es
    ärgerte Parrish, dass sie ihre Sicherheitsvorkehrungen außer Kraft gesetzt und in
    seiner unmittelbaren Nähe gewesen war, ohne dass er es bemerkt hatte.
    Verfluchte kleine Hexe, wie hatte sie das nur angestellt?
    »Wer war denn wohl ihr Freund? « Wen hatte sie auftreiben können, um ihr zu
    helfen? Ihre früheren Bekannten hatte sie nicht fragen können, denn die hätten
    möglicherweise sofort die Polizei verständigt. Es musste also jemand sein, den
    sie erst später kennen gelernt hatte.
    »Vielleicht haben wir sie ja deswegen nicht auftreiben können«, meinte Conrad.
    »Wir haben nach einer einzelnen Frau Ausschau gehalten, nicht nach einem Paar.
    «
    Die Vorstellung machte Parrish wütend. Mit zusammengebissenen Zähnen lief er
    gemeinsam mit Conrad zum Rechenzentrum und öffnete die Tür. Alles sah ganz
    so aus wie sonst auch, nur

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