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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Gedanken beinahe lesen können. Sie war aus dem Ausland, und
    sie war reich, also war sie irgend jemandem irgendwo in der Welt viel wert.
    Vielleicht wollte er den Schwarzen Niall ja gar nicht als Geisel behalten, aber hier
    war ihm durch einen glücklichen Zufall etwas in die Hände gefallen, das seine
    Geldvorräte ein wenig aufstocken konnte.
    Er klopfte auf ihre Tasche und sagte etwas. Grace erriet, dass er den sehen
    wollte und öffnete sie gehorsam. Die Männer drängten sich neugierig dicht um
    sie herum. Sie zog eines der mitgebrachten Bücher hervor und blätterte durch
    die Seiten, um ihm Papier und Druck zu zeigen, dann legte sie es wieder in die
    Tasche zurück.
    Sie hoffte, dass es niemanden weiter interessieren würde, denn der Buchdruck
    war noch nicht erfunden. Priester und Mönche pausten Manuskripte ab, der
    Buchdruck aber würde erst in gut hundert Jahren erfunden werden.
    Der Kerl aber interessierte sich überhaupt nicht für das Buch und winkte abfällig
    mit der Hand. Sie zog den Samtmantel nur so weit heraus, dass er das Material
    begutachten konnte. Er murmelte zufrieden und ließ in Erwartung späterer
    Reichtümer grinsend seine dreckige Hand über das weiche Material gleiten. Dann
    hielt sie ihm ein größeres Buch vor und hoffte, dass sie es ihm nicht würde
    zeigen müssen, denn in diesem Buch waren Fotografien abgebildet. Grunzend
    schüttelte er den Kopf, und sie steckte es in die Tasche zurück.
    Sie hatte mehrere sorgfältig ausgewählte Bücher mitgenommen. Außerdem hatte
    sie noch verschiedene Medikamente in ihrer Tasche, die sie ihm allerdings nicht
    zeigen wollte. Sie hatte sie ohne Problem durch den Zoll bekommen, aber dieser

    Kerl hier würde sie entweder aufessen oder aber sie im Dreck verteilen. Deshalb
    zog sie noch ein weiteres Buch hervor. Er sah sie ungeduldig an. Vermutlich
    wollte er etwas zu Gesicht bekommen, das er als wertvoll erkannte.
    Sie zog den Schalstoff hervor. Wieder befühlte er das Material, dann legte er es
    beiseite. Sie zog ein weiteres Buch hervor. Er sagte etwas Unflätiges, denn seine
    Männer lachten. Sie zuckte mit den Schultern und zog noch eines hervor in der
    Hoffnung, so die Schwere ihrer Tasche begründen zu können, sollte er sie noch
    weiter untersuchen wollen.
    Plötzlich entschied er sich, genau das zu tun, grabschte sich die Tasche und
    versenkte seine Hand darin. Grace stockte der Atem. Die Tabletten hatte sie
    sorgfältig in ein Taschentuch eingerollt, das sie wiederum in einem kleinen
    Holzkästchen verwahrt hatte, damit sie nicht zerdrückt wurden. Das Kästchen
    hatte sie in eine Innentasche eingenäht.
    Er entdeckte weder die Innentasche noch das Kästchen. Seine Hände stießen
    jedoch auf das Schweizer Offiziersmesser. Mit einem triumphierenden Lachen zog
    er es hervor, runzelte bei seinem Anblick jedoch verwirrt die Stirn. Da all die
    Klingen und kleineren Werkzeuge zusammengefaltet waren, machte es nicht viel
    her. Das Messer wollte sie nicht verlieren. Wenn er jedoch erst einmal die
    Klingen gesehen hatte, würde er es ihr sicher wegnehmen. Sie atmete tief ein
    und streckte ihre Hand nach dem Messer aus.
    Knurrend zog er es zurück. Grace setzte eine ungeduldige Miene auf. Sie band
    sich den Schal vom Kopf und löste ihre Haare. Er war von der Masse braunen,
    glänzenden Haars ganz gefangen. Wieder griff sie nach dem Messer, und diesmal
    verwehrte er es ihr nicht. Sie umschloss es mit der Hand, so dass man die
    Klingen nicht sehen konnte. Dann drehte sie sich zu ihm um und zeigte ihm eine
    kleine Pinzette. Vorsichtig zog sie sie heraus. Er blinzelte verblüfft. Sie legte die
    Pinzette auf ihre Handfläche, dann drehte sie ihr Haar in Windeseile um das
    Messer zu einem länglichen Knoten. Als sie den Knoten in ihrem Nacken
    gebunden hatte, steckte sie ihn mit der Pinzette fest und lächelte den Kerl breit
    an.
    Er blickte erst sie an, dann ihre Haare. Wieder musste er blinzeln. Offenbar
    waren ihm weibliche Frisuren eine vollkommen unbegreifliche Sache, denn er
    wandte sich wieder der Tasche zu.
    Als nächstes zog er eine kleine Taschenlampe hervor.

    Grace seufzte, zog die Pinzette aus dem Haar und wollte den Knoten schon
    aufrollen, als er sie offenbar begriffen hatte und die Taschenlampe, ohne sie
    weiter zu untersuchen, in die Tasche zurückwarf. Ein Brief Streichhölzer war
    seiner Aufmerksamkeit entgangen, aber er war vermutlich in eines der Bücher
    gerutscht.
    Als nächstes fand er ein Paar Strümpfe, die zu einem Ball

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