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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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der einzige Mann, mit dem ich
    jemals...« Sie hielt inne, sie konnte nichts mehr hervorbringen. Sie musste es
    auch gar nicht.
    »Du hast ihn wohl sehr geliebt? «
    Wieder schluckte sie angesichts seiner schnellen Auffassungsgabe. »Ja, das tue
    ich.« Die Worte waren kaum zu vernehmen.
    Er kam um den Tisch herum. Sie blieb stehen und widerstand dem Impuls zu
    fliehen. Niall nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. Auf seinen wohlgeformten
    Lippen lag ein leises Lächeln, seine Augen verrieten ihr, dass er sie verstand. »Es
    ist also neu für dich, einen anderen Mann zu begehren. Du empfindest es als

    Untreue ihm gegenüber, dass dein Körper, den nur er gekannt hat, nun an
    meiner Seite in Wallung gerät.«
    »Ja, so ist es«, flüsterte sie.
    »Und doch bist du hierher gekommen, obwohl du wusstest, wie es um uns stand.
    Dein Körper ist bereit. Deine Seele wird wohl noch etwas Zeit brauchen.« Er
    beugte sich zu ihr herab und küsste ihre Stirn. »Ich werde dich nicht zwingen,
    Mädchen, aber ich werde dich nicht lange alleine schlafen lassen. Du wirst meine
    Küsse und meine Berührungen kennen lernen, während sich deine Gedanken
    beruhigen.«
    Sie erwartete, dass er sie jetzt küssen würde. Ihre Lippen öffneten sich bereits in
    Erwartung seines wilden, ungezügelten Drucks. Statt dessen ließ er seine Hand
    fallen und ging mit dem aufrechten und eleganten Gang eines Tänzers auf die
    Tür zu. »Ich würde gerne glauben, dass du meinetwegen und wegen unserer
    beider Verlangen nach Creag Dhu gekommen bist.« Er sprach jetzt auf englisch,
    sein schleppender schottischer Akzent war vollkommen weggefegt. »Aber weder
    Dankbarkeit noch Lust machen mich blind. Solange ich den wahren Grund deiner
    Anwesenheit hier nicht kenne, werde ich dich nicht frei auf meiner Burg
    herumlaufen lassen. Jemand wird dich jede Sekunde des Tages begleiten. Und
    Nachts wirst du entweder in deiner Kammer schlafen...« Er hielt inne, und seine
    schwarzen Augen funkelten. »Oder aber in meiner.«

    Kapitel 23

    Nachforschungen zu betreiben war schier unmöglich. Außer beim Ankleiden war
    Alice den ganzen Tag um sie herum. Grace jedoch wollte Nialls Misstrauen nicht
    noch verstärken, folgte also Alice willig und hörte dem schottischen und
    gelegentlich gälischem Geplauder zu. Nach und nach konnte sie die Betonung
    einiger Worte erkennen, die sie lediglich vom Schriftbild her kannte. Der Vorteil
    von Alices Gesellschaft war der, dass deren Aufgaben sie durch die gesamte Burg
    führten. Ohne herumschleichen zu müssen, kannte Grace bald alle Zimmer. Sie
    versuchte sich auszumalen, wo das sicherste Versteck für den Schatz sein
    mochte. Es gab auch auf Creag Dhu ein Verlies, ein viel größeres als auf der
    Hayburg, aber das schien ein so offensichtlicher Ort zu sein, dass ihn Grace für

    wenig wahrscheinlich hielt. Dennoch hätte sie das Verlies gerne einmal gesehen,
    konnte Alice danach aber nicht fragen.
    Der Weinkeller wäre noch eine Möglichkeit gewesen, er war dunkel und kühl, mit
    Truhen und Regalen, die ein Versteck gut kaschieren würden.
    »Gibt es irgendeinen Fluchtweg, falls die Burg angegriffen werden sollte? «
    »O ja«, erwiderte Alice bereitwillig. »Ein Tunnel geht bis zum Meer hinunter, falls
    es einmal nötig sein sollte. Aber meiner Meinung nach ist es in der Burg sicherer
    als draußen. Lord Niall hat die beste Abwehr in ganz Schottland«, prahlte sie.
    »Wir könnten eine Belagerung ein Jahr lang oder vielleicht sogar noch länger
    aushalten.«
    Während sie Alice begleitete, erstaunte es Grace, wie selbstverständlich ihr alles
    hier erschien. Natürlich hatte sie den Vorteil ihrer Kenntnis der mittelalterlichen
    Sprachen und ihrer Kultur, so dass sie zumindest über den Lebensstil informiert
    war. Aber noch nicht einmal nach dem ersten Erwachen hier hatte sie ein Gefühl
    der Fremdheit verspürt. Ihr Bewusstsein schien sich nahtlos ihrer neuen
    Umgebung anzupassen. Natürlich musste Fleisch hier eingepökelt werden, die
    Milch wurde zu Butter geschlagen und Kräuter legte man auf dem Reisigboden
    aus, damit sie auch weiterhin ihren Geschmack behielten. Ihre
    Geschmacksnerven hatten sich schnell an die einfachen, nur wenig gewürzten
    Speisen gewöhnt. Als Alice sich mit Nadel und Faden setzte, um ein löchriges
    Laken zu stopfen, dachte Grace noch nicht einmal mehr daran, wie viel
    bequemer es wäre, in einem Kaufhaus neue Laken zu kaufen, als die alten zu
    stopfen. Statt dessen bemühte sie sich, möglichst

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