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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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muskulösen Unterarm unter ihren Haaransatz und hob die
    Mähne hoch, so dass das Feuer sie gleichmäßig trocknen konnte.
    Als er das Zimmer betreten hatte, hatte ihr Herz schneller geschlagen. Obwohl er
    gelassen ihre Haare kämmte, war doch der einschläfernde Effekt dieses

    Kämmens gänzlich verschwunden. Statt dessen hatte sie wieder das Gefühl der
    Überempfindlichkeit. Ihre angespannte Haut prickelte.
    Panik krampfte ihr den Magen zusammen. Sie hatte sich gegen eine heftige
    Verführungsszene gewappnet, seinen Zärtlichkeiten zu widerstehen war jedoch
    viel schwieriger.
    »Gestern hast du in der Küche um etwas zu essen gebeten«, begann Niall die
    Unterhaltung. »Du warst vor Hunger schon ganz schwach, weil du seit zwei
    Tagen nichts gegessen hattest. Dann bist du verschwunden, und über Stunden
    hat dich keiner mehr gesehen. Schließlich bist du an meiner Kammer
    aufgetaucht. Wo bist du gewesen? «
    »Ich habe dir gestern Abend schon gesagt, dass ich mich versteckt hatte und
    dort eingeschlafen bin«, erwiderte sie ebenso ruhig wie er.
    »Wo hast du dich versteckt? «
    »In einer Nische.« Sie sah ihn über ihre Schulter hinweg an. »Oder glaubst du
    etwa, dass ich mich in eine Fledermaus verwandelt und mich auf deinen
    Glockenturm gesetzt habe? «
    »In Creag Dhu gibt es keinen Glockenturm«, erwiderte er belustigt. »Wo bist du
    denn die zwei Tage gewesen, wenn du schon kurz nach mir die Hayburg
    verlassen hast? Warum bist du hierher gekommen? Creag Dhu ist etwas für
    gebrochene Männer und für Gesetzlose, aber nicht für wunderschöne Mädchen
    mit zarten Händen.«
    »Die Flucht ist mir nicht sofort gelungen«, erklärte Grace. »Ich musste mich
    mehrere Stunden lang in einer Kornkammer verstecken, bis alle wieder zu Bett
    gegangen waren. Ich habe ein Pferd gestohlen, aber dann war es nebelig... und
    ich habe mich verirrt.« Sie drehte sich um und blickte ihn böse an. »Wenn du
    mich nicht zurückgelassen hättest, dann hätte ich mich nicht verirren müssen.«
    »Bleib ruhig sitzen«, befahl er und drehte sie wieder zurück. »Du rupfst sonst
    nur an deinen Haaren.« Erneut fuhr er mit dem Kamm durch ihr Haar. »Wegen
    eben der Frage, die ich gerade gestellt habe, habe ich dich nicht mitgenommen.
    Du hast sie immer noch nicht beantwortet. Warum bist du hierher gekommen?
    Gestern Abend sagtest du, es sei wegen etwas zu essen und einem Dach über
    dem Kopf. Aber als du dann hier warst, hast du nichts dergleichen von mir
    verlangt.«

    Schweigend suchte sie nach einer einsichtigen Erklärung. Mit ihren Träumen
    konnte sie es nicht begründen, denn diese waren meist zu sexueller Natur, und
    sie hatte ihn vor noch nicht einmal zwei Stunden zurückgewiesen,
    »Außerdem hättest du auch woanders Unterschlupf finden können und nicht erst
    zwei Tage lang reiten müssen, falls es wirklich das gewesen wäre, was du
    gesucht hast. Als du dann hier angekommen bist, hättest du einfach nur nach
    mir fragen müssen, anstatt dich in die Burg zu schmuggeln. Solltest du
    befürchtet haben, dass ich dich zurückweise, dann ist dein Erscheinen hier nicht
    sonderlich logisch. Ich habe immer noch dieselbe Frage: warum Creag Dhu? «
    Er war ausdauernd, und er hatte keinen Fehler in der Logik ihrer Begründung
    übersehen. Sie war zwar nicht in dem Glauben in diese Zeit gereist, dass hier alle
    unwissende Barbaren seien, aber sie war doch von der Art und Weise seiner
    Argumentationskette beeindruckt. Niall kam keinen Deut ins Hintertreffen. Sie
    dagegen war über ihre eigene Handlungsweise gestolpert. Er hatte recht: einfach
    an das Tor zu klopfen und nach ihm zu verlangen hätte viel weniger Argwohn
    ausgelöst. Sie senkte den Kopf und betrachtete ihre auf dem Schoss gefalteten
    Hände. Sie drehte an ihrem Ehering und versuchte, dieses eine Mal Ford vor
    ihrem geistigen Auge auferstehen zu lassen. In diesem Moment, vor dem Feuer
    sitzend und mit Nialls Händen in ihrem Haar, brauchte sie seinen Beistand. Aber
    es fiel ihr schwer, sich zu konzentrieren, und sie konnte die Einzelheiten nicht zu
    einem Ganzen fügen.
    »Es war mir alles unglaublich peinlich«, stieß sie hervor.
    Der Kamm hielt inne. »Tatsächlich? « murmelte er mit tiefer Stimme. Er ließ
    seine Hand an ihrem Hals entlang unter ihr Haar gleiten, und sie zuckte
    überrascht zusammen. Er murmelte etwas Beschwichtigendes auf gälisch,
    während sein Daumen ihren Nacken rieb. »Weil ich dir in dem Verlies Vergnügen
    bereitet habe? Ich gebe zu, mich hat

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