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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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vorgedrungen war. Mit
    bebenden Händen trocknete sie ihre Haare zu Ende. Sie wusste allerdings nicht,
    was sie, außer einen Zopf zu flechten, mit den vielen Haaren anfangen sollte. Sie
    ließ sie also zunächst erst einmal offen den Rücken hinunterhängen und holte
    ihre Kleidung aus dem Trockner. Die Kleidung war heiß, fast sogar schon zu heiß,
    aber sie genoss die Hitze. Sie streifte sich eilig das neue Höschen und die Socken
    über, dann zog sie die anderen Sachen an, bevor die Hitze sich verflüchtigen
    konnte. Der Pullover fühlte sich einfach himmlisch an. Sie seufzte, als sie von der
    Wärme umhüllt wurde. Ihr BH war in der Waschmaschine, aber eigentlich
    brauchte sie ihn gar nicht. Sie hatte keinen großen Busen, und der Pulli war sehr
    dick.
    Die Jeans saßen sehr lose, fast schon zu lose, um nicht herunterzufallen. Sie
    hatte ihre normale Größe gekauft, aber vielleicht war es ja eine andere Marke.
    Stirnrunzelnd öffnete sie die Hose, um das Schild zu überprüfen. Nein, die Größe
    stimmte. Der Schnitt musste ungewöhnlich weit sein, es sei denn, sie hatte an
    die zehn Pfund Gewicht verloren. Nun wurde ihr bewusst, dass vier Tage ohne
    Essen und mit sehr wenig Schlaf, die Nächte immer auf den Beinen, der ständige
    Stress, sie natürlich hatten Gewicht verlieren lassen.
    Sie musste etwas essen, holte also ihr jetzt leider etwas zusammengestauchtes
    Brot und die Erdnussbutter hervor, ließ die Wäsche noch einmal durchlaufen und
    setzte sich an den abgetakelten Küchentisch, um sich ein Brot zu schmieren. Ein
    ganzes Sandwich zu schmieren war vermutlich die reine Verschwendung, denn
    ihre Kehle schnürte sich bereits bei dem Gedanken an nur eine halbe Portion
    zusammen.
    Mit Hilfe von etwas Wasser begann sie artig zu essen. Das Schlucken bereitete
    ihr Mühe, und ihr Magen, in letzter Zeit nichts gewohnt, wurde mit einem Mal

    flau. Grace saß regungslos da und bemühte sich, sich nicht zu übergeben. Sie
    musste essen, denn sonst würde ihr Körper ihr nicht mehr gehorchen, Punkt.
    Nach einer kurzen Pause nippte sie nochmals an dem Wasser und biss etwas von
    dem Brot ab.
    Sie wusch das Glas ab und stellte es in den Schrank zurück, dann wischte sie die
    Krümel vom Tisch, wusch ihr Messer ab und legte das Brot und die Erdnussbutter
    zurück in den Seesack. Das Messer... sie wollte es erst in ihre Gürtelschlaufe
    stecken, aber der Griff war nicht dick genug, so dass es durchgefallen wäre. Sie
    konnte die offene Klinge nicht einfach schutzlos in ihre Tasche stecken,
    andererseits wollte sie das Messer auch nicht so dick einwickeln, dass sie im
    Notfall, beispielsweise um ihr Leben zu retten, erst wertvolle Zeit mit dem
    Auspacken verschwenden müsste. Sie brauchte eines dieser Lederetuis, das man
    am Gürtel aufhängen konnte. Abgesehen davon brauchte sie ohnehin einen
    Gürtel, denn die Jeans saßen wirklich sehr locker.
    Wenn sie ein Springmesser hätte, dann müsste sie sich um den Rest keine
    Sorgen zu machen.
    Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie in den letzten vier Tagen eine weite
    Strecke zurückgelegt hatte, nicht nur die zwischen Minneapolis und Eau Claire.
    Vor vier Tagen hätte sie noch nicht einmal in Gedanken ein Messer gegen
    jemand eingesetzt, noch nicht einmal, um sich selbst zu verteidigen. Heute aber
    würde sie keinen Augenblick lang zögern.
    Sie lief in die Küche zurück, riss sich zwei Papierhandtücher ab, wickelte sie um
    das Messer und ließ es in ihre rechte Vordertasche gleiten. Der Griff schaute
    etwas heraus, wurde aber von dem Pullover verdeckt. Wenn sie das Messer
    brauchen sollte, so konnte sie es augenblicklich hervorziehen. Sie musste
    aufpassen, dass sie sich selbst nicht verletzte, bis sie eine sicherere Lösung
    gefunden hatte. Momentan aber war sie mit ihrer Lösung zufrieden.
    Als sie damit fertig war, warf sie die gewaschene Kleidung in den Trockner und
    ging ins Badezimmer zurück, um irgend etwas mit ihren Haaren anzufangen. Als
    sie an dem offenen Seesack vorbeiging, vergewisserte sie sich automatisch der
    Sicherheit des Computers. Der Anblick der Ausbeulung ließ sie stillstehen. Eine
    Art Appetit stieg in ihr auf, der weder etwas mit Essen noch mit Wärme zu tun
    hatte. Überhaupt war es nichts Physisches, aber es nagte dennoch an ihr. Sie
    wollte arbeiten. Sie wollte stundenlang über dem Text gebeugt sitzen, sich
    Notizen machen, die Sprachprogramme durchforsten und neue

    Informationsquellen anzapfen. Sie wollte herausfinden, was denn nun mit

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