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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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daran klammerte.
    Die liebevollen Eintragungen über ihr Leben mit Ford und Bryant setzten ihr sehr
    zu. Sie spürte den Schmerz aufsteigen, verschloß ihre Seele und spulte die
    Aufzeichnungen schnell ab. Beim letzten Eintrag, am 26. April, hielt sie inne.
    Erleichtert stellte sie fest, dass ihre Eintragung sich auf die rätselhaften
    Dokumente bezog, die sie zu entziffern und zu übersetzen begonnen hatte. Sie
    hatte NIALL VON SCHOTTLAND in Großbuchstaben geschrieben, darunter stand
    »Wahrheit oder Mythos? «
    Heute konnte sie diese Frage beantworten. Er hatte tatsächlich existiert. Er war
    ein Mann gewesen, der mit seinem energischen Handeln die Geschichte seiner
    Zeit beeinflusst hatte. Allerdings hatte er diesen Einfluss hinter den Kulissen
    ausgeübt, was die Spuren seiner Taten verwischte. Man hatte ihm den
    unglaublichen Schatz des Tempelordens anvertraut. Was aber hatte er damit
    gemacht? Mit diesem Reichtum hätte er alles erreichen und sogar Könige stürzen
    können. Er aber war spurlos verschwunden.
    Ihre Finger huschten über die Tastatur. »Wo bist du, Niall? Wo bist du
    hingegangen, was hast du getan? Was ist so Besonderes an diesen Dokumenten,
    dass Menschen sterben mussten, nur weil sie von ihrer Existenz wussten? Warum
    kann ich nicht aufhören, an dich zu denken und von dir zu träumen? Was
    würdest du tun, wenn du jetzt hier wärst? «
    Ihre Aufzeichnungen betrachtend, fand sie das eine seltsame Frage. Warum
    sollte sie überhaupt heute noch an ihn denken? Von ihm zu träumen war noch

    nachvollziehbar. Schließlich hatte sie sich vollkommen in ihre Nachforschungen
    vergraben und nach jeder Erwähnung von ihm gefahndet, also hatte er sich auch
    in ihr Gedächtnis eingegraben. Und seit dem Tod von Ford und Bryant gab es
    nichts Wichtigeres für sie, als den Grund für Parrishs Morde herauszufinden. Es
    war also ganz natürlich, dass sie von ihren Nachforschungen träumte.
    Schlagartig wurde ihr bewusst, dass eben das überhaupt nicht der Fall war. Sie
    hatte gar nicht von den Tempelbrüdern geträumt, von alten Dokumenten oder
    von Bibliotheken und Computern. Sie hatte ausschließlich von Niall geträumt. In
    ihrer Phantasie hatte sie ihm ein Gesicht gegeben, eine bestimmte Form und eine
    Stimme. Seit den beiden Morden hatte sie eigentlich nicht mehr viel geträumt,
    als ob ihr Unbewusstes ihr eine Ruhepause von der schrecklichen Wirklichkeit
    geben wollte, der sie sich jeden Tag ausgesetzt sah. Wenn sie geträumt hatte,
    dann von Niall.
    Was würde er tun, wenn er jetzt hier wäre? Er war ein sehr gut ausgebildeter
    Krieger, das mittelalterliche Gegenstück zu dem Soldaten einer modernen
    Spezialeinheit. Wäre er geflüchtet und hätte sich versteckt, oder wäre er
    geblieben und hätte gekämpft?
    Welcher Weg auch immer der beste ist, das Ziel zu erreichen.
    Sie fuhr herum, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Jemand hatte gesprochen,
    jemand in diesem Zimmer. Ihr panischer Blick suchte jeden Winkel des kleinen
    Zimmers ab. Obwohl ihr Verstand ihr sagte, dass sie ganz alleine war, nahmen
    ihr das ihre Instinkte nicht ab. Ihr Köper fühlte sich wie unter Strom, jeder Nerv
    war zum Zerreißen gespannt. Sie atmete flach. Mit zur Seite gelegtem Kopf saß
    sie bewegungslos und lauschte nach dem Rascheln von Stoff, dem Scharren
    eines Schuhs oder einem angehaltenen Atem. Nichts. Im Zimmer war es
    vollkommen ruhig. Sie war absolut allein.
    Aber sie hatte sie doch gehört, eine tiefe, etwas heisere, fast schnarrende
    Stimme. Das hatte sie sich nicht eingebildet, sondern es tatsächlich gehört. Sie
    zitterte, und eine Gänsehaut überfuhr sie. Unter ihrem T-Shirt zogen sich ihre
    Knospen hart zusammen.
    »Niall? « flüsterte sie in das menschenleere Zimmer. Schweigen schlug ihr
    entgegen, und sie kam sich albern vor.
    Es war tatsächlich nur ihre Einbildung gewesen, ein weiteres Indiz für ihre
    Obsession mit diesen Dokumenten. Dennoch tippten ihre Finger wieder in die
    Tastatur, die Wörter sprudelten nur so hervor: »Ich werde lernen zu kämpfen.

    Ich darf mich in dieser Angelegenheit nicht passiv verhalten, ich darf nicht nur
    auf das Verhalten anderer reagieren. Ich muss die Dinge selbst bewegen, ich
    muss Parrish die Initiative aus der Hand nehmen. Das ist es, was du tun würdest,
    Niall. Und genau das werde ich auch tun. «

    Parrish nippte an dem Merlot und nickte zustimmend. Obwohl Merlot
    normalerweise nicht seinem Geschmack entsprach, war dieser doch ein
    unerwartet guter, sehr dunkler und

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