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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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solltest du dich ab und an einmal in der
    Gegend umsehen. Die Leute verkaufen ihre alten Jeans für vier oder fünf Dollar.
    Meistens kannst du sie sogar für nur einen Dollar abstauben, wenn du nur lange
    genug ausharrst und ihnen erzählst, dass fünf Dollar einfach zu viel wären. «
    »Ich werde mich mal drum kümmern«, versprach Grace. Flohmärkte. In ihrem
    ganzen Leben war sie noch nie auf einem Flohmarkt gewesen, aber wenn man
    dort Jeans in ihrer Größe für einen Dollar bekommen konnte, dann würde sie sich
    wohl bald zu einem Flohmarktfanatiker entwickeln. Sie hatte es langsam satt,
    ihre Jeans mit einer Sicherheitsnadel zusammenzuhalten, ihre schlabberigen
    Unterhosen war sie ebenso leid. »Okay, jetzt ist aber Schluss mit einkaufen«,
    sagte Matty ungeduldig. »Ich versuche dir beizubringen, wie man am Leben
    bleibt. Pass gut auf. «
    Matty unterrichtete nicht in einer Turnhalle, weil das kein wahrscheinlicher Tatort
    eines Überfalls war. Auf Straßen und in Häusern jedoch, wo die Menschen ihre

    tagtäglichen Verrichtungen erledigten, passierte so etwas schon. Ein paar Mal
    hatte er sie zum Unterricht in eine schmale Straße mitgenommen, wo er sie von
    mehreren Richtungen aus angegriffen hatte. Entweder er hatte sich auf sie
    geworfen, oder er hatte einfach nur seine Arme um sie geschlungen und sie zu
    Boden geworfen, wo sie sich dann befreien musste. Er hatte ihr beigebracht,
    wohin sie treten und an welchen Stellen sie zuschlagen musste. Außerdem hatte
    er sie auf ganz gewöhnliche, in jeder Straße aufzutreibende Waffen aufmerksam
    gemacht, beispielsweise einen Holzstock oder eine zersprungene Flasche. Er
    hatte ihr beigebracht, wie man ein Messer in der Hand hielt und wie man es
    einsetzte.
    Matty erblickte überall Waffen. In seiner Hand verwandelte sich ein Bleistift zu
    einer tödlichen Waffe, ein Buch konnte ernsthafte Verletzungen beibringen, und
    ein Pfeffer- oder Salzstreuer räumte einem unverhoffte Möglichkeiten ein.
    Taschenlampen, Briefbeschwerer, Streichhölzer, Kopfkissen, ein Laken, eine
    Jacke - all diese Dinge konnte man einsetzen. Eine so absurde Idee wie ein fairer
    Kampf kam ihm gar nicht erst in den Kopf. Stühle waren Schlagstöcke. Eine
    Baseballkeule oder ein Golfschläger eigneten sich, um Menschen damit auf den
    Kopf zu hauen, Schlittschuhe dazu, Köpfe zu spalten. Die Möglichkeiten waren
    einfach unbegrenzt. Grace würde wohl nie wieder die Gegenstände in einem
    Zimmer mit ihrer gewohnten Unschuld betrachten können. Früher waren Zimmer
    ganz einfach nur Zimmer gewesen. Jetzt aber hatten sie sich zu Waffenarsenalen
    verwandelt.
    Ohne Vorwarnung fiel Matty über sie her, schlang seine überraschend kräftigen
    Arme um sie und riss sie zu Boden. Der Fall brachte sie vollkommen aus dem
    Konzept. Dann aber erinnerte sie sich an ihre früheren Lektionen und trat ihm
    mit dem Fuß gegen sein Schienbein, gleichzeitig verschaffte sie sich genügend
    Spielraum, um ihm mit der Faust einen Kinnhaken zu versetzen. Seine Zähne
    knallten hörbar aufeinander, und er schüttelte sich. Grace ließ nicht locker. Sie
    wand sich und kickte ihn mit ihrem Kopf, dann versuchte sie ihm in die
    Geschlechtsteile zu boxen und die Finger in seine Augen zu bohren.
    Matty ließ sie nicht einfach gewähren, denn dabei würde sie seiner Meinung nach
    nicht viel lernen. Sie musste sich richtig anstrengen, um ihn zu besiegen. Die
    meisten ihrer Angriffe konnte er rechtzeitig abwehren. Er erklärte ihr jedoch,
    dass er ihren Angriff ja bereits erwartete und deshalb ziemlich genau ihre Griffe
    abschätzen konnte. Ein Fremder hingegen konnte von diesem Vorteil nicht

    profitieren. Dennoch kam sie mit einigen ihrer Angriffstaktiken durch. Manchmal
    grunzte oder fluchte Matty sogar, wenn sie ihm wieder einmal einen Kinnhaken
    versetzt hatte und er sich auf die Zunge biss. Harmony saß derweil auf der
    Couch und machte einen äußerst zufriedenen Eindruck.
    Schon bald war Grace von der Anstrengung vollkommen erschöpft. Matty stand
    auf und runzelte die Stirn. »Du bist zu schwach«, stellte er fest. »Schwächer als
    letzte Woche noch. Ich weiß ja nicht, was dich innerlich auffrisst, Julia, aber du
    musst essen. Denn wenn du nicht isst, dann hast du einfach keine Ausdauer
    mehr. « Er wischte sich die Lippen ab und begutachtete interessiert seinen
    blutverschmierten Handrücken. »Mut schon, aber keine Ausdauer. «
    Grace kam taumelnd auf die Beine. Ihr war tatsächlich nicht bewusst gewesen,
    wie

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