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Wie Tau Auf Meiner Haut

Titel: Wie Tau Auf Meiner Haut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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beantragte sie keine Geburtsurkunde. Dank
    Harmonys unschätzbar wertvollen Ratschlägen hatte sie bereits am Nachmittag

    eine Sozialversicherungsnummer, eine Anschrift und einen Führerschein.
    Anschrift und Führerschein allerdings waren Fälschungen. Die
    Sozialversicherungsnummer dagegen war echt, sie hatte tatsächlich einmal
    Louisa Patricia Croley gehört. Die Nummer war kinderleicht zu bekommen
    gewesen, da sie lediglich eine Nummer, nicht aber die dazugehörige Karte
    benötigte.
    Bereits am darauf folgenden Tag war sie die Besitzerin eines beigefarbenen,
    rostigen Pick-up-Lasters, dessen Gänge sich jedoch problemlos schalten ließen
    und der weder verräterische Geräusche noch ebensolche Rauchsignale abgab. Da
    sie in bar bezahlt hatte, hatte sie den Preis um vierhundert Dollar
    herunterhandeln können. Mit dem Fahrzeugschein in der Hand hatte sie sich
    dann eingereiht, um den Wagen auf ihren Namen zuzulassen - oder vielmehr auf
    den Namen Louisa Croley.
    Grace verspürte eine trotzige Zufriedenheit, als sie wieder zu ihrem Auto
    zurückkehrte. Endlich hatte sie einen fahrbaren Untersatz und konnte sich
    jederzeit aus dem Staub machen. Sie brauchte keinen Fahrschein mehr zu lösen,
    sie brauchte sich auch nicht mehr für den Fall zu verkleiden, dass der
    Fahrscheinverkäufer sich an ihr Gesicht erinnern würde, falls ihn jemand
    diesbezüglich befragen sollte. Das Auto bedeutete Freiheit.
    Im Stadtzentrum mietete sie sich ein preiswerteres Zimmer, und nach ein paar
    Erkundigungen bewarb sie sich um eine Stelle bei einer Reinigungsfirma, die
    einige der luxuriösen Wohnungen in Wayzata unter Vertrag hatten. Es gab keine
    bessere Informationsmöglichkeit als die durch eine Reinigungsfirma, weil
    niemand dem Reinigungspersonal irgendwelche Aufmerksamkeit schenkte. Ihr
    war bekannt, dass Parrish, genau wie einige andere in seiner Gegend, eine
    Haushälterin beschäftigte. Dennoch schlossen viele Anwohner dort mit einer
    Reinigungsfirma einen Vertrag. Die Einkünfte der Firmen machten sich in aller
    Regel jedoch nicht in den Taschen der Putzkräfte bemerkbar, weshalb das
    Personal ständig wechselte. Grace wurde vom Fleck weg unter Vertrag
    genommen.
    An jenem Abend lag sie in ihrem trostlosen kleinen Zimmer auf ihrem klapprigen
    Bett und dachte an die Dokumente, die sie eben gerade übersetzt hatte. Im
    Jahre 1321 hatte ein Mann namens Morvan von Hay versucht, den Schwarzen
    Niall umzubringen, hatte dabei allerdings seinen eigenen Kopf verloren. Sein
    Vater, Clanoberhaupt des östlich gelegenen Landes, hatte daraufhin seinen

    gesamten Clan dazu verpflichtet, gegen die Abtrünnigen von Creag Dhu in den
    Krieg zu ziehen. In dieser Schlacht war Niall gefangen genommen und in Hays
    Verlies verschleppt worden. Er hatte sich jedoch unter ungeklärten Umständen
    noch in derselben Nacht befreien können.
    Niall. Grace musste immer wieder an ihn denken. Wieder in Minneapolis zu sein
    war schwieriger, als sie es sich vorgestellt hatte. Allerdings nicht wegen der
    Gefahr, sondern weil sie in dieser Stadt mit Ford zusammengelebt hatte. In
    dieser Stadt lagen ihr Ehemann und ihr Bruder begraben. Sie hätte zu gern ihre
    Gräber besucht, traute sich aber nicht dorthin.
    Es wäre nicht nur ein äußerst riskantes Unterfangen, es ging vermutlich auch
    einfach über ihre Kräfte hinaus. Ihre Gräber zu sehen würde sie tief erschüttern
    und die papierdünne Wand zerstören, die sie sich um ihre Gefühle herum
    aufgebaut hatte. Wie lange lag das jetzt zurück? Zwei Monate? Es waren fast auf
    die Stunde genau zwei Monate und drei Tage vergangen. Nicht lang genug. Noch
    lange nicht lang genug. Sie dachte lieber an Niall. Wenn sie sich auf ihn
    konzentrierte, konnte sie ihr seelisches Gleichgewicht bewahren.
    Niall und sie liebten sich.
    Grace ahnte zwar, dass sie träumte. Aber diese Ahnung war nicht stark genug,
    als dass sie die Traumbilder hätte unterdrücken können. In früheren Träumen
    von Niall war sie immer eine Beobachtende gewesen, jetzt aber beteiligte sie sich
    zum ersten Mal an dem Geschehen.
    Die Traumbilder waren unscharf und flüchtig, dennoch wusste sie, dass sie mit
    ihm zusammen im Bett lag. Auf dem riesigen Bett lagen Felle drapiert.
    Normalerweise wäre sie sich auf einem solchen Bett verloren vorgekommen, an
    seiner Seite jedoch bemerkte sie kaum die enorme Größe der Schlafstätte, auf
    der sie gemeinsam lagen. Er bestieg sie, und die unerwartete Hitze seines
    Körpers erschreckte sie. Überrascht

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