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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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mußte. Vermutlich rieb er Sand Dancer
gerade mit einer Handvoll Salbei ab.
    Wie erwartet, ertönte Lincs Antwort
aus der Richtung der Quelle.
    Mit Holzscheiten und einer Eisbox
beladen, die Linc aus dem Jeep geholt hatte, kehrte sie zu dem Lager zurück.
Die Ladung hatte den Sturm relativ trocken überstanden, weil Holly eine
Regenplane über die Sachen gespannt hatte.
    Sie ging noch einmal zum Auto, um
die restlichen Utensilien herbeizuschaffen. Mit ein wenig Wasser wusch sie
sich die Hände, dann begann sie das Frühstück vorzubereiten.
    Mit flinken Bewegungen legte sie den
Schinkenspeck in eine Schale, die sie auf den Rost stellte. Nachdem sie noch
einige Holzscheite nachgelegt hatte, hängte sie die nassen Kleidungsstücke auf die Leinen, die das Zelt
festzurrten. Schon bald stieg der Geruch von Kaffee und gebratenem Speck in
Hollys Nase und ließ ihren Magen laut knurren. Sie brachte ihr letztes Stück
nasser Wäsche in die Sonne und eilte zum Fenster zurück.
    Während sie den Speck wendete, trat
Linc auf den Plan. Über seiner rechten Schulter trug er einen Sattel, in der
linken Hand hielt er die Satteldecke. Er warf die Decke über eine der
aufgespannten Leinen zum Lüften.
    Als sie schwungvoll landete,
flatterte eines von Hollys Dessous wie ein exotischer Vogel zu Boden.
    Linc hob die rote Spitze mit einem
Finger hoch, lächelte und schaute zu ihr hinüber.
    »Deines?«
fragte er.
    »Unmöglich«, erwiderte sie und
wendete die letzte Speccscheibe. »Ich bin schließlich Jungfrau. Es wird wohl
dir gehören.«
    Ihre
schlagfertige Antwort brachte ihn zum Lachen.
    Holly beobachtete, wie Linc den
Sattel auf einem der Felsen absetzte. Sie liebte das maskuline Spiel seiner
Muskeln und Sehnen, die Anmut seiner Bewegungen, seiner so selbstverständlichen
körperlichen Kraft.
    »Der Speck brennt an«, sagte Linc,
ohne sich umzudrehen, denn er wußte, daß Holly ihn beobachtete.
    Sie fuhr zusammen. Der Speck war
indessen nicht einmal ansatzweise knusprig.
    »Gar nicht
wahr«, verteidigte sie sich.
    »Komisch«, erwiderte Linc und hängte
das ominöse Höschen mit übertriebener Sorgfalt wieder auf. »Ich hätte schwören
können, daß es irgendwie angebrannt riecht. Brennt vielleicht ihr Jungfrauen, nina?«
    Seine Stimme war tief und sinnlich,
so sinnlich wie seine Finger, die auf der weichen roten Spitze ruhten.
    Bei dem Gedanken, diese
besitzergreifenden Hände auf sich zu spüren, geriet Holly in Wallung.
    Obwohl sie ihren Blick abwandte,
erwartete Linc eine Antwort.
    »Könnte
sein«, sagte sie.
    »Gut«, meinte er großmütig. »Ich
werde mich so lange gedulden, bis du genausoviel Appetit entwickelt hast wie
ich.«
    »Zehn, zwanzig, dreißig.« Holly
schnippte mit den Fingern. »Ist schon soweit. Mein Verlangen ist genauso auf
dem Siedepunkt wie deines.«
    Geschmeidig
richtete sie sich auf und schritt auf ihn zu. Lachend verschwand Linc im Zelt
und verschloß die Klappe. »Der Speck brennt an«, wiederholte er.
    »Ich mag ihn schön dunkel«,
erwiderte sie und zupfte an der Öffnung.
    Während sie erfolglos daran zerrte,
zischte das Fett in der Pfanne.
    Sie blickte über die Schulter.
Flammen züngelten am Rand des Gefäßes.
    »Verflucht«,
murmelte Holly.
    Sie warf dem Zelt einen frustrierten
Blick zu und rannte wieder zur Feuerstelle. Ein paar kräftige Stöße mit dem
Feuerhaken reduzierten die Glut und retteten den Speck vor dem Verkohlen.
    Nach einem letzten Aufbäumen von
Hoffnung kapitulierte sie und konzentrierte sich statt dessen resigniert auf
das Frühstück. Sie öffnete eine Tüte Toast und legte fünf Scheiben auf den
Rost. Der fertige Speck wartete solange auf einem der beiden Blechteller, die
sie der Campingtasche entnommen hatte. Der Kaffee dampfte und war auch
servierbereit.
    »Wieviel Eier und auf welche Art?«
rief sie, ohne aufzublicken.
    »Drei
Spiegeleier, einmal gewendet.«
    Lincs
Stimme erklang unerwartet nah.
    Holly spürte, wie sich etwas in
ihrem Rücken bewegte. Seine langen, kräftigen Finger fuhren ihr Kinn entlang
und streichelten ihr Ohr.
    Holly wandte sich um und streifte
mit ihren Lippen über seine Handfläche. Dann biß sie ihn leicht in den Daumen.
Linc atmete scharf ein. Seine Stimme war ebenso rauchig wie sein Blick
verhangen.
    »Wenn du so weitermachst, lege ich
dich aufs Kreuz«, stellte er in Aussicht.
    »Leere Versprechungen«, gab sie
zurück.
    Ihre Zunge grub sich langsam windend
in die empfindliche Haut zwischen seinen Fingern.
    »Mmmm«, murmelte Holly.

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