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Wie Tau im Wuestensand

Wie Tau im Wuestensand

Titel: Wie Tau im Wuestensand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Maxwell
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beiseite. Laut schepperte
das Metall auf der Ladefläche.
    In der darauf folgenden Stille hörte
sich das Rasseln einer Klapperschlange wie ein Alarmsignal an.
    Holly
erstarrte.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war
sie wieder dreizehn Jahre alt und befand sich auf einer Abkürzung durch den Garten.
Damals hatte sie die Schlange nicht gehört, die sie biß. Aber sie hatte mit
ansehen müssen, wie sie ihren Giftzahn in ihr Bein etwas oberhalb der
Cowboystiefel schlug.
    Ihre Jeans hatten ihr etwas Schutz
geboten, allerdings verhinderten sie nicht, daß das Gift in ihre Blutbahn
gelangte und ihren Körper zu lähmen begann.
    Damals hatte Holly hilflos vor
Schmerz geschrien. Und jetzt schrie sie, weil sie sich daran erinnerte.
    »Holly!«
    Endlich wurde ihr bewußt, daß Linc
sie im Arm hielt und wieder und wieder ihren Namen rief. Sein Blick war halb
von Sinnen vor Angst.
    Zitternd
kehrte sie in die Gegenwart zurück.
    »Schon
vorbei«, sagte sie mit rauher Stimme.
    »Was ist
denn passiert?«
    »Klapperschlange.«
    Sofort suchten Lincs Augen das
umliegende Terrain ab. Aber er konnte nichts Bedrohliches entdecken.
    Holly
lachte kläglich auf.
    »Sie ist verschwunden. Vermutlich
hat mein Schrei sie ebenso erschreckt wie ihr Gerassel mich.« Wortlos kniete
Linc sich auf den Boden, zog ihre Jeans hoch und suchte nach eventuellen
Bißwunden.
    »Die
Schlange war gar nicht nah genug«, erklärte sie. »Du zitterst aber, als ob sie
dir was getan hatte.«
    »Ist
trotzdem eine Fehlmeldung.«
    Als Linc wieder aufstand, holte
Holly tief Luft und versuchte, sich in den Griff zu kriegen.
    »Tut mir leid«, sagte sie. »Ich bin
ein Dummkopf. Um die Quellen herum findet man schließlich immer Schlangen. Man
muß mit ihnen rechnen.«
    Er betrachtete ihre blutleeren
Lippen und den Schweiß auf ihrer Stirn. Zärtlich umfing er sie und strich ihr
über den Rücken.
    »Keine Sorge«, beruhigte Linc sie.
»Du brauchst keine Angst zu haben. Ich schleppe immer ein Schlangenserum in
meiner Satteltasche mit herum.«
    Holly schüttelte stumm den Kopf.
»Das hätte nichts gebracht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Mit dreizehn wurde ich schon einmal
gebissen. Ich bin gegen das Gift allergisch. Noch allergischer allerdings bin
ich gegen das Serum. Mein Vater hat mich kaum noch rechtzeitig ins Krankenhaus
schaffen können.«
    Als Linc endlich begriff, was sie da
sagte, wurde sein Gesicht fast so bleich wie ihres. Er trat einen Schritt
zurück und musterte sie.
    »Am nächsten Tag war ich wieder auf
dem Damm, und da hat der Arzt gesagt, der nächste Klapperschlangenbiß bringt
mich um, wenn ich mich nichtdirekt neben einer Notaufnahme befinde.«
    »Warum, um Gottes willen, kommst du
dann nach Hidden Springs?« herrschte Linc sie mit vor Angst barscher Stimme an.
    Trotz ihrer blassen Lippen lächelte
sie.
    »Viele Menschen haben dasselbe
Problem mit Bienenstichen«, erläuterte sie. »Und die verkriechen sich ja auch
nicht in ihren Häusern. Früher hatte ich immer Adrenalin bei mir. Aber als ich
dann an die Ostküste zog, habe ich mir das abgewöhnt.«
    Linc
blickte grimmig vor sich hin.
    »Ist schon okay«, sagte Holly. »Ich
muß mich nur darauf konzentrieren, wo ich bin, dann gerate ich auch nicht in
Panik bei so einem Biest.«
    Linc schloß für einen Moment die
Augen und murmelte etwas, von dem er hoffte, daß sie es nicht verstehen konnte.
    »Jedenfalls nehme ich mir vor, nicht
gleich auszuflippen«, schloß sie mit brüchiger Stimme.
    »Neue
Regeln.«
    Überrascht
von Lincs eisigem Tonfall, starrte sie ihn an. »Was soll das heißen?«
    »Du wirst dir wieder Adrenalin
beschaffen und es zu allen Zeiten bei dir tragen!«
    Sie nickte.
    »Und du wirst niemals mehr alleine
in die Wüste fahren«, fauchte er weiter. »Wenn du hier herumläufst, dann läßt
du jemand anderen vorangehen!«
    Hollys
erste Reaktion war Aufbegehren.
    Dann aber pflichtete sie seinem
vernünftigen Vorschlag bei. Schließlich verlangte er nicht, daß sie sich im
Haus verschanzte. Er versuchte lediglich, die von ihr so geliebte Wüste etwas
weniger gefahrvoll für sie zu machen.
    Lächelnd knickste Holly und winkte
Richtung Zeltlager. »Nach Ihnen, Monsieur«, murmelte sie.
    Auf Lincs
verkniffenem Gesicht malte sich Überraschung. »Du bist ja ausgesprochen
gehorsam«, bemerkte er ungläubig.
    »Eben: zahm
und treu und außerdem noch gehorsam!« Sie grinste ihn an. »Willst du mich
hinter den Ohren kraulen?« Linc fühlte sich leicht verunsichert.
    »Du steckst voller

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