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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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den Eindruck, du gehst ihm aus dem Weg.«
    »Aber ich habe ihm eine Nachricht geschickt. Mir war es einfach zu kalt, um abends aus dem Haus zu gehen.«
    »Ich glaube, du hast ihn gekränkt.«
    Das war doch verrückt! »Wie kommt er denn auf die Idee? Außerdem kennen wir uns doch kaum.«
    »Ach, du weißt doch, wie diese Künstler sind. Empfindliche Seelchen.«
    Seufzend gab ich nach. »Na schön, ich schau mal, ob ich auf ein Stündchen kommen kann.«
    »Ich versuche, dir einen Platz freizuhalten.«
    Ich legte auf. Von Sonntagabend bis Montag war ein schwerer Wintersturm vorausgesagt. Ich drückte mir die Daumen.

    Wieder mal hatten die Wetterfrösche gelogen. Es schneite gerade mal ein paar Flöckchen. Also machte ich mich Montagabend auf den Weg. Als ich ankam, stand Ty schon auf der Bühne, und der Laden war rappelvoll. Peg winkte mir von der anderen Seite des Raumes aus zu, und ich drängelte mich zu ihr durch. Über die Schulter hinweg blickte ich zu Ty, in der Hoffnung, er würde mich bemerken, so dass ich bald gehen konnte.
    Das Stück war zu Ende, und das Publikum applaudierte. Ty sagte ins Mikrofon: »Hey, Grace!«
    Überrascht drehte ich mich um und winkte ihm kurz zu.
    »Oh, das war ihr wohl peinlich«, sagte er. Allgemeines Gelächter. Er stimmte einen neuen Song an.
    Peg saß mit Bogue und einer hochgewachsenen, auf Emo gestylten, schwarzhaarigen jungen Frau zusammen, die sich als Kassandra entpuppte. Sie war auf eine bleiche, violettlippige Art hübsch.
    »Angeblich ist heute ein Reporter der New York Times hier, der einen Artikel über Ty schreiben will«, erzählte Peg.
    »Wirklich?«
    »Ja, für eine Serie über Singer-Songwriter in New York.«
    Ich bestellte ein Glas Wein und fragte Kassandra ein bisschen aus. Sie kam aus Virginia, studierte Psychologie und trat als Performancekünstlerin auf. Derzeit arbeitete sie an einem neuen Stück, das sie vor der New Yorker Börse aufführen wollte. In einen Männeranzug gekleidet, wollte sie einen Halbmarathon auf einem Laufband absolvieren und dabei laut aus dem Wall Street Journal vorlesen.
    »Und woher wollt ihr den Strom für das Laufband nehmen?«, fragte ich.
    »Von einem Generator. Mein Freund hat einen Lkw, damit können wir alles transportieren.«
    »Rund um die Börse wimmelt es vor Polizei.«
    Achselzuckend erwiderte Kassandra: »Wenn ich nur fünf Minuten Videomaterial zusammenbekomme, ist das cool.«
    Ich wollte wissen, wie es war, mit Bogue und Ty zusammenzuleben.
    Sie lehnte sich zu mir und flüsterte mir vertraulich zu: »Bogue ist ein Ferkel und immer noch arbeitslos. Aber er hat Geld, also braucht er sich auch keinen Job zu suchen, wenn er nicht will.«
    »Er hat Geld?«
    »Ja, seinem Vater gehört eine Supermarktkette.«
    Wer hätte das gedacht? »Und Ty?«
    »Der ist nicht ganz so schlimm. Er hängt wenigstens seine nassen Handtücher auf und macht sein Bett. Was man von Bogue nicht behaupten kann. Aber wenn sie sich einen runterholen, dann so, dass ich es nicht mitkriege. Da habe ich auch schon andere Mitbewohner gehabt.«
    »Vielleicht solltest du dir lieber Mitbewohnerinnen suchen.«
    »Nö, schließlich brauche ich öfter jemanden, der mir etwas Schweres trägt.«
    Ich entschuldigte mich und ging zur Toilette. Zwei Mädchen lehnten sich kichernd über das Waschbecken und richteten sich Frisur und Make-up. Ich erkannte in ihnen Mitglieder von Tys Streetteam. Die größere, hübschere der beiden trug einen Stringtanga, den sie gut sichtbar weit über den Hosenbund hinaus hochgezogen hatte.
    Ich ging in eine Kabine. Die Mädchen waren mucksmäuschenstill, während ich pinkelte.
    Als ich herauskam, machten sie mir am Waschbecken Platz.
    »Grace, stimmt’s?«, fragte das String-Mädchen.
    »Stimmt«, sagte ich.
    »Du gehst also mit Ty ins Bett, was?«
    Erst wollte ich auf eine so unverschämte Frage gar nicht antworten, aber ich hielt es für besser, ein so blödes Gerücht gleich im Keim zu ersticken. »Nein«, erwiderte ich. »Wir sind nur befreundet.«
    »Hab ich mir gleich gedacht. Du bist nämlich gar nicht sein Typ. Ist nicht bös gemeint.« Sie warf sich das lange, weißblonde Haar über die Schulter.
    Ich musste mich zurückhalten, um nicht den Rand ihres winzigen Tangas zu packen und ihr den gemeinsten Unterhosenzieher aller Zeiten zu verpassen.
    Als ich mich durch das Gedränge rund um die Bar quetschte, traf ich Tys Manager Dave. Wir waren einander noch nicht vorgestellt worden, aber er schien mich zu kennen. Er war ein

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