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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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Ich fand das furchtbar peinlich, verachtete ihn noch mehr als sonst und verstaute die Dinger ganz hinten in meinem Schrank. Zwei Tage später setzte meine Periode ein.
    Als ich einen Job im Verlagswesen suchte, prophezeite er mir, dass ich eine Stelle im Bildungswesen finden würde. Ich spöttelte darüber, doch eine Woche später lud mich Spender-Davis zum Bewerbungsgespräch ein. Letzten Sommer rief er eines Tages an und drängte mich, sofort das Gebäude zu verlassen. Ich sagte niemandem etwas, weil ich wusste, dass keiner mir glauben würde. Für alle Fälle ging ich aber mit Ed zum Mittagessen. Bei unserer Rückkehr war das Gebäude rundum abgesperrt und wurde gerade evakuiert. Es hatte eine Bombendrohung gegeben.
    Am nächsten Tag schrieb ich ihm eine E-Mail:
Warum siehst Du nur Ereignisse voraus, die mit mir zu tun haben? Warum keine weltbewegenden Geschehnisse oder den Verlauf Deines eigenen Lebens?
Ich glaube, das liegt an meinen Schuldgefühlen, antwortete er, die sind einfach übermächtig.
    Es duftete nach Curry. Dan kann hervorragend indisch kochen.
    »Ist das Essen bald fertig? Es riecht so lecker!«
    »Ja, es kann losgehen.«
    Er hatte auf der Theke der Kücheninsel für uns gedeckt. Ich schwang mich auf einen der hohen Stühle und sah zu, wie er Basmati-Reis und Lammcurry auf einen Teller häufte.
    »Für mich ganz viel, bitte«, sagte ich.
    »Im Kühlschrank steht Raita und Mango Chutney«, sagte Dan. »Stellst du es bitte auf den Tisch?«
    Während ich im Kühlschrank suchte, klingelte mein Handy.
    »Entschuldige«, sagte ich zu Dan und ging zu der Konsole neben der Tür, auf der ich meine große grüne Tasche abgelegt hatte. Ich klappte das Telefon auf und las: Tyler Wilkie .
    »Hallo?«
    »Verdammt nochmal, Gracie, verdammt! «
    »Ty?«
    Schweigen.
    »Ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich habe gerade das Buch fertig gelesen.« Seine Stimme klang erstickt. Weinte er?
    »Geht es dir wirklich gut?«
    »Nein! Ging es dir gut, als du es fertig gelesen hattest?«
    »Nein«, antwortete ich und lächelte erfreut. »Es hat mich total fertig gemacht.«
    »Auf eine positive Art?«
    »Genau.«
    »Mann, dieser Atticus war wirklich toll.«
    »Ja, das war er.«
    »Er hat sein Bestes gegeben, weißt du? Er hat versucht, etwas zu bewegen, selbst als alles den Bach runterging und er keine Chance mehr hatte zu gewinnen. Verdammt, hat mich das wütend gemacht! Was waren das für Idioten, die Leute in dieser Stadt.«
    »Ja, so war das damals.«
    »Er war aufrecht. Ein aufrechter Mensch. Und dann das Ende, mit Boo Radley!«
    »Genau!«
    »Lass uns versuchen, wie Atticus zu sein, Grace.«
    »Einverstanden, lass es uns versuchen.«
    »Was hat diese Frau denn sonst noch so geschrieben?«
    »Sonst leider nichts.«
    Ein langes Schweigen. »Du verarschst mich!«
    »Nein. Sie hat nur dieses eine geniale Buch geschrieben.«
    »Verdammt. Warum?«
    »Das weiß keiner. Vielleicht hatte sie Angst, niemals ihren Erstling übertreffen zu können. Oder sie hatte nur diese eine Geschichte zu erzählen.«
    »Das ist ja merkwürdig«, erwiderte er.
    »Stimmt.«
    Er schnäuzte sich geräuschvoll die Nase. »Bist du noch bei deiner Mutter?«
    »Nein, ich bin gerade bei meinem Vater. Zum Abendessen.«
    »Okay, dann will ich dich nicht länger aufhalten. Entschuldige.«
    »Nein, ist schon in Ordnung. Wo bist du denn?«
    »Zu Hause bei meinen Eltern. Morgen Abend fahren wir zurück nach New York.«
    »Ah.«
    »In der Zwischenzeit hat Bogue mir übrigens geholfen, die Facebook-Seite fertig zu stellen.«
    »O prima!« Ich war wirklich froh, nicht mehr einen auf Webdesignerin machen zu müssen. Ich warf über die Schulter einen Blick zu Dan hinüber, der an der Frühstückstheke saß und geduldig auf mich wartete.
    Tyler schwieg.
    »Bist du noch da?«, fragte ich.
    »Mensch, Gracie.«
    Seine Reaktion auf das Buch war sehr befriedigend. Ich wusste genau, was er empfand.
    »Ich glaube, ich lese es noch mal«, sagte er.
    Ich lachte. »Okay. Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr, Ty. Pass auf dich auf.«
    »Danke, Grace. Dir auch ein gutes neues Jahr.«
    Ich kehrte an den Tisch zurück.
    »Wer war das?«, fragte Dan.
    Ich nahm mir einen großen Löffel Chutney. »Ein Freund von mir.«
    »Muss ein guter Freund sein.«
    »Wieso?«
    »Na ja, du hast dich verändert, während du mit ihm geredet hast. Dein Gesichtsausdruck. Es war, als würdest du erwachen.«
    »Soll das heißen, ich habe die ganze Zeit geschlafen?«
    »Sagen wir es so: Du warst wie

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