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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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Schaden.« Zu mir sagte er: »Du bist aber schreckhaft!«
    Da ich gerade dabei war, die Orangenpyramide wieder aufzubauen, antwortete ich nicht. Ty reichte mir die letzte unversehrte Frucht und gab dem Verkäufer Geld. Im späten Tageslicht konnte ich ihn besser erkennen als am Abend meines Geburtstags. Er trug eines seiner Westernhemden, das ihm halb aus der Hose hing, die ausgelatschten Boots, die tief sitzenden Jeans. Alles war mehr oder weniger wie früher, und doch anders. Er war mehr Mann als Junge. Sogar seine Schultern schienen breiter geworden zu sein. Und sein Blick war berechnend. Ein bisschen kalt.
    »Was hast du morgen Abend vor?«, fragte er.
    »Morgen Abend …« Mir schwirrte noch immer der Kopf. Ich hatte keine Ahnung, was in zehn Minuten passieren würde, geschweige denn morgen Abend.
    »Ich würde dich gerne zum Essen einladen, nachträglich zum Geburtstag.«
    Eine Gruppe Mädchen kam auf dem Bürgersteig vorbei. Sie verlangsamten ihre Schritte und blieben dann ganz stehen. Er blickte zu ihnen hinüber, und sie tuschelten und schnappten nach Luft, als würden sie kollektiv hyperventilieren. Dann blickte er wieder mich an, in Erwartung einer Antwort.
    Ich suchte fieberhaft nach einer überzeugenden Ausrede.
    Er lehnte sich näher zu mir. »Komm schon, Grace«, sagte er gedehnt. »Du willst mich doch wohl nicht vor diesen Mädchen blamieren.« Sein Blick war jetzt wärmer, und er wurde wieder zu dem unglücklichen Hundesitter mit dem süßen Gesicht, für den ich beinahe alles getan hätte.
    »Na gut«, murmelte ich widerstrebend. »Aber nicht zu spät. Am Freitag früh muss ich unterrichten.«
    »Prima. Ich hol dich um acht ab.« Er lächelte, verzog aber nur die Lippen. Sein Blick war wieder kalt geworden.
    Warum tust du das? , hätte ich ihn am liebsten gefragt. Es war so offensichtlich, dass er genauso wenig wie ich damit rechnete, unsere Verabredung zu genießen.
    Ich drehte mich um, um meine Äpfel zu bezahlen, als eines der Mädchen nervös auf Ty zuging. Er unterhielt sich nett mit ihr, und dann kamen auch die anderen. Sie erröteten, starrten ihn mit glasigen Augen an, baten ihn, auf ihren T-Shirts zu unterschreiben und sich von ihnen mit dem Handy fotografieren zu lassen.
    Ich nahm mein Wechselgeld entgegen und ging.

    Am Donnerstag musste ich nicht unterrichten, und einige Mitarbeiter waren krank, darunter Lavelle, so dass ich früher aufhören und nach Hause eilen konnte, um mich ein bisschen hübsch zu machen. Ich hatte mir gesagt, da ich ja schließlich nicht so oft zum Essen ausginge, könne ich auch versuchen, hübsch auszusehen. Zwar hatte ich nicht vor, mit den aufdringlichen Mädchen zu konkurrieren, die sich ihm ständig an den Hals warfen, doch mein Stolz verlangte, wenigstens ein bisschen schön auszusehen. Vielleicht täte es ihm gut, daran erinnert zu werden, wie eine erwachsene, nicht aufdringliche, normal attraktive Frau aussah.
    Die Wahl fiel auf Jeans, Stiefel, die mich ein bisschen größer machten und ein cranberryfarbenes Top mit ein wenig Ausschnitt. Silberne Kreolen. Etwas Mascara und Lipgloss, nichts Dramatisches. Ich betrachtete mich als Vertreterin der Partei der würdevollen Frau und bemühte mich um das passende Understatement.
    Er klingelte um 20:07 – beeindruckend. Fast pünktlich. Ich schnappte meine Tasche und meine Jacke, atmete tief durch und ging runter.
    Er saß draußen auf der Treppe, wie immer in Jeans und Boots, einem verwaschenen Jeanshemd und einer tollen, teuer aussehenden Wildlederjacke mit Fransen, die die herbstlich rotgoldenen Reflexe in seinen Haaren zur Geltung brachte.
    Er stand auf, als ich die Treppe hinunterkam. »Hey.«
    »Warum hast du mir nicht gesagt, dass wir heute Abend im Wilden Westen essen gehen? Komm, ich renne schnell noch mal rauf und hole meine Waschbärenmütze.«
    Früher hätte ihn das zum Lachen gebracht. Heute Abend lächelte er kühl und marschierte stramm den Bürgersteig entlang. Ich musste praktisch joggen, um mit ihm Schritt zu halten.
    Wir gingen zu einem asiatischen Restaurant drüben an der McDougal. Unterwegs betraten wir ein Gitarrengeschäft an der Bleecker, wo er Saiten kaufte. Alle Mitarbeiter kannten ihn natürlich. Und zahlreiche Passanten auf der Straße grüßten ihn oder sahen ihn einfach nur an, als wir vorbeigingen. Bei manchen lag es vielleicht nicht einmal daran, dass er berühmt war und sie ihn wiedererkannten. Er sah einfach phantastisch aus. Ich war die unsichtbare Frau, die hinter ihm

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