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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shelle Sumners
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an?«
    » Das siebte Siegel. Der, in dem die Typen mit dem Tod Schach spielen.«
    »Aha. Nun, vielleicht gibt’s auch Popcorn mit dreifach so viel Butter?«
    Durch die Glasscheibe sah ich, dass drei Männer auf dem Weg nach draußen waren, und ich stolperte beinahe über meine eigenen Füße, als ich überstürzt die Flucht ergriff. Ich packte Peg am Arm und zerrte sie mit mir, bis wir weit genug vom neonbeleuchtete Eingang entfernt waren.
    Verwirrt fragte sie: »Aber was machst du denn …«
    »Bitte!« Ich versteckte mich hinter ihr.
    Die Männer traten heraus, schlaksige, langhaarige Musikertypen in Jeans, Boots und Lederjacken. Einer von ihnen war Tyler Wilkie. Sie gingen in die entgegengesetzte Richtung die Straße entlang.
    »Oh!«, rief Peg unwillkürlich aus, und zwar sehr laut.
    Tyler blickte sich um. Ich hätte sie erwürgen können.
    Er sagte etwas zu seinen Freunden, sie drehten um und kamen auf uns zu.
    »Hey, Peg!«, sagte er und begrüßte sie mit einer Umarmung, die sie begeistert erwiderte.
    »Hey.« Er beugte sich zu mir und küsste mich mit kühlen Lippen auf die Wange. Ich entwickelte auf der Stelle einen Tunnelblick. Ihn konnte ich noch scharf erkennen, alles darüber hinaus verschwamm. »Hast du meine Postkarte bekommen?«
    »Ja, danke.«
    Er stellte uns seine verschwommenen Freunde vor. Einer von ihnen war sein Schlagzeuger, bei dem er mal für ein paar Monate gewohnt hatte. Wir schüttelten uns alle gegenseitig die Hand.
    »Grace hat heute Geburtstag«, verkündete Peg. »Wir waren gerade essen.«
    »Stimmt ja«, sagte Tyler. »Herzlichen Glückwunsch.«
    »Danke.«
    »Jetzt haben wir also beide die Dreißig erreicht. So schlimm ist es gar nicht, oder?« Er lächelte, aber seine Augen blickten noch immer ernst. Undurchschaubar.
    »So weit, so gut. War nett, euch kennenzulernen«, sagte ich zu Tylers Freunden. Ich sah Peg an. »Wir sollten jetzt lieber gehen, sonst kommen wir noch zu spät.«
    »Ah … okay«, sagte Peg.
    »Gibt es eine Party?«, fragte Ty.
    »Nur ein paar Freunde.«
    Man beachte meinen Niedergang. Zwei Minuten in der Gegenwart von Tyler Wilkie, schon war ich wieder zur Lügnerin geworden. Ich sagte: »War schön, dich zu sehen, Ty« und streckte ihm die Hand hin.
    Seine Hand, warm und glatt, legte sich für einen Augenblick um meine. Mir war zum Heulen. Ich lächelte seine Freunde strahlend an, ging ein paar Schritte voraus und wartete darauf, dass Peg sich ebenfalls schnell verabschiedete.
    »Hey«, sagte Ty. »Nächsten Sonntag spiele ich abends im Roseland. Habt ihr Lust, zu kommen? Ich lasse euch auf die Gästeliste setzen. Anschließend steigt eine Party.«
    »Ich komme!«, versprach Peg.
    Tyler sah mich an.
    »Sonntag …« Ich runzelte konzentriert die Stirn, als dächte ich über das Datum nach. »Ach, da kann ich nicht, da habe ich schon etwas vor.«
    »Bist du mit Todd verabredet?«, fragte Peg. »Vielleicht möchte er dich zu Tys Konzert begleiten.« Fragend sah sie Ty an, ob er einverstanden war. Dann schaute sie mich an. Und ich schwöre, dass ihre Augen boshaft glitzerten.
    Er zuckte mit den Schultern. »Ihr könnt mitbringen, wen ihr wollt.«
    »Ich … Ich habe keine Verabredung. Ich kann einfach nicht kommen.«
    »Okay«, sagte er fröhlich. Er und seine Freunde kehrten um. »Bis dann!«
    Ich wartete, bis wir zur Eingangstreppe unseres Hauses gelangten und Peg die Tür aufschloss.
    »Übrigens«, fragte ich, »du bist nicht zufällig vom Teufel besessen?«
    »Wieso? Was habe ich denn getan?«, fragte sie unschuldig zurück.

    Ich nutzte das schöne Wetter aus, indem ich jeden Tag zu Fuß von der Arbeit nach Hause ging. Das SASS-Gebäude lag in der Nähe des Times Squares, und von dort aus waren es vierzig Minuten bis zum West Village.
    Es war ein paar Tage nach dem Drugstore-Zwischenfall. Ich hatte an dem Obststand an der Ecke Christopher und 7th Street, an dem ich immer einkaufte, bereits ein paar Äpfel in eine Tüte gepackt und ermittelte gerade den Reifegrad einer Melone, als mich jemand über meine Schulter hinweg ansprach.
    »Hey, du.«
    Ich ließ die Melone fallen und kegelte fast die komplette Orangenpyramide des Obstverkäufers über den Haufen. Die Apfelsinen kullerten in alle Richtungen davon. Manche wurden von Autoreifen zerquetscht.
    »Es tut mir so leid!«, entschuldigte ich mich bei dem Mann, und zu dritt lasen wir die Früchte auf, die nicht auf die Straße gerollt waren.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Tyler, »ich bezahle Ihnen den

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