Wie verführt man einen Prinzen?
zwei Uhr abholen?“
„Okay. Wen nimmst du mit?“
„Ich habe mich noch nicht entschieden. Es gibt einige Kandidatinnen.“
„Hm. Erfüllen sie alle Kriterien?“
„Ja.“
„Hast du ihre Namen auch auf der Liste?“
Er antwortete nicht.
„Kann ich die Liste sehen?“
Er verschränkte die Arme.
„Warum fahren wir nicht ein bisschen früher?“, schlug Danni vor. „Wie wär’s mit einer größeren Portion Spaß?“
„Ich habe vormittags Termine.“
Sie verdrehte dieses Mal zwar nicht die Augen, aber er sah, dass sie sich zusammenreißen musste, um es nicht zu tun. Sie ging zum Tisch und holte Mütze und Handschuhe.
„Und verschwende keine Gedanken an die Uniform“, bat er sie. „Das Hofprotokoll hat auf dieser Fahrt keine Geltung. Wir fahren als Freunde.“
„Gerade das beunruhigt mich.“
Er öffnete ihr die Tür: „Seit wann hast du etwas gegen Herausforderungen?“
„Seit du meine Schwäche dafür gegen mich verwendest.“
Sie griff in ihre Hosentasche und zog die Krawatte hervor. Er griff danach. Der Stoff hatte die Wärme ihres Körpers angenommen. Sie schaute ihn kurz an und dann rasch wieder weg. „Wir sehen uns am Freitag.“
„Danke, Danni! Du wirst es nicht bereuen.“
Sie schüttelte den Kopf: „Ich bereue es jetzt schon.“
5. KAPITEL
„Da drüben gibt’s ein Café.“ Adams Stimme schreckte Danni, die sich auf die Straße konzentrierte, auf.
„Stimmt.“ Sie waren seit mehr als einer Stunde unterwegs, dennoch waren das seine ersten Worte, seit er ihr mitgeteilt hatte, dass er die Frau, mit der er verabredet war, erst am Abend erwartete. Bisher hatte er telefoniert und an seinem Laptop gearbeitet. Danni gefiel das Arrangement. Sie hoffte, dass es auch weiterhin bei dieser sachlichen Beziehung zwischen ihnen bleiben würde.
„Lass uns dort anhalten.“
Ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihr, dass er den Laptop zugeklappt hatte. Wenn er arbeitete, konnte sie ihre Gefühle für ihn zurückdrängen. Wenn er sich aber wie jetzt zurücklehnte und sie ansah, schaffte sie das nicht.
„Lieber nicht. Lass uns weiterfahren.“ Wenn sie mit ihm als Freundin unterwegs war und nicht als Fahrerin, konnte sie sicher auch ihre Meinung frei äußern. „Der Stop ist nicht eingeplant. Ich habe dort also nicht angerufen, um dich anzukündigen.“
„Damit werden die Angestellten schon fertig. Ich weiß zwar nicht, was du möchtest, aber ich nehme einen Kaffee und einen Muffin.“
„Ich habe an deine Sicherheit gedacht. Du weißt sehr wohl, dass wir nur dort halten sollen, wo wir es angekündigt haben.“ Hatte er beschlossen, sie zu ärgern? Sie wusste nichts Genaues über seinen Zeitplan, dafür wurden ihr die Knie weich, wenn sie das unternehmungslustige Glitzern in seinen Augen sah.
„Das geht schon in Ordnung“, sagte er. „Wenn nicht mal wir selbst wussten, dass wir hier halten würden, dann weiß es wohl auch kein anderer. Das gesamte Wochenende soll ganz unauffällig ablaufen.“
„Wenn das so ist, sollten wir nirgendwo halten, wo dich jemand erkennen könnte“, hielt sie dagegen. Sie rollten weiter auf das Café zu. Gleich würden sie daran vorbeigefahren sein.
„Halt an, Danni!“
Sie unterdrückte ein Seufzen, lenkte den Wagen von der Straße und auf den Parkplatz.
„Du wolltest doch, dass ich spontaner werde.“
Ach, nun sollte sie daran schuld sein? „Ich glaube nicht, dass ich das gesagt habe, Eure Hoheit !“ Sie benutzte die Anrede absichtlich. Es war ein Versuch, in ihre Beziehung wieder etwas von der Förmlichkeit zu bringen, die vor dem Abend in der Bibliothek ihr Verhältnis bestimmt hatte. Irgendetwas war dort mit ihm geschehen. Er hatte ihre Hand ein bisschen zu lange gehalten und ein bisschen zu lange geküsst. Irgendetwas hatte sich verändert, als sie seine Nase berührt hatte und ihre Augen sich begegnet waren. Das Bedürfnis, ihn zu küssen, hatte sie geradezu überwältigt. Sie wollte nur noch in seinen Armen liegen und sich an ihn drücken. Offenbar war sie nicht besser als diese Anna. Und im Gegensatz zu Anna war sie absolut nüchtern. Wenn das unter Spontaneität fiel, dann war Spontaneität überhaupt nicht gut.
„Wenn du mich noch einmal ‚Eure Hoheit‘ nennst, kündige ich dir auf der Stelle.“
Er machte Witze. Er würde sie bestimmt nicht feuern, aber Danni wusste, dass Adam es überhaupt nicht lustig fand, wenn sie ihn mit seinem Titel ansprach. „In Ordnung. Adam.“
Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Sie
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