Wie verführt man einen Prinzen?
deiner Arbeit machst. Du setzt dich zu sehr unter Druck.“
„Ich versuche nur, die Angelegenheit ein wenig zu beschleunigen.“
Sie schüttelte den Kopf. „Entspann dich – falls du weißt, wie das geht. Wenn Claudia die Richtige für dich ist, wird es klappen. Und wenn nicht, fährst du immerhin mal wieder Ski. Auf jeden Fall finde ich, wir sollten jetzt aufbrechen. Es könnte sein, dass das Wetter umschlägt.“ Seit sie im Café saßen, schienen die Wolken draußen dunkler geworden zu sein.
Adam runzelte die Stirn. „Hast du die Wettervorhersage gehört?“
„Es soll erst später am Abend schneien. Vielleicht sogar erst morgen.“
„Das dachte ich mir.“ Er trank noch einen Schluck Kaffee. Danni hatte ihn seit Jahren nicht mehr so gelassen erlebt. Deshalb würde sie ihn nicht weiter antreiben.
„Was machst du denn da?“, fragte Danni eine Viertelstunde später erschrocken, als Adam es sich neben ihr auf dem Beifahrersitz bequem machte. Warum setzte er sich nicht nach hinten und brach stattdessen schon wieder die Regeln? Ich bin der Fahrer, du der Passagier. Ich bin die Bürgerliche, du der Adelige!
Wenn er neben ihr saß, würde sie das nur auf dumme Gedanken bringen, zum Beispiel: Ich bin eine Frau, und du bist ein Mann!
„Wonach sieht es denn aus?“
„Es sieht so aus, als hättest du vergessen, wo dein Platz ist.“
„Es ist mein Wagen. Ich kann sitzen, wo ich will.“
Er war definitiv ein Mann und dazu einer, der dachte, er könne tun, was er wolle. Wahrscheinlich, weil es stimmte. Es wurde Zeit für etwas Diplomatie.
„Ein sehr schöner Wagen übrigens. Aber ich bin dein Fahrer. Der Sinn eines Fahrers ist, dass du hinten arbeiten kannst. Nutze die Zeit! Du musst dich nicht mit mir unterhalten.“ Wie während des ersten Teils der Fahrt, als er sie anscheinend gar nicht wahrgenommen hatte.
„Wir waren uns doch darüber einig, dass dies hier eine andere Art von Job ist. Du bist als Freundin und Ratgeberin dabei. Außerdem habe ich alles erledigt, was dringend war. Ich dachte, es wäre netter, hier vorne zu sitzen. Die Aussicht ist besser.“ Während er das sagte, schaute er sie an. Danni fuhr resigniert los und richtete den Blick konzentriert auf die Straße, die sich in engen Kurven die Berge hinaufwand. Wenn sie ihn hätte ansehen können, hätte sie vielleicht einschätzen können, was er vorhatte. Oder vielleicht auch nicht.
Sie wurde nie richtig schlau aus ihm. Aber sie war nicht die Einzige. Adams Geschwister und sogar sein Vater beklagten sich ebenfalls manchmal über seine Art.
Adam öffnete das Handschuhfach.
„Was suchst du?“
„Nichts. Ich will nur wissen, was du hier aufbewahrst.“
„Gar nichts.“
Er zog ein Buch hervor – den Krimi, den sie gerade las. „Sieht nicht wie gar nichts aus.“
„Nichts, was dich interessieren könnte. Bist du sicher, dass du deine gesamte Arbeit erledigt hast?“
Er ließ das Handschuhfach lächelnd zuschnappen. „Absolut sicher. Die Wahrheit ist, ich bin nervös wegen meiner Verabredung. Nicht wegen des Skifahrens, aber wegen des restlichen Teils.“
„Das kommt daher, weil du es immer noch als eine Art Arbeit betrachtest.“
„Teilweise ja. Vor allem befürchte ich, dass die Chemie zwischen Claudia und mir nicht stimmen könnte. Und ich meine Zeit verschwende.“
„Es gibt nichts Schöneres als positives Denken.“
„Was, wenn sofort klar ist, dass wir nicht zusammenpassen? Ich hätte bei den Verabredungen zum Abendessen bleiben sollen. Da kann man sich danach wenigstens aus dem Staub machen. Nur damit du es weißt“, er kreuzte die Arme vor der Brust, „ich mache dich dafür verantwortlich, wenn die Sache schiefgeht.“
„Wenn du dich dann besser fühlst, bitte. Ich kann damit leben.“
Sie liebte das Lächeln, das seine Lippen umspielte.
Danach schwiegen sie. Adam schien den Blick auf die Umgebung zu genießen. Schnee bedeckte den Boden und lastete schwer auf den Zweigen der Föhren, die rechts und links der Straßen wuchsen. Er unterbrach die Stille nur, um sie auf die Spuren eines Hirsches hinzuweisen, die in den Wald führten. Danni spürte geradezu, wie die Anspannung von ihm wich.
Sein Telefon klingelte. Der Anruf war kurz. Er versicherte dem Anrufer, dass alles in Ordnung sei und dieser sich nicht entschuldigen müsse. Nachdem er aufgelegt hatte, lehnte er den Kopf an die Nackenstütze und verkündete: „Problem gelöst. Wende den Wagen bei der nächsten Gelegenheit.“
Danni schaute ihn fragend
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