Wie verführt man einen Prinzen?
Bedürfnis, sie an sich zu ziehen, kaum widerstehen. Ihre Lippen hatten eine unglaubliche Macht über ihn.
Er musste wegschauen, um einigermaßen klar denken zu können. Ihre Augen, ihre Lippen, ihr Haar, ihre Figur … Sein Blick glitt fast automatisch zum Himmelbett. Er stellte sich Danni darin vor. Mit ihm.
Das war alles total verrückt. Diese Lust gewann mehr und mehr die Oberhand über ihn.
Er hatte ein Wochenende ohne Arbeit und ohne Termine geplant. Und nun dachte er nur noch an Danni. Wenn Claudia hier wäre, wäre das alles nicht passiert. Dabei konnte er sich gerade kaum noch daran erinnern, wie Claudia überhaupt aussah. Sie war auf jeden Fall eine Schönheit, allerdings ohne Dannis Temperament und Direktheit. Alles, was ihm durch den Kopf ging, war irgendwie falsch, absolut verrückt …
Danni betrachtete ihn aufmerksam. Sie wusste offenbar, dass er mit sich kämpfte. Und plötzlich glomm Verlangen in ihren Augen. Das zu sehen brachte ihn fast um. Jetzt, jetzt könnte er sie an sich ziehen …
Es mochte sein, dass er weder Herr seiner Gedanken noch seiner Begierde war, aber er war Herr seiner Taten. Er drehte sich von ihr weg. Es war unglaublich schwer.
Er durchquerte den Raum, um Abstand zu ihr zu gewinnen. „Wir müssen dringend über das reden, was gerade passiert. Wir sind zum ersten Mal allein unterwegs, und aus irgendwelchen Gründen ändert das unsere Beziehung. Was sich allerdings nicht ändert, ist, dass zwischen uns nichts sein darf. Es ist nicht so, dass ich es nicht möchte. Aber es wäre falsch.“
„Denkst du, ich weiß das nicht? Du steckst hier fest ohne deine Pflichten und ohne die Frau, die eigentlich bei dir sein sollte. Also nimmst du mich plötzlich wahr. Ich bin einfach nur ein angenehmer Ersatz.“
Sie wartete offenbar auf seinen Widerspruch. „Ja“, antwortete er jedoch. Obwohl es nicht stimmte. Sie war kein Ersatz. Danni war das, was in seinem Leben fehlte. Irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, als ob dies seine letzte Chance war, diese Lücke zu füllen. Aber es blieb dabei: Es wäre falsch. Es war unfair Danni gegenüber. Sie verdiente etwas Besseres. „Lass uns jetzt zum Essen gehen. Die Zimmer tauschen wir nicht.“ Er versuchte seine Stimme so sachlich wie möglich klingen zu lassen. „Morgen fahren wir zurück. Dann wird alles wieder normal sein.“
Er ging zur Tür. Jeder Schritt fühlte sich an, als hätte er Bleischuhe an den Füßen.
„Adam?“
Sofort drehte er sich wieder um. Sie stand direkt vor ihm. Sie umfasste seinen Kopf und zog ihn zu sich herunter. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Es war ein Kuss, der keinen Widerspruch duldete, süß und fest und fordernd. Ihre Lippen, ihr Körper und ihr Geschmack ließen Flammen in ihm auflodern.
Der Kuss wischte all seine Bedenken weg. Sie nahm und sie gab und ließ ihn alles vergessen.
Dann löste sie sich von ihm und ging.
7. KAPITEL
Danni wurde von einem leisen Klopfen geweckt. Sie hatte keine Ahnung, wie spät es war – oder besser: wie früh. Sie drehte sich im Bett herum und versuchte das Klopfen zu ignorieren. Es wurde lauter. „Alles in Ordnung. Ich brauche nichts.“ Außer einem Glas Wasser vielleicht, aber das konnte sie sich selber holen.
Blake hatte schon am vergangenen Abend an ihre Tür geklopft. Er hatte nachsehen wollen, ob im Bad auch alles war, wie es sein sollte. Auch wenn diese Minuten mit Blake nach dem quälenden Abendessen mit Adam eine willkommene Abwechslung gewesen waren, wollte sie ihn jetzt nicht sehen.
Während des Abendessens war Adam etwas zu höflich und zu charmant gewesen. Ihre Unterhaltung war dahingeplätschert. Die Distanz zwischen ihnen hatte sie nicht überbrückt.
Sie hatte ihm gezeigt, dass sie ihn wollte. Er hatte sie abgewiesen. Wahrscheinlich sollte sie sich deswegen furchtbar fühlen. Aber mehr als die Zurückweisung wurmte sie die Kränkung.
Ein Abgrund hatte sich zwischen ihnen aufgetan, und sie war daran schuld. Sie hatte ihn geküsst, und er hatte sie gehen lassen. Und hatte während des Essens kein Wort dazu gesagt.
Sie hatte gehofft, dass seine freundliche, aber deutliche Zurückweisung sie von dieser unseligen Sehnsucht, die sie seit einigen Tagen beherrschte, geheilt hätte. Aber offenbar funktionierte es nicht. Das Verlangen war immer noch da.
Sie hatte Wein zum Abendessen getrunken. Nicht viel, aber sonst trank sie gar nichts. Sie hatte gehofft, dass der Alkohol ihre Gefühle abschwächen würde, doch auch das
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