Wie verführt man einen Prinzen?
dieser Tür gestanden, um zu fragen, ob sie bei einem Baseballspiel mitmachen wollte, das er und sein Bruder Rafe organisiert hatten.
Adam trat in den kleinen Flur – und er duftete ausgezeichnet. Das erinnerte sie zwar an vergangene Nacht, aber statt sich zu schämen, wollte sie seinen Duft einfach nur genießen. Ihr Vater betrat den Flur.
„St. Claire.“ Adam lächelte ihren Vater an. „Es ist nichts Wichtiges. Wenn Sie erlauben, würde ich nur gerne kurz mit Danielle sprechen.“
„Selbstverständlich, ich schaue derweil in meiner Werkstatt vorbei.“
Danni wollte definitiv nicht, dass ihr Vater dabei war, wenn Adam sein Anliegen vorbrachte. Sie hatte zwar keine Ahnung, worum es ging, erwartete aber nichts Gutes. Andererseits wollte sie auch nicht, dass ihr Vater sie mit Adam allein ließ.
„Arbeiten Sie an etwas Neuem?“, erkundigte sich Adam.
Dannis Vater strahlte über das ganze Gesicht. „Ein Modellflugzeug. Die Tiger Moth . In ein paar Monaten sollte sie komplett sein.“ Die beiden Männer betrachteten einander voll Sympathie.
Kurz nach der Rückkehr nach San Philippe hatte ihr Vater mit Schrauberarbeiten begonnen. Das erste Projekt war ein echter – und ziemlich demolierter – Bugatti Typ 49 gewesen. Es hatte Jahre gedauert, bis der Wagen auch nur einigermaßen fertig gewesen war, und jede Minute seiner freien Zeit gekostet. Für ihren Vater war der Bugatti eine Art Therapie gewesen, um die Trennung von Dannis Mutter zu überwinden.
Ihre Eltern hatten sich geliebt, aber keiner von beiden war dafür gemacht, auf Dauer in der Fremde zu leben. Ihr Vater fühlte sich nur in San Philippe wohl, ihre Mutter nur in den USA. Ihre Zuneigung war nicht stark genug gewesen, um die Liebe zu ihrer jeweiligen Heimat vergessen zu lassen.
Nachdem seine Mutter gestorben war, hatte Adam ihrem Vater ein bisschen beim Bau des Bugattis geholfen. Danni hatte den beiden oft Gesellschaft geleistet. Sie hatte auf der Werkbank gesessen, ihnen bei der Arbeit zugeschaut, Werkzeug gereicht und ihnen gesagt, wann es Zeit zum Essen war. Eines Abends, nachdem ihr Vater seine Werkstatt verlassen hatte, hatten Adam und sie sich in den Bugatti gesetzt, und Adam, der damals elf Jahre alt gewesen war, hatte so getan, als lenke er den Luxuswagen zu einem imaginären Ziel.
Als Danni fünfzehn wurde, war es mit dem gemeinsamen Hobby vorbei. Adam war plötzlich mit anderen Dingen beschäftigt. Und ihr Vater hatte das Ende seiner Ehe offenbar endgültig verarbeitet. Jedenfalls verkaufte er den Bugatti, der immer noch nicht komplett war, an einen Sammler. Er hatte irgendetwas davon gesagt, dass manche Teile daran höllisch schwer zusammenzubauen seien und dass er keine Zeit mehr dafür habe. Allerdings vermutete Danni, dass der Verkauf eher mit ihrem damals bevorstehenden Umzug in die USA zu tun hatte. Ihr Collegebesuch war alles andere als billig gewesen.
Ihr Vater schloss die Tür hinter sich und Adam und sie wandten sich einander zu. Adam musterte sie mit gerunzelter Stirn, und sie senkte den Blick. Sie trug Jeans und einen Pullover, ihre ganz normale Alltagskluft. Nicht gerade das Passende für den Palast, aber sie wohnte schließlich nicht dort.
Die Stille war unangenehm.
„Setz dich doch.“ Danni zeigte auf das Wohnzimmer und die Couch, auf der eben noch ihr Vater gesessen hatte.
„Nein, vielen Dank. Es ist schon in Ordnung so.“ Dann setzte er sich doch.
Danni folgte ihm, ließ sich auf einem Stuhl nieder und beobachtete Adam misstrauisch.
„Ich muss mich entschuldigen.“
Nicht das schon wieder! „Das hast du bereits getan.“
„Adam stand auf und ging zum Kamin hinüber. „Nicht dafür … obwohl es mir immer noch leidtut. Und ich betone, dass ich es nicht so gemeint habe.“
„Wofür dann?“ Sie schnitt ihm das Wort ab, bevor er noch einmal über ihre nicht vorhandene Weiblichkeit reden konnte.
„Dafür, dass ich dich rausgeworfen habe.“
Sie musste lachen. „Dich ein bisschen herumzufahren, ist doch nicht meine richtige Arbeit, Adam. Ich arbeite für den Grand Prix. Ich bin gestern nur für meinen Vater eingesprungen, um ihm einen Gefallen zu tun. Der Rausschmiss ist also nicht schlimm.“
„Ich muss mich deshalb entschuldigen, weil ich möchte, dass du mich noch einmal fährst.“
Sie starrte ihn fassungslos an.
Schließlich sagte sie: „Danke. Aber wirklich nicht. Wie ich schon sagte, der Rauswurf ist halb so schlimm. Wie du feststellen konntest, eigne ich mich nicht besonders zum
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