Wie verführt man einen Star?
Pause. „Darüber würde ich mich gern unter vier Augen mit dir unterhalten, Jordan.“
„Jetzt nicht“, gab dieser zurück, und seine Arme schlossen sich noch fester um die zitternde Stephanie. „Lass uns bitte ein paar Minuten allein, Gideon, ja?“
„Wie du willst. Soll ich in der Küche warten oder was?“
„Geh einfach, Gid!“
Stephanie stöhnte wieder auf und drückte ihren Kopf noch fester gegen Jordans Brust. Am liebsten wäre sie auf der Stelle vor Scham gestorben. Warum tat sich der Erdboden nicht unter ihr auf, um sie zu verschlingen und sie so aus dieser grauenhaften Situation zu befreien? Sie hatte gerade den dümmsten Fehler ihres Lebens begangen.
Schlimm genug, dass ihr jegliche Zurückhaltung in Jordans Armen entglitten war, nein, es gab auch noch einen Zeugen für diesen entwürdigenden Kontrollverlust! Und nicht irgendeinen Zeugen, sondern ausgerechnet Jordans Zwillingsbruder!
„Ist schon gut, Stephanie, er ist weg“, raunte Jordan ihr zu. „Du kannst jetzt rauskommen.“
Gideon St. Claire mochte den Raum verlassen haben, aber Jordan war immer noch da! Nach dem, was gerade eben geschehen war, wollte sie weder mit ihm noch mit seinem Bruder konfrontiert werden.
Wie hatte sie sich bloß so gehen lassen können? Und dann noch mit Jordan Simpson, dem berühmten Jordan Simpson!
Jetzt blieb ihr keine Wahl mehr, sie musste endgültig ihre Sachen packen. Sofort. Keine Sekunde länger durfte sie in diesem Haus bleiben.
„Stephanie, nun beruhige dich mal!“, sagte Jordan, als sie sich hektisch von ihm loszumachen versuchte. „Wir sind doch beide erwachsene Menschen und … Verdammt, Stephanie, wir haben nichts Falsches getan!“
Nur kurz sah sie ihn direkt an, bevor sie ganz aufstand. „Du vielleicht nicht, aber ich schon. Ich muss auf der Stelle weg, Jordan.“
„Warum musst du das?“ Vergeblich versuchte er, sie festzuhalten. „Gideon bleibt nie länger.“
„Soweit es mich betrifft, war er schon viel zu lange hier. Lass mich endlich los“, bat sie flehentlich und wollte rückwärtsgehen.
„Erst wenn du dich beruhigt hast“, antwortete er entschlossen.
Unter den gegebenen Umständen war Stephanie so ruhig, wie es irgend ging. Sie hatte sich gerade eben noch vollkommen lächerlich gemacht, vor Jordan und auch vor seinem Bruder. Da war wohl ein wenig Hysterie erlaubt.
Ihr wurde ganz schwindelig, wenn sie daran dachte, wie intim Jordan sie gestreichelt hatte. Und wie ihre Leidenschaft dadurch entfesselt worden war, unkontrolliert, wild und heiß. Ihre Haut, ihre Brüste, alles fühlte sich hoch sensibilisiert an, und sie reagierte schon auf das bloße Gefühl von Stoff auf ihrer Haut. Zwischen ihren Schenkeln klang die Hitze der Lust allmählich ab.
Jordan hob die Schultern. „Zugegeben, es war ein bisschen unpassend, wie Gideon hereingeplatzt ist.“
„Ein bisschen unpassend?“ Sie lachte trocken und machte sich von Jordans Händen frei, um ihre Kleidung glatt zu streichen. „Was glaubst du, wie lange er da schon gestanden hat? Hat er uns beobachtet oder vielleicht auch nur gehört?“ Mit einem gequälten Laut auf den Lippen brach sie ab und dachte an ihren leisen Befreiungsschrei, den sie auf dem Höhepunkt ihrer sinnlichen Gier ausgestoßen hatte.
Abwehrend schüttelte Jordan den Kopf. „Selbst wenn Gideon etwas gesehen oder gehört haben sollte, ist er viel zu sehr Gentleman, um uns darauf anzusprechen.“
„Du machst die ganze Angelegenheit noch schlimmer“, warf Stephanie ihm vor und presste beide Handflächen gegen ihre Wangen.
Er musterte sie ratlos und stellte fest, dass die Unterbrechung durch Gideon ihr tatsächlich ziemlich zusetzte. „Kannst du die Sache nicht einfach vergessen oder wenigstens verdrängen?“, fragte er fast besorgt.
„Du hast leicht reden, denn für dich war es ja auch keine unendlich kompromittierende Situation.“
Völlig aufgelöst lief sie im Wohnzimmer auf und ab. Ihr war entgangen, wie sich ihr Zopf beim Liebesspiel aufgelöst hatte, und sie schenkte den wild abstehenden Haarsträhnen keinerlei Beachtung.
Fasziniert beobachtete Jordan sie, diese ungezähmte, verführerische Frau in seinem Haus. Er konnte sich gar nicht an ihr sattsehen und wäre am liebsten gleich mit ihr in seinem Schlafzimmer, dem ehemaligen Esszimmer, verschwunden.
„Schließlich war ich auch dabei“, gab er zu bedenken, und seine deutlich sichtbare Erregung war ein unumstößlicher Beweis dafür.
Ihre Augen glichen inzwischen schmalen, grünen
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