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Wie verführt man einen Star?

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Titel: Wie verführt man einen Star? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLE MORTIMER
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hier?“
    „Weiß der Himmel!“ Als er die Aggression in seiner Stimme hörte, bereute Jordan seinen Ausbruch sofort. Doch an diesem Abend brauchte der Wein länger, um den Schmerz in seinen Gliedmaßen zu betäuben. Im Augenblick biss Jordan die Zähne so fest zusammen, dass es mühsam war, überhaupt ein normales Wort über die Lippen zu bringen.
    „Gut. Meine Großeltern sind alle noch am Leben, genau wie meine Eltern.“
    Verkniffen nickte er und bedeutete ihr, fortzufahren.
    Da verstand Stephanie, dass sie ihn mit ihren Erzählungen von seinen Schmerzen ablenken sollte. „Die Großeltern väterlicherseits zogen nach Surrey, nachdem Grandpa vor fünf Jahren seine Baufirma verkauft hatte. Die Eltern meiner Mutter leben in Oxfordshire. Grandma war Professorin an der Universität und brachte es nicht übers Herz, die Stadt zu verlassen, in der sie so lange unterrichtet hatte. Meine Eltern wohnen in Kent und betreiben dort ein Gartencenter.“
    „Klingt gut“, murmelte er.
    „Ich habe eine Schwester, Joey. Sie ist …“
    „Moment mal. Joey ist eine Sie?“
    „Die Kurzform von Josephine“, klärte Stephanie ihn lächelnd auf und stellte fest, dass sich seine Gesichtszüge allmählich etwas glätteten. „Alle Welt nennt sie Joey. Wer ihren richtigen Namen benutzt, riskiert nämlich ein blaues Auge oder Schlimmeres.“
    „Schlimmeres?“
    „In der Schule hat sie damals einem Jungen einen ekligen Frosch ins T-Shirt gesteckt, weil der sie mit ihrem vollen Namen aufgezogen hatte.“
    „Und das blaue Auge?“
    „Bekam ein Mann, mit dem sie sich während ihres Studiums verabredet hatte. Überflüssig zu sagen, dass es bei diesem einen Date geblieben ist.“
    „Verständlich.“ Jordan musste tatsächlich lachen, und der Wein und das Feuer trugen zu seiner Entspannung bei. „Wie alt ist Joey, und was macht sie so?“
    „Sie ist Anwältin.“
    „Und wie alt?“
    „Ende zwanzig“, antwortete Stephanie vage und nahm einen größeren Schluck aus ihrem Glas. Schon zu Beginn dieses Gesprächs hatte sie befürchtet, irgendwann an diesen Punkt zu kommen.
    „Älter oder jünger als du?“
    „Ein wenig jünger.“
    Nachdenklich betrachtete Jordan ihr verschlossenes Gesicht. Was verheimlichte sie ihm? „Wie viel jünger?“, hakte er nach.
    Die Fassade fiel. „Fünf Minuten.“
    „Na, na, Stephanie“, sagte er in neckischem Ton. „Soll das etwa heißen, du bist auch ein waschechter Zwilling?“
    Ihre Lippen waren plötzlich schmal wie zwei Striche. „Ja.“
    „Eineiig?“
    „Ja.“
    Vor Überraschung riss Jordan die Augen weit auf. „Du meinst, es gibt zwei von deiner Sorte? Mit diesen unglaublichen roten Haaren, giftgrünen Augen, einem energischen Kinn und einem nervtötend starrsinnigem Temperament?“
    Nun feuerten diese giftgrünen Augen buchstäblich Blitze auf ihn ab. „Ich besitze kein starrsinniges Temperament! Was soll das überhaupt sein?“
    „Nein, das Gras ist auch nicht grün und der Himmel nicht blau“, erwiderte er ironisch.
    „Richtig, manchmal ist das so.“
    „Lass mich mal raten“, fuhr Jordan triumphierend fort. „Joey trägt ihre feuerroten Haare kurz geschnitten und kleidet sich in geschäftsmäßigen Kostümen und Seidenblusen?“
    Stephanie schnappte nach Luft. „Woher weißt du das?“
    Er zuckte die Achseln. „Gideon und ich haben auch völlig unterschiedliche Geschmäcker. Zwilling oder nicht, niemand möchte der Klon eines anderen Menschen sein.“
    „Aber Gideon und du, ihr seid doch ohnehin zweieiige Zwillinge.“
    „Trotzdem haben wir dieselbe Größe, dasselbe Alter und ein ziemlich ähnliches Aussehen. Aber die Haarfarbe ist anders.“ Er grinste. „Vielleicht sollten wir ihm deine Schwester mal vorstellen und sehen, was passiert? Da sie beide als Anwälte praktizieren, haben sie doch schon viel gemeinsam.“
    Stephanie ahnte, was geschehen würde, wenn die selbstbewusste, direkte Joey auf einen von Jordans arroganten Brüdern traf: Funkenflug und Feuerwerk.
    „Vielleicht lieber nicht“, lenkte nun auch Jordan ein, als hätte er ihre Gedanken gelesen. „So sehr ich die beiden manchmal leid bin, so etwas wünsche ich ihnen nicht an den Hals.“
    „Was soll das heißen?“
    „Das soll heißen, eine McKinley-Schwester zurzeit reicht für meine Familie vollkommen aus!“ Er lachte heiser.
    Offensichtlich hatte der Wein seine Zunge gelockert, und jetzt wurde er allmählich dreist. Das fachte alle möglichen Reaktionen in Stephanie an, leider auch eine

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