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Wie verkuppelt man eine Familie?

Wie verkuppelt man eine Familie?

Titel: Wie verkuppelt man eine Familie? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Greene
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anderen besitzen wunderschöne Häuser und können groß investieren. Ich habe mit einem undichten Dach und Möbeln von der Wohlfahrt angefangen und kann nur mit Mühe die Gehälter meiner zwei Angestellten zahlen.“
    „Garnet?“
    „Was denn?“
    „Du bist doch nicht neidisch, oder?“
    „Gott bewahre! Mir gefällt, was ich mir aufgebaut habe. Du sollst nur wissen, dass ich meinen Angehörigen nicht nahestehe. Ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt weiß, was Familienbindung bedeutet. Ich liebe meinen Sohn über alles, aber ich habe mich schon lange nicht mehr zu einem Mann hingezogen gefühlt. Und ich will dich nicht enttäuschen oder mich. Und ich mache mir Sorgen, weil ich keine Erfahrungen auf dem Gebiet Familie oder Ehe vorzuweisen habe.“
    „Hast du dir jetzt alles von der Seele geredet?“
    „Ja.“
    „Dann verabreden wir jetzt einen neuen Termin fürs Kajakrennen. Nächsten Freitag?“
    „Gut“, sagte Garnet und beendete das Gespräch.
    Sie fühlte sich erleichtert. Endlich hatte sie ihm offen eingestanden, wer sie wirklich war und welche Fehler sie gemacht hatte, ohne das Bild zu beschönigen. Er konnte also abspringen, ehe es zu spät war – sie brauchte sich nichts vorzuwerfen, schließlich hatte sie ihm einen Ausweg aufgezeigt.

6. KAPITEL
    Der nächste Freitag dämmerte heiß und strahlend. Keine einzige Wolke zeigte sich am Himmel und keinerlei Notfälle kündigten sich an.
    Beim Frühstück war Pete total aufgedreht. „Wann kommen sie denn endlich?“
    „Um dieselbe Zeit, die ich dir vor zehn Minuten genannt habe. Um elf.“
    „Vielleicht kommen sie ja früher!?“
    „Könnte sein, aber bestimmt nicht volle zwei Stunden.“
    Zwei Stunden später lag Pete auf der Veranda mit der gestrauchelten Katze auf dem Bauch. Er trug Badehose und Schwimmweste, eine dicke Schicht Sonnencreme und einen Strohhut – nur um anzugeben. Neben ihm stand eine Tasche, die er mittlerweile mindestens drei Mal umgepackt hatte. Sie enthielt ein Handtuch und frische Kleidung, Sonnenschutzmittel, drei Flaschen Wasser und in Plastik versiegelte Verpflegung, Insektenspray und ein Stift gegen Insektenstiche. Pete war seit fünf Uhr morgens zur Abfahrt bereit.
    Garnet trug einen dunkelgrünen Badeanzug, Shorts und ein ärmelloses Top. Sie hatte sich die Haare hochgesteckt und Sonnencreme aufgetragen, konnte aber weder ihre Schuhe noch die Brieftasche oder das Handy finden.
    „Deine Schuhe sind in der Waschküche, Mom.“
    „Warum in aller Welt sollten sie dort sein?“
    „Weil du sie da liegen gelassen hast.“
    „Ich weiß genau, wo ich die Hausschlüssel hingelegt habe …“, setzte sie an. Dann sah sie ihren Sohn lässig eine Hand heben und mit dem Schlüsselbund klimpern. Sie griff danach und kitzelte ihn zur Strafe – gerade als ein alter Volvo in den Hof einbog.
    Tucker und Will stiegen aus. Ein Fremder folgte. Herauszufinden, wer er war, dauerte jedoch kaum zwei Sekunden, denn sein Haar war heller als Tuckers und er musste etliche Jahre jünger sein, aber die markanten Gesichtszüge und der schlaksige Körperbau waren nahezu identisch.
    „Ich bin Ike“, stellte er sich vor, „der kleine Bruder von Tucker. Ich bin Arzt. Und nebenbei bemerkt: Wenn ich an einer Frau interessiert wäre, würde ich sie zu Dinner und Wein im Mondschein einladen, statt sie in dieser Gluthitze zu einem Kajakrennen herauszufordern.“ Er schüttelte den Kopf. „Mein Bruder weiß einfach nicht, wie man mit einer Frau umgeht.“
    Garnet lächelte. Sein Händedruck war warmherzig und lässig, genau wie sein ganzes Verhalten. Sie entdeckte einen gewaltigen Unterschied zwischen den Brüdern. Beide sahen unerhört gut aus, Ike aber strahlte Freundlichkeit und Ruhe aus, für Tucker dagegen typisch waren Ecken und Kanten und eine ausgeprägte Sinnlichkeit. Vielleicht kam es ihr auch nur so vor, weil ihr Körper von Tucker angezogen wurde wie ein Planet auf seiner Umlaufbahn um die Sonne. „Ich kann jetzt verstehen, warum Ihr Bruder Sie nie erwähnt hat …“
    „Ja, er hält mich gern versteckt – was ich auch heute bleibe. Ich bin der Unsichtbare im Hintergrund und fahre euch nur zum Start. Sein Truck steht schon hinter der Ziellinie.“
    „Du könntest mich auch mal zu Wort kommen lassen!“, warf Tucker ein.
    „Nicht nötig. Ich sage, wo es lang geht. Schließlich passe ich auf deinen Berg auf, während ihr vier diese Kajakfahrt veranstaltet. Und weil ich den ganzen Weg hierher fahren musste, bleibe ich auch über Nacht

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