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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Weg zu laufen. Ausgerechnet im Supermarkt.“
    „Ja, das sagtest du schon“, gab er entnervt zurück. „Aber so überraschend ist das nun auch wieder nicht. Ab und zu muss auch ich mal was essen.“
    „Na klar“, erwiderte sie, verführerisch lächelnd. „Aber du weißt doch, dass ich deinen Kühlschrank kenne. Letztes Mal herrschte da gähnende Leere.“
    Na toll, dachte Rose. Ausgerechnet jetzt muss eine von Lucas’ ehemaligen Bettgefährtinnen einen Generalangriff auf ihn starten. Und ich sehe total schlampig aus, mit Pferdeschwanz und alten, verwaschenen Jeans.
    Aber warum störte sie das überhaupt?
    Sie hatte ja schließlich kein Date mit Lucas. Sie waren kein Paar – er war nur ein Kunde und sie seine Kochlehrerin. Mehr nicht.
    Sie hätte sich also eigentlich besser fühlen müssen. Tat sie aber nicht.
    „Du siehst mal wieder umwerfend aus“, gurrte Marsha verführerisch.
    Die peinlich berührte Rose wäre am liebsten im Erdboden versunken. Doch der tat ihr nicht den Gefallen, sich unter ihr aufzutun.
    „Du siehst auch toll aus“, erwiderte Lucas steif. „Aber wenn du uns jetzt bitte entschuldigen würdest …? Wir müssen mit unserem Einkauf fertig werden und dann schnell nach Hause.“
    „Wir?“ Anscheinend bemerkte die rothaarige Frau Rose erst jetzt. Überrascht musterte sie sie.
    „Marsha Hancock, das ist Rose Clancy. Rose, Marsha.“
    „Hallo, schön, Sie kennenzulernen“, brachte Rose gequält hervor.
    „Ja, finde ich auch“, murmelte Marsha und wandte sich sofort wieder Lucas zu. „Wie gesagt, du siehst umwerfend aus. Hast du Freitag schon was vor? Ich will bei mir zu Hause eine kleine, aber feine Party veranstalten, und …“
    „Freitag sind wir leider schon ausgebucht“, erklärte Lucas und blickte Rose an. „Was meinst du, Schatz, sind wir hier durch?“
    Schatz? Hatte er sie eben Schatz genannt? Rose war so verblüfft, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Plötzlich legte Lucas ihr einen Arm um die Schulter und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Dann wandte er sich wieder der anderen Frau zu und sagte: „Ja, ich glaube, wir haben alles. War schön, dich mal wiederzusehen, Marsha.“
    Mit der einen Hand hielt er immer noch Rose im Arm, mit der anderen schob er den Einkaufswagen, während sie sich entfernten. Rose versuchte immer noch zu begreifen, was eben passiert war. Als sie verstohlen über die Schulter blickte, stellte sie fest, dass es der schönen Marsha genauso ging.
    An der Kasse zahlte Lucas die Waren, dann gingen sie hinaus auf den Parkplatz. Der Abendwind war kühl, und über ihnen funkelten die Sterne.
    Schweigend sah sie ihm zu, wie er die Einkäufe im Kofferraum verstaute. Erst als er ihn zugeschlagen hatte, meldete sie sich zu Wort.
    „Was war denn das da gerade? Ich meine mit dieser Marsha?“
    „Ach, die Frau nervt doch nur. Sie sollte glauben, dass du und ich zusammen sind. So bin ich sie am einfachsten losgeworden.“
    Auch wenn sie ihn jetzt vielleicht nervte: Irgendwann in nicht allzu ferner Vergangenheit musste Lucas sie sehr interessant und anziehend gefunden haben. Er hatte ja mehr als deutlich gemacht, dass da was gelaufen war!
    „Und um ihr vorzumachen, dass wir zusammen sind, musstest du mich Schatz nennen?“
    „Klang doch überzeugend, oder? Oder gefällt dir Schatz nicht? Ich hätte dich auch Liebling nennen können. Oder meine Süße oder Darling.“
    Diese Kosenamen aus seinem Munde machten sie ganz nervös.
    „Aber das alles bin ich nicht für dich, Lucas. Was ist, wenn sie rumerzählt, dass sie uns zusammen gesehen hat? Dass du mich Schatz genannt hast? Dass wir wie ein Liebespaar gewirkt haben?“
    „Wäre das so schlimm?“
    „Es wäre … unehrlich.“
    „Und du bist ja immer ehrlich.“
    „Ich gebe mir Mühe.“
    „Das freut mich“, sagte er und kam ihr ganz nahe. „Dann gib mir auf folgende Frage eine ehrliche Antwort: Was würdest du tun, wenn ich dich jetzt küssen würde?“
    Ihre Knie begannen zu zittern.
    Warum wurde sie so nervös? Das war doch lächerlich! Sie war eine erwachsene Frau, eine Frau, die sogar schon eine Scheidung hinter sich hatte. Und kein Schulmädchen vor dem ersten schüchternen Tanzstundenkuss!
    Erwartungsvoll sah er sie an. Dieser Blick – ihr wurde ganz anders.
    Noch hatte sie nicht geantwortet, noch hatte sie die Wahl. Sie konnte standhaft und ehrenwert sein und ihm sagen, dass sie keinen Kuss von ihm wollte. Aber das wäre eine faustdicke Lüge. Oder sie war ehrlich und gestand ihm,

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