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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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schließlich hervor.
    „Hör mal, es tut mir leid. Ich hätte gleich, als ich mich bereit erklärt hatte, für dich zu arbeiten, was sagen sollen.“ Sie holte kurz Luft. Aber bevor er etwas einwenden konnte, sprach sie danach schnell weiter. „Ich habe sofort gemerkt, dass da etwas zwischen uns ist, eine … gewisse Anziehung. Aber ich hatte mir nichts weiter dabei gedacht. Es ist meine Schuld, ich hätte schon früher was sagen müssen. Aber es ist nun mal so. Ich bin nicht auf der Suche nach einem Mann und …“
    Sie war nicht …?
    „Ich habe mich dir ja nicht angeboten“, gab er knapp zurück. Er war verwirrt und vor allem verärgert. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte ihn eine Frau zurückgewiesen!
    „Und selbst wenn ich auf der Suche nach einem Mann wäre …“ – sie schluckte kurz – „… wärst du nicht der Richtige.“
    Das brachte ihn vollends aus der Fassung. Ungläubig sah er sie an. So hatte er sich das nicht vorgestellt; er hatte eher damit gerechnet, dass er sie nach dem leidenschaftlichen Kuss beruhigen müsste. Sie wieder auf Betriebstemperatur herunterkühlen, um sein Verführungswerk nach Plan langsam und vorsichtig fortzusetzen. Stattdessen beleidigte sie ihn!
    „Was soll das heißen, ich wäre nicht der Richtige?“, stieß er gereizt hervor. „Stimmt irgendwas nicht mit mir?“
    Nervös sah Rose sich um, um sicherzugehen, dass niemand mithörte.
    Dann blickte sie ihm wieder in die Augen. „Doch, doch, mit dir stimmt alles, Lucas. Du … du bist einfach nicht mein Typ.“
    „Dein Typ?“, wiederholte er ungläubig. Wahrscheinlich träume ich das alles nur, sagte er sich. Das kann doch nicht wahr sein. Ich stehe auf einem Supermarktparkplatz einer wunderschönen Frau gegenüber, und sie sagt, ich soll mich verziehen. So etwas hatte er noch nie erlebt, und deshalb konnte er damit nicht umgehen. Wut kochte in ihm hoch.
    Er verschränkte die Arme vor der Brust und funkelte sie zornig an. „Was für ein Typ bin ich denn deiner Meinung nach?“
    „Herrschsüchtig. Du musst immer den Ton angeben.“
    „Herrschsüchtig ist keine Typenkategorie“, argumentierte er, weil er der Bezeichnung an sich nicht widersprechen konnte. Natürlich trat er bestimmend auf, aber das betrachtete er als Zeichen von Selbstbewusstsein. Alle Kings waren von sich und ihren Fähigkeiten überzeugt und konnten es nur schwer ertragen, wenn jemand nicht die volle Leistung erbrachte. Die Kings waren Kämpfernaturen. Sie erreichten ihre Ziele, und wenn jemand dumm genug war, sich ihnen in den Weg zu stellen, musste er die Konsequenzen tragen.
    So waren die Kings. Und deshalb war auch Lucas so.
    Sicher, man hatte ihn schon mal arrogant genannt. Und unnachgiebig. Manchmal sogar egoistisch. Aber damit musste er eben leben. Das war der Preis, den er zahlen musste, um immer das zu bekommen, was er wollte. Und ganz sicher würde er sich bei Rose Clancy – oder sonst jemandem auf der Welt – nicht dafür entschuldigen, dass er war, wie er war.
    „Wann habe ich dich herumkommandiert?“, bohrte er nach.
    Sie seufzte. „Gar nicht. Bisher noch nicht.“
    „Bisher …? Ach, du bist also eine Wahrsagerin! Du kannst in die Zukunft sehen und weißt, dass ich dich irgendwann herumkommandieren werde?“
    „Dafür brauche ich nicht in die Zukunft zu sehen“, belehrte sie ihn. Sein aggressiver Ton ärgerte sie. „Mir reicht ein Blick in die Vergangenheit.“
    „Das ergibt doch keinen Sinn.“
    „Für mich schon.“
    Lucas schüttelte den Kopf und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Vergeblich. Das war doch alles unlogisch, unvernünftig, der reine Irrsinn! Würde seine Racheplan hier enden – auf einem Supermarktparkplatz?
    „Ich kann das alles einfach nicht glauben“, murmelte er, mehr an sich als an sie gerichtet.
    „Das kann ich mir vorstellen. So etwas bekommst du bestimmt nicht oft zu hören.“
    „Nicht oft …? Nie.“
    „Es tut mir leid, Lucas“, meinte sie, „aber ich brauche diesen Job wirklich und möchte nicht, dass wir mit falschen Erwartungen zusammenarbeiten.“
    Er versuchte, sich zu beruhigen. Immerhin haute sie nicht einfach ab. Sie wollte nur klare Fronten schaffen. „Hm, okay.“
    „Kuss hin oder her, ich finde, wir sollten es beim Lehrer-Schüler-Verhältnis belassen. Okay?“
    Mann, dachte er, wenn Sean das hören könnte – der würde sich kaputtlachen. Mir würde es ja nicht anders gehen, wenn das einem meiner Brüder passiert wäre. Aber wenn man es selbst erlebt, ist es

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