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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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Gegensatz zu Rose war es Delilah jedoch schon auf dem College gelungen, sich gegen die Ansprüche und Forderungen ihrer Familie zur Wehr zu setzen.
    „Komm, Süße, du hattest doch keine Wahl. Ein Kuss, bei dem dir alle Sicherungen durchgeknallt sind. Und ich bin deine beste Freundin. Wem hättest du es denn sonst erzählen sollen?“
    „Niemandem“, erwiderte Rose und goss sich einen Kaffee ein. „Aber im Ernst, der Kuss hatte nichts zu bedeuten.“
    „Na, klar doch. Deshalb hast du noch einen Tag später in den höchsten Tönen davon geschwärmt. Wie war das doch gleich: ‚So einen Kuss habe ich noch nie erlebt. Sein Kuss ist wie ein Vorgeschmack auf das, was er sonst noch alles mit einer Frau anstellen kann.‘“
    Rose seufzte. „Jetzt sag nicht, du hast mitgeschrieben.“
    „Nein, deine Worte haben sich in meinem Gehirn eingebrannt, so eifersüchtig hast du mich damit gemacht.“ Delilah legte eine kurze Kunstpause ein. „Und wie ist der zweite Akt verlaufen? Kuscheln in der Küche? Händchenhalten beim Hähnchenbraten?“
    „Nichts dergleichen“, erwiderte Rose mit fester Stimme, obwohl ihr die Vorstellung durchaus gefiel.
    „Du hältst dich also an die Regeln, die du dummerweise selbst aufgestellt hast? Lehrerin und Schüler, alles rein geschäftlich?“
    „Allerdings. Muss ich. Ich brauche seine guten Honorare.“
    „Ach, jetzt komm schon!“
    „Nur deswegen habe ich den Job doch angenommen. Hast du das vergessen?“
    „Wenigstens hast du dir das eingeredet. Aber, wir wissen doch beide, dass er eine ganz schöne Wirkung auf dich hat, Schätzchen.“
    Stimmt schon, dachte Rose. Und die Wirkung verstärkte sich eher noch, weil sie jeden Abend auf engstem Raum mit ihm zusammen war, nämlich in der Küche. Obwohl Lucas sich seit diesem einzigen, umwerfenden Kuss absolut korrekt verhielt. Freundlich, aber distanziert. Er hatte keinen Annäherungsversuch mehr gewagt, sie nicht einmal mit einem Blick gemustert, der verraten hätte, dass der Kuss ihn so beeindruckt hatte wie sie.
    Warum machte sie sich deshalb nur so verrückt?
    „Ja, sicher hat er eine Wirkung auf mich“, gab sie zu. „Aber das heißt noch lange nicht, dass ich deswegen aktiv werde.“
    „Du tust mir leid.“
    „Wie bitte?“
    „Rose, wir sind beste Freundinnen, und du weißt, ich liebe dich heiß und innig …“
    „Da kommt doch noch ein Aber, oder?“
    „Aber“, fuhr Dee fort, „du würdest eine gute Gelegenheit nicht mal erkennen, wenn sie dir auf dem Silbertablett serviert wird.“
    „Doch“, gab Rose einsilbig zurück. Unruhig ging sie durch ihre kleine Küche und blickte aus dem Fenster.
    Seit ihrer Scheidung lebte sie in diesem Haus, und sie hatte sich hier immer wohlgefühlt. Es war recht klein und lag in einer der älteren Gegenden von Long Beach. Kein Vergleich mit dem riesigen Herrenhaus, in dem sie aufgewachsen war – doch gerade das gefiel ihr so gut daran. Große Häuser empfand sie als kalt. Leer.
    Obwohl sie sich eingestehen musste, dass das nicht auf alle zutraf. Das Haus von Lucas war gigantisch und strahlte trotzdem Wärme aus. Als sie es betreten hatte, hatte sie sich dort sofort zu Hause gefühlt. Was wiederum vielleicht auch nicht gut war.
    „Dann nutze deine Chance“, forderte Dee sie auf. „Hol dir Lucas King ins Bett und hab deinen Spaß mit ihm.“
    „Du schreibst wieder an deinem Liebesroman, stimmt’s?“
    Dee lachte. „Du hast recht. Mann, Rose, warum zögerst du noch? Er ist Single, und du bist Single.“
    „Du weißt genau warum“, erwiderte Rose, ging auf den Flur und öffnete die Hintertür. Es war kalt draußen, aber die frische Luft tat ihr gut. Sie trat hinaus in den Garten.
    „Er ist zu sehr wie Dave“, sagte Rose ruhig. „Und wie mein Vater. Und wie Henry.“
    „Reiche Männer sind doch nicht alle gleich.“
    „Nein, aber die Clancy-Männer und die King-Männer sind sich so ähnlich, dass bei mir alle Alarmglocken schrillen.“
    „Na gut, das kann ich verstehen“, erwiderte ihre Freundin. „Aber du bist nicht mehr die gleiche Rose wie damals. Du bist stark geworden und lässt dich nicht mehr unterbuttern.“
    Da hat sie recht, dachte Rose und empfand so etwas wie Stolz. Sie hatte hart daran gearbeitet, selbstbewusster zu werden. Früher hatten ihr Vater und ihr Bruder ihr ganzes Leben bestimmt. Sie war immer die brave, kompromissbereite Tochter und Schwester gewesen.
    Sie wusste auch, woher diese Schwäche kam. Ihre Mutter war gestorben, als sie zehn war, und

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