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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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ausdiskutieren.
    Einmal in der Woche trafen sich die drei Brüder, denen King Construction gemeinsam gehörte, zu einem Meeting, bei dem Berufliches, aber manchmal auch Privates besprochen wurde. Abwechselnd fanden diese Treffen bei einem der Brüder statt, und diese Woche war Sean an der Reihe.
    Er wohnte in einem ehemaligen Wasserturm, der komplett umgebaut worden war. Von dort aus hatte man einen wunderbaren Ausblick auf den Ozean.
    Doch Lucas hatte keine Gelegenheit, ihn zu genießen, denn er wurde von Rafe scharf unter Beschuss genommen. Die Vorwürfe prasselten nur so auf ihn ein. „Das kannst du doch nicht machen. Bist du verrückt geworden?“
    „Ich bin der Normalste von uns allen.“ Lucas erhob sich, ging zur Hausbar hinüber und goss sich einen Whisky ein. Er nahm einen Schluck und wandte sich seinem Bruder zu. „Dave Clancy hat uns betrogen. Du kennst die Geschichte ja. Er hat uns von einem Mitarbeiter ausspionieren lassen und uns mit diesem Insiderwissen etliche Aufträge vor der Nase weggeschnappt. Deshalb haben wir immer noch eine Rechnung mit ihm offen. Dafür muss er zahlen.“
    „Um Himmels willen, das war vor zwei Jahren“, erwiderte Rafe. „Lass doch diese alten Geschichten ruhen.“
    „Kommt überhaupt nicht infrage“, stieß Lucas grimmig hervor.
    Klar, Rafe spielt jetzt den Großherzigen, weil er glücklich verheiratet ist, dachte Lucas. Satt und zufrieden ist er geworden. Vor zwei Jahren sah das noch anders aus. Da haben wir alle drei vor Wut gekocht, weil wir Dave juristisch nichts anhaben konnten. Uns fehlten einfach die Beweise. Aber weil seither so viel Zeit vergangen ist, haben Rafe und Sean die Sache inzwischen abgehakt.
    Doch an Lucas nagte die alte Geschichte noch immer. Wahrscheinlich, weil er derjenige gewesen war, der Dave seinen Brüdern vorgestellt hatte. Also nahm er den schmutzigen Verrat auch persönlicher.
    „Ich wollte ihm das ja schon ausreden“, beteuerte Sean. „Aber er hat genauso einen Dickkopf wie unser Dad.“
    „Ich glaube, so einen Dickkopf hat keiner“, erwiderte Rafe. Dann wandte er sich wieder an Lucas. „Wenn du mit Dave eine Rechnung offen hast, musst du das auch mit ihm klären. Dafür seine Schwester zu benutzen ist einfach nur mies.“
    „Genau“, stimmte Sean zu.
    Nachdenklich schwieg Lucas einen Moment, denn im Stillen musste er seinem Bruder recht geben. Ein bisschen jedenfalls. Rache war einfach zu süß.
    „Rose ist Daves wunder Punkt“, stieß er hervor. „Seine kleine Schwester, die ihm über alles geht. Ihr wisst doch noch, wie er immer von ihr geschwärmt hat. Sie in den Himmel gelobt hat.“
    „Auch das ist Jahre her“, merkte Rafe an.
    „Familienbande bleiben. Die sind beständig.“
    „Das kann ich nur bestätigen“, murmelte Sean und zuckte mit den Schultern, als Lucas ihn prüfend ansah. „Na schön. Wenn du meinst, dann tu, was du nicht lassen kannst. Erst das arme Mädchen verführen und es dann fallen lassen.“
    „Verdammt noch mal, Sean …“
    „Jetzt greif doch nicht Sean an“, ging Rafe dazwischen. „Er hat es doch nur genau auf den Punkt gebracht.“
    „Ach ja?“, erwiderte Lucas und blickte Rafe tief in die Augen. „Ich will dir mal was sagen. Du spielst hier den Heiligen. Aber warst du nicht derjenige, der die Kekskönigin Katie nur verführen wollte, um sie zu der Einsicht zu bringen, dass nicht alle Männer aus der Familie King miese Typen sind? Wo waren denn da deine hohen moralischen Ansprüche, Rafe?“
    Rafe zuckte zusammen. Das hatte gesessen. Nachdem er einige Sekunden nachgedacht hatte, erwiderte er: „Ja, du hast recht, das gebe ich zu. Und ich habe sie wegen dieses hirnrissigen Plans fast verloren. Das solltest auch du bedenken.“
    „Der Unterschied ist, dass ich Rose ja gar nicht behalten will“, schoss Lucas zurück. Jedenfalls nicht für immer, dachte er. Aber ich habe es auch nicht gerade eilig, sie loszuwerden.
    Dieser Gedanke verärgerte ihn. Schon seit einer Woche kam Rose jetzt jeden Abend zu ihm nach Hause. Sie arbeiteten zusammen in der Küche, unterhielten sich und lachten. Und nicht ein einziges Mal hatte einer von ihnen diesen unglaublichen Kuss angesprochen.
    Aber der Kuss war Fakt. Unausgesprochen schwebte er immer zwischen ihnen.
    „Na ja, wenn du meinst, dass das etwas an der Sache ändert …“, murmelte Rafe. „Ich meine, hast du geplant, Katie zu heiraten, als ihr euch getroffen habt? Ich glaube kaum.“ Lucas stellte sein Glas ab, ging durchs Zimmer und baute sich

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