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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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sicher?“
    Dave erhob sich ebenfalls und ging auf sie zu. Sie funkelte ihn zornig an. „Ja, da bin ich mir sicher. Lucas würde nie … Er hätte doch nicht …“ Mitten im Satz hielt sie inne. Die Gedanken überschlugen sich in ihrem Kopf.
    Ihr Verstand sagte ihr, dass es sein konnte, dass Dave recht hatte. Warum sonst sollte sich ein Mann wie Lucas King für Rose, die Heilige, interessieren? Doch ihr Herz war anderer Ansicht. Sie erinnerte sich an seine Zärtlichkeiten, seine Küsse, die geflüsterten Worte der Leidenschaft. Das konnte er ihr doch nicht vorgespielt haben!
    Drei Tage lang tobte der Sturm über Long Beach.
    Am dritten Tag fühlte sich Lucas wie ein Tiger im Käfig. Wegen des starken Regens ruhten alle Bauarbeiten, deshalb konnte er keine Baustellen inspizieren. Also saß er wie festgekettet in seinem Büro und musste einen Kunden nach dem anderen besänftigen. Irgendwann konnte er nicht mehr.
    Als er es nicht mehr aushielt, setzte er sich in sein Auto und fuhr einfach los. Hatte er ursprünglich noch vorgehabt, nur ziellos durch die Gegend zu fahren, um sich abzulenken, landete er schließlich unweigerlich vor Roses Haus. Ihre Adresse herauszubekommen war einfach; ihr kleines Unternehmen stand im Branchenbuch.
    Jetzt saß er ratlos in seinem Wagen und hörte, wie der Regen aufs Autodach prasselte. Er wusste, dass sie zu Hause sein musste, denn ihr Minivan mit der Bratpfanne auf dem Dach stand in der Einfahrt. Als er das lächerliche Fahrzeug musterte, musste er, gegen seinen Willen, lächeln. Nur Rose würde so ein Ungetüm fahren. Und nur Rose konnte ihn so durcheinanderbringen.
    Seit Tagen musste er ständig an sie denken; sie verfolgte ihn bis in den Schlaf. Wenn er im Bett lag, wünschte er sich, sie läge neben ihm. Sie war ihm wirklich ans Herz gewachsen.
    Und gerade deshalb, dachte er, war es an der Zeit, die Sache zu beenden.
    Sein Plan hatte ja funktioniert, also war er damit durch. Schließlich war er nicht auf der Suche nach einer Beziehung. Er war nicht der Typ zum Heiraten, und selbst wenn, hätte er sicher nicht in Dave Clancys Familie eingeheiratet. Es gab also keinen Grund, noch irgendetwas zwischen Rose und ihm im Unklaren zu lassen. Es war Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen und sich davonzumachen.
    Falls sie wirklich schwanger sein sollte – egal, darüber konnte er sich immer noch Gedanken machen, wenn er es sicher wusste.
    Schließlich stieg er aus dem Auto aus und ging durch den strömenden Regen langsam auf ihr Haus zu. Dabei hatte er immer das Fenster im Blick, hinter dem Licht brannte. Noch bevor er die Veranda erreicht hatte, öffnete sich die Haustür. Rose stand im Türrahmen und beobachtete ihn.
    Trotz allem machte sein Herz einen Freudensprung, als er sie sah. Sie trug ihr blondes Haar offen und hatte verwaschene Jeans an. Ihre rote Bluse war tief ausgeschnitten und erlaubte einen verlockenden Blick auf ihre verführerischen Brüste. Reserviert musterte sie ihn. Dabei hielt sie sich so krampfhaft an der Tür fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
    „Lucas …“
    „Hallo.“
    „Du bist ja ganz nass.“
    „Was?“ Er sah zum Himmel, als ob er den Regen erst jetzt bemerkte. „Ja, du hast recht.“
    Sie trat einen Schritt zurück in den Flur. „Willst du reinkommen?“
    Er nickte und nahm die Treppe in schnellen Schritten. Als er das Haus betrat, streifte er sie kurz, und schon bei dieser flüchtigen Berührung wurde ihm ganz heiß. Er zog sein Jackett aus, gab es ihr, und sie hängte es an die Garderobe. Anschließend stand sie einfach nur da und sah ihn an.
    Und wartete.
    Wäre er einfach seinem Instinkt gefolgt, hätte er sie in die Arme geschlossen und seinen Racheplan und Dave vergessen. Doch deshalb war er nicht hier.
    Sie ging den Flur entlang, und er folgte ihr. Ihm gefiel nicht, wie beklommen sie beide waren. Schließlich landeten sie in ihrem Wohnzimmer – dem kleinsten Wohnzimmer, das er je gesehen hatte.
    Hier fühlte er sich wie Gulliver bei den Liliputanern. Alles erschien ihm viel zu klein: die Couch, die Stühle, der Tisch. An den Wänden hingen gerahmte Poster und ein paar Familienfotos, und aus der Küche drang der Geruch von etwas außerordentlich Schmackhaftem herüber.
    Trotz oder vielleicht gerade wegen der Beengtheit war es warm und gemütlich, und er fühlte sich wie ein Eindringling. Was er ja auch war. Er fühlte sich unwillkommen. Es war eindeutig, dass er nicht hierhergehörte, und nach ihrem kühlen Empfang zu urteilen,

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