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Wie vernascht man einen Millionär?

Wie vernascht man einen Millionär?

Titel: Wie vernascht man einen Millionär? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Child
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„Ja. Das war der Plan.“
    „Der Plan …?“ Enttäuscht schüttelte sie den Kopf. „Oh, wow, es gab einen richtigen Plan.“
    Nur mit Mühe hielt er ihrem Blick stand. Er wusste gar nicht mehr, wann er das letzte Mal Schuldgefühle empfunden hatte. Aber jetzt zerrissen ihn Schuld und Bedauern förmlich.
    Er versuchte, diese Gefühle beiseite zu wischen. Verdammt, er hatte doch nur getan, was eben nötig war. Dave hatte seine Strafe verdient! Wenn dabei auch jemand anderes zu Schaden kam, war das zwar nicht schön, aber manchmal ging es eben nicht anders.
    „Rose, du musst mir glauben: Dir wollte ich nicht wehtun.“
    „Ach, was soll’s? So hast du eben gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.“
    Sie klang unendlich verletzt, und ein tiefer Schmerz durchzuckte ihn. Er fühlte sich hin- und hergerissen. Sie war die Schwester des Mannes, den er als seinen Feind betrachtete. Aber sie war auch die Frau, mit der er die letzten Wochen verbracht hatte. Wochen voller Lachen, voller Gespräche, voller Liebe.
    Liebe? Nein, nein. Diesen Gedanken verdrängte er schnell wieder. Er liebte Rose nicht. Eigentlich liebte er niemanden. Was er für sie empfand, war … Hm, er fand jetzt gerade nicht die richtige Bezeichnung dafür, aber Liebe war es nicht, soviel war klar. Wie hätte das denn sein können?
    Das war nicht Bestandteil seines Planes.
    Er holte tief Luft. „Also … so, wie es sich entwickelt hat, war es nicht gedacht.“
    „Nein? Wie denn dann? Du wolltest mich ins Bett bekommen und danach einfach verschwinden? Nie wieder von dir hören lassen? War das der Plan?“
    „Ja, so ungefähr“, gab er zu, obwohl es ihm unendlich schwerfiel. Als er den Plan entwickelt hatte, war ihm alles so einfach vorgekommen. Jetzt herrschte das totale Wirrwarr, und er war tiefer darin verstrickt, als ihm lieb war. Jetzt sah er in die Augen einer Frau, die sich verletzt und gedemütigt fühlte, und hätte sich am liebsten selbst in den Hintern getreten.
    Noch immer sah sie ihn an wie einen Fremden, der sich rein zufällig in ihr Haus verirrt hatte. Er versuchte, ihr seine Sicht der Dinge begreiflich zu machen. „Rose, als das Ganze losging, kannte ich dich doch noch nicht wirklich.“
    „Du kennst mich immer noch nicht wirklich, wenn du glaubst, ich bleibe hier ruhig stehen und höre mir an, wie du versuchst, dich herauszureden.“
    „Na, hör mal. Dave hat mich bestohlen, unsere Freundschaft verraten.“
    „Und was hast du getan, Lucas? Ist das denn wirklich was anderes?“ Prüfend sah sie ihn an, wandte dann den Blick ab und ergänzte: „Dave hatte wenigstens einen Grund für das, was er gemacht hat. Einen wichtigen Grund, auch wenn das seine Taten nicht entschuldigt. Aber du – dir ging es doch nur um Rache, um kleinliches Heimzahlen.“
    „Kleinlich?“ Er packte sie bei den Schultern.
    Sicher, wenn er sich jetzt wie ein Mistkerl vorkam, weil er sie benutzt hatte, geschah ihm das recht. Damit musste er leben. Aber er konnte nicht akzeptieren, dass sie sein verständliches Rachebedürfnis als kleinlich bezeichnete. „Ich habe Dave vertraut, und meine Brüder auch. Er hat uns alle drei verraten, betrogen. Es ist doch nicht kleinlich, wenn man sich dafür Genugtuung verschafft.“
    Sie entwand sich seinem Griff. „Und ich war das Werkzeug für deine Rachepläne.“
    „Nein, du warst nicht nur ein Werkzeug, Rose“, versuchte er, sich zu verteidigen. „Du warst …“
    „Ein Bauernopfer? Völlig unwichtig – und dumm und leichtgläubig noch dazu?“
    „Rose, bitte versteh doch“, bat er, doch er wusste, dass sie ihm nicht einmal mehr zuhörte.
    Noch einmal versuchte er, sie zu berühren, aber sie zuckte zurück wie vor einem ekelhaften Ungeheuer.
    Und genau so fühlte er sich auch. Wie ein Ungeheuer.
    „Fass mich bloß nicht an“, stieß sie hervor. „Mein Gott, du bist auch nicht besser als die anderen. Du hast mich benutzt. Wie mein Vater. Und Dave. Und Henry. Mein Gott, was war ich dumm. Ich habe nichts gemerkt.“
    Voller Bitterkeit lachte sie auf. Das Geräusch tat Lucas in der Seele weh.
    „Du solltest ja auch nichts merken“, erwiderte er verlegen.
    „Na, dann herzlichen Glückwunsch, das ist dir toll gelungen! Dann hat dein Plan ja wunderbar funktioniert. Der große böse Dieb hat seine Lektion erteilt bekommen, und wenn Rose, die Heilige, auch was abbekommen hat – was soll’s?“
    „Rose hör zu …“
    „Nein, du hörst jetzt mir zu“, schimpfte sie und lief vor Zorn rot an. „Was

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