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Wie viel kann eine Frau ertragen

Wie viel kann eine Frau ertragen

Titel: Wie viel kann eine Frau ertragen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anni Schwarz
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klingelte, nahm mein Mann natürlich ab und sprach mit dem Makler. Der Makler erzählte ihm, dass er eine Wohnung in Aussicht hätte. Da hat Viktor dann ganz große Ohren gemacht und alles natürlich auch aufgenommen und für später aufbewahrt. Bevor wir dann zu den Schwiegereltern weggefahren sind, gab es ordentlich Krach. Das alles passierte am 23. Dezember.
     
     
     
     
     
     

Weihnachten –„Fest der Liebe“
     
     
    Die Weihnachten 1996 werde ich nie vergessen! Meine Schwiegereltern hatten alle ihre Kinder mit Schwiegerkindern und Enkeln für den 23. Dezember eingeladen, weil ich am Heiligabend in die Nachtwache musste. Wir haben dann alle zusammen gegessen, danach gab es noch Gedichte und Lieder unter dem Tannenbaum von allen Kindern. Mein Mann verhielt sich ganz komisch, aber ich konnte es nicht deuten, warum? Im Wohnzimmer saß er mir gegenüber und schaute mich mit einem verachtenden Blick nur mal ab und zu an. Jeder von seinen Geschwistern und auch die Eltern hatten gemerkt, dass zwischen uns wieder Stress war.
    Unser Thomas fragte, ob er da zur Nacht bleiben könnte, er wollte gerne bei seinem Opa und seiner Oma bleiben. Irgendwann gegen 23.00 Uhr fuhren wir ohne Thomas nach Hause. Die Stimmung im Auto war sehr bedrückend, aber es war ja nichts Neues.
    Als wir dann endlich zu Hause waren, gingen die Kinder ins Bett. Ich hatte mich auch für die Nacht fertig gemacht, mein Nachthemd angezogen und mich ins Bett gelegt. Viktor lag schon im Bett. Kaum war ich unter meiner Decke, da wusste ich nicht, wie mir geschah. Plötzlich saß mein Mann auf meinem Brustkorb, meine Hände unter seinen Beinen eingeklemmt, sodass ich mich gar nicht wehren konnte, und seine Hände an meinem Hals. Er hat nur geschrien:
    „Ich werde dir eine Wohnung geben, du wirst es ganz schnell vergessen! Ich zeig dir gleich eine Wohnung!“, und drückte immer mehr zu. Ich habe mich erst mit Händen, die an meinem Körper und seinen Beinen lagen, und meinen Beinen gewehrt. Aber es brachte mir nichts, weil er auf mir saß und ich ihm ausgeliefert war. Er drückte immer fester und fester zu, dass ich kaum Luft bekam. Ich konnte in dem Moment nicht viel denken, geschweige denn reden. Ich merkte nur, dass meine Augen sich nach oben verdrehten, und dann dachte ich nur noch: „Das ist dein Ende!“ Als Viktor es merkte, dass etwas jetzt mit meinen Augen passierte, hat er seine Hände von meinem Hals weggenommen. Ich weiß nicht, was er da noch sagte. Aber als er von mir losgelassen hatte, bin ich dann ins Kinderzimmer, wo unsere Kinder waren, und habe mich auf das Bett gesetzt. Er kam dann hinterher und was machte er? Er hat mich vor unseren Kindern auf dem Bett gewürgt. Ich sah auf der linken Seite an meinem Kopf die Kleine, die laut geschrien und geweint hat, rechts auf dem Bett saß Benny und sah sehr blass aus, er konnte in dem Moment nichts sagen. Und Matthias stand im Zimmer und konnte wohl nicht begreifen, was sein Vater mit seiner Mutter tat. Oh Gott, ich fühlte mich wie das Letzte, wie Dreck, nichts wert, es war so erniedrigend.
    Das Schlimmste für mich war, dass mein Mann mich vor den Kindern gewürgt hatte. Solche Erlebnisse vergisst man nie, nicht ich und auch nicht die Kinder.
    Gegen ein Uhr morgens hatte es sich bei uns etwas beruhigt, und als Viktor mit seiner „Heldentat“ fertig war und noch viele seiner Kommentare losgelassen hatte, ging er ins Bett. Benny und Bettina gingen auch zu Bett, Matthias und ich sind dann ins Wohnzimmer auf das Sofa. Mein armer kleiner Matthias, er konnte nicht schlafen vor Angst um seine Mama, aber auch vor Aufregung über das Erlebte. Auch ich war sehr aufgeregt, über das, was da gerade passierte, ich konnte es nicht begreifen, dass mein Mann mich vor den Kindern so behandelt hatte. In dieser Nacht hatte ich nur eine Stunde geschlafen.
    Ja, so etwas gab es auch nicht alle Tage. Mein Mann musste mir doch wieder zeigen, dass er „der Herr im Hause“ war und dass ich nebenbei noch von ihm „erzogen“ wurde.
     
    Morgens, am 24. Dezember, als alle langsam, aber sicher nach dieser sehr erlebnisreichen Nacht aufwachten, kam wieder Leben in unser Haus. Die Stimmung war noch immer voller Angst und Sorge, aber es musste ja auch weitergehen. Wir haben dann doch noch zusammen gefrühstückt und ich sagte nur noch, dass ich einkaufen muss. Aber mein Gedanke war, zum Arzt zu gehen, um die Würgeabdrücke festzuhalten. Als ich dann beim Arzt war, hatte er alles aufgenommen und zu mir gesagt:

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