Wie viel kann eine Frau ertragen
„Zeigen Sie Ihren Mann an, wenn er so gewalttätig ist!“ Ich antwortete ihm, dass ich mir es überlegen würde.
Dann bin ich noch schnell etwas einkaufen und nach Hause. Zu Hause angekommen, habe ich noch Mittag gekocht. Nach dem Mittagessen musste ich noch andere Arbeiten, wie Wäsche waschen und aufräumen, erledigen. Im Laufe des Tages haben wir kaum gesprochen, ich bin Viktor aus dem Weg gegangen.
Abends, als ich zur Nachtwache gefahren bin, waren alle Kinder im Bett, meine Kleine schlief schon. Ich war dann endlich froh, zur Arbeit zu fahren, einfach anderes sehen und auch andere Gedanken.
Als ich dann am 25. Dezember von der Nachtwache nach Hause kam, schliefen noch alle, aber die negative Atmosphäre von vorher lag in der Luft. Ich bin dann ganz schnell ins Bett und habe auch sofort geschlafen.
Langsam wurden die Kinder wach und mein Mann auch. Ich merkte, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, weil er auf einmal um mich bemüht war, dass ich zum Frühstück kommen sollte. Ich habe es nicht gemacht, ich wollte nur schlafen. Er hat dann mit den Kindern alleine gefrühstückt.
Gegen Mittag kam er ins Schlafzimmer und weckte mich, damit ich zum Essen kommen sollte. Er hatte eine Suppe gekocht.
Nach unserem gemeinsamen Essen bin ich wieder ins Bett. Er kam dann auch hinterher und sagte, er wollte auch schlafen. Ich konnte es nicht glauben, aber er wollte von mir Sex. Als er mich angefasst hatte, fing ich zu weinen an. Mein ganzer Körper wehrte sich gegen seine Berührungen, ich wollte es nicht, hatte aber auch gleichzeitig Angst vor ihm. Er nahm sich, was er meinte, es stünde ihm zu. Bevor er mit seinem Sex fertig wurde, hat er sich das erste und das letzte Mal in diesen ganzen Ehejahren entschuldigt. Es täte ihm leid, was passiert wäre, meinte er und ich konnte mich nicht beruhigen und weinte nur. Es ekelte mich auch an, dass diese Hände, die mich vor knapp zwei Tagen vor meinen Kindern gewürgt hatten und jetzt meinen Körper anfassten, Zärtlichkeit und Liebe geben wollten. Ich habe es über mich ergehen lassen, ohne ein Wort zu sagen. Als Viktor dann fertig war, ist er aus dem Schlafzimmer raus und ich konnte es nicht glauben, dass ein Mann zu so etwas fähig war, nach dem, was vorher passierte. Als er dann endlich weg war, konnte ich wenigstens noch etwas schlafen. Er aber ist zu seinen Taubenfreunden gefahren.
An diesem Tag hatte er ja seinen sechsunddreißigsten Geburtstag.
Unseren Thomas haben dann die Schwiegereltern gebracht, nach zwei Übernachtungen bei ihnen.
So war dann unser „Fest der Liebe“ im Jahr 1996, das ich und auch meine beiden Söhne nie vergessen werden.
Das Leben danach
Ich fand eine sehr schöne Vierzimmerwohnung, die ich dann auch genommen habe. Nach dem Erlebnis mit meinem Mann bin ich dann doch mit den Kindern im Januar 1997 in unsere Wohnung gezogen.
Ich bestellte eine Umzugsfirma, die mir dann mit meinen Kindern geholfen hatte umzuziehen. Natürlich musste ich den Umzug bezahlen, aber es war mir egal. Ich arbeitete weiterhin als Nachtwache, hatte mein Konto und mein eigenes Geld. Finanziell ging es mir gut, da war ich auf meinen Mann nicht angewiesen.
Nach dem Umzug beruhigte sich erst mal unsere Situation.
Die Kinder gingen weiterhin in ihre Schulen. Unser Leben verlief dann doch einigermaßen ruhig, wenn mein Mann nicht immer wieder bei uns vor der Tür gestanden hätte. Ich und auch meine Kinder hatten regelrecht vor ihm Angst. Trotz allem erreichte er immer alles, was er wollte. Ich war von ihm abhängig, obwohl ich finanziell besser ohne ihn stand. Diese sexuelle Abhängigkeit war immer der Grund, warum wir zurückgegangen sind. Unter meiner Abhängigkeit haben meine Kinder gelitten. Er war mein erster Mann, mit dem ich meine sexuellen Erfahrungen gesammelt hatte. Ich war einfach nicht imstande, durch die Abhängigkeit, mich von diesem Mann zu trennen.
Nach dem Umzug war ich nervlich am Ende. Ich habe mich dann an die „Diakonie“ gewandt und eine „Mutter-Kind-Kur“ beantragt. Auch für die Kinder beantragte ich Kuren aufgrund ihrer schlechten Lungenfunktionen.
Meine Kur wurde sehr schnell bewilligt. Am 7. April 1997 hat dann mein Mann Bettina und mich in den Hochschwarzwald weggebracht.
Diese Kur hat mir nicht sehr viel gebracht, weil ich nicht alleine war und das andere war, dass meine Kinder mich regelmäßig angerufen haben. Gerade der Kleinste, unser Matthias, hat sehr oft geweint am Telefon und ich konnte ihm
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