Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
einer schlechten und verkürzten deutschen Übersetzung der missverständliche Ausdruck.
Strenge Regeln für den Alltag: Die fünf Glaubens-Säulen des Islams
Die erste und wichtigste Säule des Islams ist das Glaubensbekenntnis: »Es gibt keinen Gott außer Gott«.
Die zweite Säule ist das Gebet. Muslime sollen täglich fünfmal zu festgelegten Zeiten beten und sich dabei in Richtung der heiligen Stätte Mekka (in Saudi-Arabien) richten. Wo auch immer auf der Welt sie gerade sind, auch im Urlaub und in fremden Ländern – sie müssen also immer die Position der Himmelsrichtungen kennen, damit beim Beten ihr Gesicht zum heiligen Ort zeigt. Am Freitag, dem muslimischen Sonntag, suchen die Gläubigen eine Moschee auf (wörtlich: »Ort, an dem man sich niederwirft«).
Die dritte Säule: Jeder Muslim ist verpflichtet, Abgaben zu spenden, die an Bedürftige oder an Mekkapilger verteilt werden. Ohne den Hintergedanken, dafür belohnt zu werden oder sich innerlich über den Empfänger zu erheben.
Die vierte Säule: der Fastenmonat Ramadan, dessen Datum vom Mond abhängt und deshalb wechselt. Täglich von Sonnenaufgang bis -untergang wird dann gefastet; nur Schwangere, Kranke und Kinder dürfen auch in dieser Zeit essen und trinken.
Die fünfte Säule: Jeder Muslim soll in seinem Leben mindestens einmal eine Pilgerfahrt nach Mekka unternehmen.
Der Islam ist eine sogenannte Gesetzesreligion: Er macht viele Vorschriften, die die Gläubigen einhalten müssen. Dazu gehört auch der Verzicht auf Glücksspiel, Wein und den Genuss von Schweinefleisch, das als »unrein« gilt. Eines Tages, so der Glaube, werde Gott die Menschen richten – die einen kommen dann in die Hölle, die anderen ins Paradies.
Was ist ein Prophet?
Wörtlich übersetzt handelt es sich um einen »Vorhersager«. Ein Prophet ist ein von Gott auserwählter Mensch, der Gottes Wort vernimmt und anderen verkündet. Er sagt zum Beispiel zukünftige Ereignisse voraus und teilt den anderen Menschen Gottes Willen mit. Der bekannteste Prophet ist Mohammed (570 – 632). Aber auch Jesus hat sich selbst als Propheten bezeichnet. Als solchen sehen ihn auch Juden und Muslime an – dass er auch Gottes Sohn sein könnte, ist für sie dagegen unvorstellbar.
Rund 90 Prozent der Muslime in aller Welt sind Sunniten. Sie vertreten die Auffassung, dass die Autorität Mohammeds nach seinem Tod auf die vier nach ihm folgenden Kalifen überging. Die Minderheit der Shiiten dagegen glaubt, dass nur Mohammeds Schwiegersohn Ali und dessen Nachkommen berechtigt seien, diese Autorität zu übernehmen.
Religiöse Vielfalt in Asien und Afrika
Neben den großen Weltreligionen existieren noch Tausende von weiteren Glaubensgemeinschaften. In Afrika haben traditionell die Naturreligionen (oder ethnischen Religionen) viele Anhänger. Sie sind meist auf einzelne Gegenden beschränkt. Trotz vieler Unterschiede ist ihnen manches gemeinsam: Sie verehren ihre Ahnen und glauben an die Beseeltheit der Natur, die mit Opfergaben besänftigt oder gütig gestimmt wird. Und sie streben nicht das Heil im Jenseits oder ein Weiterleben im Paradies an, sondern das Wohlergehen der heute lebenden Gemeinschaft.
Schätzungen zufolge gehören rund 44 Prozent der Bevölkerung Afrikas dem Islam an, etwa 40 Prozent dem Christentum und 15 Prozent einer Naturreligion. Wobei jemand durchaus auch Christ sein kann und an traditionellen afrikanischen Zeremonien teilnimmt.
China: Heute dieser Gott, morgen ein anderer
»San jiao wei«, sagen die Chinesen: Die drei Religionen sind eine. Gemeint sind die traditionellen Richtungen Buddhismus, Konfuzianismus (eher eine Weltanschauung, mit dem Ziel, den Menschen vollkommen zu machen) und Taoismus
(sein Ziel ist die Harmonie zwischen Mensch und Kosmos). Anstatt diese drei Religionen voneinander zu trennen, werden sie heute im Alltag weitgehend vermischt.
Je nachdem, ob man sich gerade Wohlstand, Glück, Gesundheit oder etwas anderes erhofft, wird ein hierzu passender Gott verehrt. Hinzu kommt ein stark verbreiteter Aberglaube, vor allem an bestimmte Zahlen, die jeweils Glück oder Unglück bringen sollen. Einig sind sich alle Chinesen in der Verehrung ihrer Ahnen. Die müssen auch im Jenseits bei Laune gehalten werden, zum Beispiel, indem man für sie Papiergeld verbrennt. Andernfalls könnten ihre Geister die Lebenden unglücklich machen.
Japan: Naturverehrung und Ahnenkult
Die große Mehrheit der Japaner sind Shintoisten. »Shinto« bedeutet »Weg
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