Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
Klavier ein einfaches Lied spielt. Auch das ist nicht weiter schwer.
Was Ihnen in diesem Kapitel erspart bleibt:
»Mit dem verminderten Septakkord kann man jede Tonart des Quintenzirkels modulieren.« Hätten Sie das gewusst? Wenn ja, dann können Sie die folgenden Seiten auslassen, sie werden Ihnen wie Kinderkram vorkommen. Wenn nein, dann legen Sie auf Sätze wie diesen (aus einem Schulbuch für Musik) hoffentlich keinen Wert. Die finden Sie hier nämlich nicht.
Töne, Takt und Rhythmus: die Bausteine der Musik
Was Töne sind, weiß jeder: Ein Klavier erzeugt andere Töne als eine Gitarre, ein alter Sänger singt tiefere Töne als ein junges Mädchen. Eine Folge von verschiedenen hohen und tiefen Tönen nennt man eine Melodie. Die Töne, die eine Melodie bilden, können unterschiedlich lang sein. Längere Töne erzeugen
einen langsamen Rhythmus und wirken eher beruhigend, kürzere Töne sind dagegen anregend und erzeugen einen schnelleren Rhythmus.
Unverändert bleibt dabei der Takt: Jede Melodie ist in lauter kleine, gleichmäßige Abschnitte (= Takte) eingeteilt, die aus unterschiedlichen Einzeltönen bestehen.
Zum Beispiel:
Der 1. Takt enthält zwei lange Töne,
der 2. Takt enthält zwei lange Töne,
der 3. Takt enthält vier kurze Töne,
der 4. Takt enthält einen langen und zwei kurze Töne,
der 5. Takt enthält einen langen Ton und eine lange Pause.
Jeder Takt enthält also dieselbe »Menge« an Musik (weil auch Pausen mitgezählt werden). Eine Melodie könnte also 32 Takte umfassen, unabhängig davon, ob sie in einem schnellen, langsamen oder wechselnden Rhythmus gespielt wird.
Bei manchen Melodien lässt sich die Betonung des Taktes deutlich heraushören. Zum Beispiel beim Walzer, der im sogenannten Dreivierteltakt gespielt wird. Hier enthält jeder Takt drei Noten (genaugenommen drei Viertelnoten; was das ist, steht im nächsten Abschnitt). Betont (etwas kräftiger gespielt) wird dabei immer der erste Ton des Takts: »eins zweidrei, eins zweidrei, eins zweidrei«.
Diesen ersten Ton (»eins«) zeigt der Dirigent mit seinem Taktstock durch eine deutliche Bewegung nach unten an, während die anderen Töne (»zweidrei«) zur Seite und nach oben angezeigt werden.
Ein Marsch wird dagegen im Takt des Gehens gespielt, entweder im Zweivierteltakt (» eins zwei, eins zwei, eins zwei«) oder, häufiger, im Viervierteltakt (» eins zweidreivier, eins zweidreivier, eins zweidreivier«).
Damit Musikschüler nicht aus dem Takt geraten, können sie sich von einem mechanischen oder elektronischen Metronom unterstützen lassen, das mit einem gleichmäßigen Rhythmus (»Tak – Tak – Tak – Tak«) den Takt vorgibt; die Zahl der Schläge pro Minute lässt sich vorher einstellen, sodass man eine langsamere oder schnellere Taktfrequenz wählen kann.
Erst lesen, dann hören: die musikalische Notenschrift
Nehmen wir als einfaches Beispiel die ersten sechs Töne von »Alle meine Entchen«. Wir singen (in Gedanken oder laut): »Al-le-mei-ne-Ent-chen«, di-di-di-di-daa-daa, kurz-kurz-kurzkurz-lang-lang.
Die beiden letzten Töne sind doppelt so lang wie die anderen. Die unterschiedliche Tonlänge lässt sich auf dem Papier in Form von Noten darstellen. Eine gespielte oder gesungene Note ist ein Ton.
Die wichtigsten musikalischen Noten sind:
die ganze Note
die halbe Note
die viertel Note ♩
die achtel Note ♪
die sechzehntel Note
Der Ton einer halben Note erklingt halb so lang wie der einer ganzen Note; eine viertel Note ist halb so lang wie eine halbe, und so weiter.
»Al-le-mei-ne-Ent-chen« könnte man also so schreiben:
In der Musik hat es sich aber eingebürgert, nicht eine ganze oder halbe Note als Standardnote zu verwenden. Die am häufigsten benutzte Note ist die viertel Note: Wenn man sie für einen Ton mittlerer Länge nimmt, dann hat man für längere Töne noch die halbe und die ganze Note zur Verfügung und für kürzere Töne noch die achtel und die sechzehntel.
»Alle meine Entchen« kann man also auch so schreiben:
Wenn das Lied schneller sein soll, dann wählt man noch kürzere Noten:
Oder sogar:
Entscheidend ist also nur, dass der zeitliche Abstand der Noten untereinander nicht verändert wird und (in unserem Beispiel) die fünfte und sechste Note immer doppelt so lange erklingt wie die vier anderen Töne.
Eine Melodie entsteht aber nicht allein durch die unterschiedliche Tonlänge, sondern auch durch die unterschiedliche Tonhöhe. Wenn ein
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