Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
»Minoisch« heißt diese Kultur, weil der Kreta-König Minos sie gegründet haben soll. Er hat nicht wirklich gelebt, sondern nur als Sagengestalt in der Mythologie (Göttersage), als Sohn des Gottes Zeus. Als später das übrige Griechenland seine Blütezeit erlebt, hat Kreta schon eine tausendjährige Geschichte hinter sich.
Die erste Hochkultur in China ist um 1500v. Chr. die Shang-Dynastie. Ihre Könige glauben, dass sie von Göttern auserwählt sind, sorgen aber ganz bodenständig dafür, dass sich eine funktionierende Landwirtschaft entwickelt. Alles, was sonst noch zu einer Kultur dazugehört, gibt es natürlich auch – Städte, Schrift, Kunstwerke aus Bronze. Und dazu eine Zeitrechnung (Kalender) sowie Orakel: Zukunftsdeuter bemalen die Rückenpanzer von Schildkröten mit Schriftzeichen und interpretieren dann die Bewegungen der Tiere.
1200v. Chr. – 500 n. Chr.: das Leben in der Antike
Sie sind gute Seefahrer, tüchtige Händler und leben an der Ostküste des Mittelmeers (heute: Syrien und Libanon). Hier treffen sich die Phönizier mit den Karawanen aus Ägypten, hier tauschen sie Stoffe, Silber und Zinn gegen andere Waren. Und da sie über ihre Geschäfte Buch führen, benutzen sie eine aus Buchstaben bestehende Schrift. Von diesem phönizischen Alphabet stammen alle Schriften ab, die wir heute kennen.
Auch die Volksstämme, die sich in Griechenland angesiedelt haben, verwenden nun keine aus Zeichen bestehende Schrift mehr, sondern Buchstaben. Doch das ist längst nicht alles, was sich die Ionier, Dorer und Äolier einfallen lassen: Sie gründen um 900v. Chr. die Städte Sparta (dorisch) und Athen (ionisch), sie entwickeln die erste zaghafte Demokratie, sie bauen beeindruckende Tempel wie die Akropolis, und sie richten die ersten Olympischen Spiele aus.
Das klassische Altertum, jenes goldene Zeitalter, in dem das alles gedeiht, ist in Wahrheit ein silbernes: In staatlichen Bergwerken schuften Sklaven, und mit dem glitzernden Edelmetall, das sie zutage fördern, bezahlt der Staat seine Bildhauer, Architekten, Philosophen, Dichter und Mathematiker. Die schaffen als Gegenleistung Werke für die Ewigkeit.
Athen und Sparta – meistens Konkurrenten, selten Partner
»Griechenland«, das heißt um 500v.Chr. vor allem: Athen und Sparta. Eigentlich sind das zwei Städte, aber ihr Einfluss ist so groß, dass sie fast das gesamte Land unter sich aufgeteilt haben. Nur wenige Gebiete Griechenlands, zum Beispiel die Insel Kreta, sind in dieser Zeit neutral. Die Griechen selbst nennen sich Hellenen (noch heute heißt ihr Staat »Hellas«).
Wenn sie nicht gerade gemeinsam gegen die verhassten Perser kämpfen – deren König Xerxes will um 480 v. Chr. gleich ganz Griechenland erobern –, dann pflegen die beiden bedeutendsten Städte ihre eigene Rivalität.
Athens Mittelpunkt ist der große Marktplatz, Agora genannt. Er liegt am Fuß der Akropolis, Athens großer Tempelanlage und Kultstätte, die sich majestätisch über der Stadt erhebt. Auf dem Marktplatz verkehren vor allem Männer – um einzukaufen, zu diskutieren, sich die neuesten Nachrichten erzählen zu lassen und einmal im Monat dabei zu sein, wenn hier öffentlich Sklaven versteigert werden: überwiegend Kriegsgefangene aus Griechenlands Kolonien, aber auch einheimische Männer und Frauen, die ihre Schulden nicht bezahlen können.
Seine Blütezeit erlebt die 250 000-Einwohner-Stadt Athen um 450v. Chr. unter Perikles. Der angesehene Politiker versammelt
Dichter und Denker um sich, lässt die Akropolis ausbauen und setzt durch, dass auch Bürger aus den ärmeren Schichten Geschworene werden dürfen. Staatliche Ämter verteilt er per Los. An der Regierung sind aber nur frei geborene und volljährige Männer beteiligt. Frauen besitzen nicht einmal das Wahlrecht. Mädchen werden schon im Jugendalter mit älteren Männern verheiratet. Dann heißt es für sie: Nachwuchs auf die Welt bringen und sich um den Haushalt kümmern.
Auch Sparta ist anfangs noch ein Zentrum für Künstler – doch dann entwickelt sich Athens Konkurrent zunehmend zu einer kriegerischen Gesellschaft. Schon in der Antike verbinden die Griechen mit dem Begriff »spartanisch« Härte gegen sich selbst.
In Sparta geborene Kinder werden kurz nach ihrer Geburt von einem aus alten Männern bestehenden »Expertenrat« untersucht: Falls sie nicht körperlich gesund sind, setzt man sie in einer abgelegenen Schlucht aus. Alle anderen kommen als Jungen mit
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