Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
Sogar die griechischen Götter werden weitgehend übernommen.
Sie bekommen aber neue Namen: Aus dem Göttervater Zeus wird Jupiter, und der Meeresgott Poseidon heißt nun
Neptun. Die Römer verehren außerdem eigene Haus- und Familiengötter, für die sie in ihrer Wohnung einen Altar haben.
Die Kelten – Störenfriede auf dem römischen Weg zum Erfolg
Bevor Rom zur Weltmacht wird, machen die Kelten (von den Römern werden sie Gallier genannt) den Südländern das Leben schwer. Fast nackt, todesmutig, laut schreiend – so stürzen sich die Kämpfer dieses Volkes auf ihre Gegner, die sie meist besiegen und denen sie sogar die Köpfe abschlagen. Um 800v.Chr. gelingt es ihnen, die Bronze durch das härtere Eisen zu ersetzen (Beginn der Eisenzeit ).
Als Meister der Metallverarbeitung sind die Kelten nun anderen überlegen. Sie verwenden für ihre Fuhrwerke mit Eisen beschlagene Räder und Pflüge aus Eisen anstatt aus Holz. Um 300v.Chr. beherrschen sie weite Teile Europas, von den britischen Inseln über Frankreich bis zur heutigen Türkei.
Anders als die Römer fühlen sich die Kelten nicht einer Nation verpflichtet, sondern nur ihrem jeweiligen Stamm und dessen Anführer, dem sie Treue bis in den Tod schwören.
Zu Hause – ihr Heimatgebiet liegt zwischen dem der Germanen im Norden und dem der Römer im Süden – leben sie in Siedlungen, die sie mit Schutzmauern umgeben. Die Kelten glauben an mehr als 350 Götter und verehren ihre Lehrer und Priester, die Druiden.
Doch am Ende fehlt den heldenhaften Kämpfern der Sinn für strategisches Denken sowie für Disziplin – die »Festigkeit und Ausdauer im Unglück«, wie der römische Diktator Julius Cäsar (100 – 44v. Chr.) formuliert. Im Jahr 52v.Chr. besiegt er den Keltenführer Vercingetorix (um 82 – 46v.Chr.) und macht Gallien zur römischen Provinz.
Römer und Germanen verdrängen die Kelten schließlich so vollkommen, dass heute von ihnen nicht viel geblieben ist: ein paar Reste von Siedlungen (zum Beispiel in Manching bei Ingolstadt), ein paar Wörter wie »Amt« und »Reich« (von rig = König), ein paar Namen wie Trier (Treveris), Weser, Elbe, Isar und Main.
Um die Bürger Roms mit frischem Wasser zu versorgen, errichten Techniker und Bauarbeiter bis zu 250 Kilometer lange Überlandleitungen. Diese Aquädukte sehen aus wie aneinandergereihte Torbögen und sind Meisterwerke der Ingenieurkunst: manchmal vierstöckig und immer so konstruiert, dass das Wasser auch nach vielen Kilometern noch genug Gefälle hat, um ohne Pumpen zu fließen – sogar über Täler und Höhenzüge. Nutznießer sind vor allem öffentliche Badehäuser ( Thermen ) und die Villen der Oberschicht; wer in einem mehrstöckigen Mietshaus wohnt, muss sich das Wasser meist aus einem Brunnen holen, der häufig ebenfalls von einem Aquädukt gespeist wird. Viele Wohnungen verfügen über Toiletten (ohne Wasserspülung), die an eine Kanalisation angeschlossen
sind. Ihr Standort ist aber ungewöhnlich: Sie befinden sich meistens in der Küche.
Sklaven – die heimlichen Stützen des Staates
Sie arbeiten auf Feldern und Schiffen, in Bergwerken und Haushalten – und sie sind viele: In der Stadt ist zeitweise jeder dritte Einwohner ein Sklave, auf dem Land sogar jeder zweite. Die Männer und Frauen kommen meistens aus Ländern, die Rom erobert hat. Viele Germanen, Griechen, Afrikaner sind unter ihnen. Mancher Besitzer hält sein menschliches Eigentum wie Vieh, was von 73 – 71 v. Chr. zu Sklavenaufständen führt, die der Sklave und Gladiator Spartakus (gest. 71 v. Chr.) leitet.
Bis zu 40 000 Anhänger folgen seiner Revolte, die am Ende erfolglos bleibt. Die meisten städtischen Sklaven haben sich nicht beteiligt, denn ihnen geht es nicht immer schlecht. Manche von ihnen können sogar in höhere Berufe aufsteigen oder werden aus Dankbarkeit für langjährige Treue von ihrem Besitzer freigelassen. Dann erhalten sie das eingeschränkte Bürgerrecht, und ihre Kinder werden Vollbürger.
Im Römischen Reich gibt es keine Schulpflicht. Wer genug Geld hat, leistet sich für seine Kinder einen privaten Lehrer. Wer weniger hat, schickt den Nachwuchs auf eine öffentliche Schule, aber Kinder aus armen Familien lernen oft weder lesen
noch schreiben. Kurze Notizen schreibt man auf kleine Tafeln, die mit Wachs beschichtet sind. Für längere Texte benutzt man Papyrusrollen aus Ägypten. Um 100 n. Chr. setzt sich Pergament durch, das aus Tierhäuten hergestellt wird. Geschrieben
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