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Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert

Titel: Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Tzschaschel
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wird mit einer Tinte aus Pflanzensaft.
     
    In Rom entsteht unter Kaiser Augustus (63. v. Chr. – 14n. Chr.) die erste Feuerwehr. Ihre Mitarbeiter, die Vigiles (Wächter) rücken bei einem Brand mit Pferdefuhrwerken, Wasserpumpen und Löschdecken aus. Sie kontrollieren auch, ob in Mietshäusern alle Bestimmungen eingehalten werden. In Wohnräumen mit offenem Feuer zu kochen ist verboten.
    Die Germanen kommen – für die Römer der Anfang vom Ende

    Sie selbst bezeichnen sich als Alemannen, Treverer oder Bataver – das Wort »Germanen« kennen sie nicht. Vermutlich sind es die benachbarten Kelten, die sie so nennen, und die Römer übernehmen den Begriff dann – als Sammelbezeichnung für alle Stämme am Rhein und östlich davon. Von ihren zahlreichen Namen sind heute die meisten verschwunden, nur Friesen, Sachsen, Franken und ein paar andere existieren noch.
     

    Wer sind die Germanen? Sie leben in Dörfern, bauen Getreide an und wohnen in dunklen, stickigen Häusern, denn helle Fenster – es gibt ja kein Glas – bedeuten Luftzug und Kälte.
Um es in den Wintermonaten wenigstens etwas wärmer zu haben, holen die Bauern sogar das Vieh unter ihr Dach. Sie ertragen ein hartes Leben und werden nur selten alt. Schon ihre Kinder müssen mitarbeiten und beim Gänsehüten und Beerensammeln helfen.
     

    Die Römer im sonnigeren Süden ahnen noch nichts Böses, als im Jahr 113 v. Chr. eine Schreckensnachricht ihre Hauptstadt erreicht: In den nördlichen Alpen (heute: bei Kärnten in Österreich) sind seltsame, furchterregende Fremde aufgetaucht. In einem riesigen Menschenzug – Männer, Frauen, Kinder – bewegt sich diese Völkerwanderung germanischer Stämme in Richtung Rom. Es handelt sich um rund hunderttausend Kimbern, die ihre Heimat (heute: Schleswig-Holstein) nach einer Flutkatastrophe verlassen haben und nun eine neue Bleibe suchen. Flüchtlinge. Unterwegs haben sich ihnen Teutonen angeschlossen, ebenfalls Opfer des Hochwassers.
     

    Als sie auf die ersten römischen Soldaten treffen, machen die rotblonden Verhandlungsführer aus dem Norden einen Vorschlag: »Unsere Männer arbeiten für euch als Soldaten, und ihr gebt uns Land.« Doch die römischen Legionäre, ausgerüstet mit Brustpanzern und Schwertern, blicken verächtlich auf die ärmlich aussehenden Germanen, die nichts weiter als lange Stoßlanzen und primitive Streitäxte bei sich haben: »Verschwindet. Geht dahin zurück, wo ihr hergekommen seid!«

     

    Die Germanen ziehen weiter, aber sie kommen wieder. Nicht nur einmal. Und nicht mehr in friedlicher Absicht. Was ihnen an Waffen und Organisation fehlt, das machen sie bei ihren Kämpfen durch Entschlossenheit und Mut wett. So töten sie 105 v. Chr. in einer einzigen Schlacht Zehntausende von römischen Legionären. Nicht immer sind sie es, die in den folgenden Jahren siegen. Manchmal gewinnen auch die Römer – und dann kommt es vor, dass germanische Mütter ihre Kinder erwürgen und sich anschließend selbst töten, um der Sklaverei zu entgehen.
     

    Als die Römer im Jahr 83 n. Chr. am oberen Rhein mit dem Bau eines Schutzwalls, dem Limes, beginnen, ist es im Grunde schon zu spät. Immer wieder wird der 550 Kilometer lange, mit Wachtürmen ausgestattete Grenzwall von den Germanen überrannt (Verlauf des Limes: etwa von Bonn bis Regensburg). Im Jahr 258 geben die Römer ihn auf. Bald ist der ganze westliche Teil des einstigen römischen Reichs in germanischer Hand.
    Nur der oströmische Teil mit seiner Hauptstadt Konstantinopel existiert noch; diesen Namen gibt Kaiser Konstantin (um 285 – 337) der alten Metropole Byzanz (heute: Istanbul) im Jahr 330. Das einst so mächtige Römische Reich ist zerfallen, Mitteleuropa wird jetzt von den Germanen beherrscht. Die Antike ist Vergangenheit.

     

    Es gibt einen weiteren Grund für das Ende des Römischen Reiches: die Malaria. Ihr Siegeszug beginnt damit, dass die Römer ihre Wälder abholzen und alte Bewässerungsanlagen verkommen lassen. So entstehen Sümpfe, in denen sich unzählige Mücken als Überträger der tödlichen Erreger vermehren. Das von der Krankheit dezimierte und geschwächte römische Heer wird von den germanischen Westgoten besiegt. Deren König Alarich I. (um 370 – 410), der schon griechische Kulturstätten verwüstet hatte, zieht im August 410 mit seinen Soldaten drei Tage lang plündernd durch Rom. Noch im selben Jahr stirbt auch er an der Malaria, ebenso wie große Teile seines Volkes.
    500 – 1500: die tausend turbulenten

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