Wie war das noch - Schulwissen neu aufpoliert
sieben Jahren in eine Militärakademie. Hier lernen sie zu kämpfen und Entbehrungen zu ertragen. Die Mädchen leben auch nach ihrem siebten Geburtstag zu Hause, werden aber ebenfalls trainiert, im Ringkampf und anderen Sportarten.
Als Einzige in Griechenland dürfen die Spartanerinnen mit mehr als einem Mann verheiratet sein und obendrein Liebhaber haben: Wichtig ist allein, dass sie viele Kinder bekommen. Ein unscheinbares »Heimchen am Herd« ist die Frau
in Sparta aber nicht – sie gilt als selbstbewusst und ist gesellschaftlich anerkannt. Wenn ihr Mann stirbt, erbt und verwaltet sie seine Güter.
Entsteht in Griechenland wirklich die Demokratie?
Der Reformpolitiker Solon (um 640 – 561 v. Chr. ) schafft in Athen alte Privilegien des Adels ab und richtet eine Volksversammlung ein. Ähnliche Ideen verwirklicht um 500v.Chr. der Athener Staatsmann Kleisthenes: Er erfindet das Scherbengericht: Diese Versammlung tritt zusammen, wenn ein Politiker zu machtgierig wird und die Mehrheit der Anwesenden seinen Namen auf eine Tonscherbe schreibt. Dann muss er für zehn Jahre in die Verbannung.
In Griechenland dürfen zwar alle Vollbürger wählen und an den politischen Beratungen sowie Beschlüssen teilnehmen; aber als Vollbürger gelten nur erwachsene Männer, sofern sie nicht Sklaven sind oder Ausländer, die abfällig als »Barbaren« bezeichnet werden. Deshalb sind nicht einmal 20 Prozent aller Griechen am politischen Leben beteiligt – von einer echten Demokratie (Volksherrschaft) kann man also nicht sprechen. Eher von einer Oligarchie (Herrschaft der wenigen).
Um 350v.Chr. ist Makedonien, Griechenlands nordwestlicher Nachbarstaat, zur Großmacht aufgestiegen. Die Makedeonier besiegen Athen, und als 336v.Chr. ein erst Zwanzigjähriger
den makedonischen Königsthron übernimmt, kommt die Mittelmeerwelt aus dem Staunen nicht mehr heraus: Schon zwei Jahre später (334v.Chr.) schlägt er die Perser, dann erobert er Ägypten und zieht nach Indien. Rund 20 000 Kilometer legt er mit seinen Truppen zurück, bis sie keine Kraft mehr haben und sich weigern, noch weiter zu ziehen. Aber es reicht auch so: In nur 13 Jahren, bis zu seinem plötzlichen Tod durch eine Krankheit, hat sich Alexander der Große (356 – 323 v. Chr.) ein Weltreich geschaffen.
Aufregend, vielseitig, grausam – das Leben im alten Rom
Auch wenn die Stadt im Jahr 753 v. Chr. gegründet worden sein soll (»sieben-fünf-drei – Rom kroch aus dem Ei«), lebten auf ihrem Gebiet schon lange vorher Bauern und Hirten. Ihre auf sieben Hügel verstreuten Dörfer wachsen und schließen sich zusammen. Die so allmählich entstehende Stadt besitzt lange Zeit keine schützende Mauer und wird 387v. Chr. von den Kelten überfallen (siehe Seite 294). Die zerstören, was ihnen in den Weg kommt – bis auf das Kapitol: Hier, auf dem kleinsten der sieben Hügel, dem Zentrum Roms, dem Ort der Tempel und der politischen Versammlungen, wird erbittert Widerstand geleistet. Nach einer längeren Belagerung ziehen die Feinde ab – aber erst, nachdem sie ein üppiges Lösegeld bekommen haben.
Der Schock sitzt tief. Rom bildet nun ein gut gerüstetes Heer aus, greift in den folgenden Jahren seine Nachbarn an, besiegt
sie und verhält sich dabei sehr geschickt: Es unterdrückt die geschlagenen Gegner nicht, sondern schließt mit ihnen Verträge. In denen müssen sich die Besiegten zur militärischen Unterstützung verpflichten.
Mit dieser Taktik wächst Rom von Krieg zu Krieg, macht immer mehr eroberte Länder zu römischen Provinzen – und wird innerhalb von siebzig Jahren zur Großmacht: zunächst über ganz Italien (ab 270v. Chr.), später über alle Gebiete rund ums Mittelmeer, einschließlich Ägypten. Sogar die nordafrikanische Handelsmacht Karthago, selbst eine Großmacht, wird nach einer Reihe von Kämpfen – die drei punischen Kriege – besiegt. Diesmal, 146v.Chr., sind die Römer nicht zimperlich: Sie zerstören die einst von den Phöniziern gegründete Stadt (heute: Ruinen im Norden Tunesiens) und verkaufen ihre Bewohner als Sklaven.
Die Hauptstadt des Römischen Reichs ist die erste Millionenstadt der Geschichte. Alle Wege führen nach Rom – und von dort hinaus: Ein umfangreiches Straßennetz durchspannt das gesamte Land. Viele der Verkehrswege sind mit Steinen gepflastert.
Nachdem die Römer Griechenland erobert haben, sind von dort viele Künstler und Gelehrte nach Rom gekommen. So wird die römische Kultur stark von der griechischen geprägt.
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